AW: Olympus E-M1 II - wann wird sie kommen, was wird sie können?
Das wäre wunderbar ... Ich hätte aber auch nichts gegen eine funktionierende Augensteuerung einzuwenden, das gab es schließlich schon mal. Und damit hätte Olympus der Konkurrenz wirklich etwas voraus.
Gruß
Hans
tja, aber geht das auch so einfach?
Einige schnelle Gedanken dazu:
Auch wenn man eine zeitlang Kameras damit ausgestattet hatte, gab es ja anscheinend damals bei Canon auch schon Probleme damit, die Augensteuerung dann mit dem neuen Trend "100%-Sucher" zu kombinieren (und wir wissen ja im Rückblick, wofür man sich dann entschieden hatte).
So ganz trivial scheint das Ganze also nicht zu sein, zumal die Kunden auch Unterschiede feststellen mussten, je nachdem, ob sie Brillenträger- oder Kontaktlinsenträger waren.
Aber sei's drum.
Da es aber eine Technik der Analogzeit gewesen ist, ist mir zumindest nicht klar, ob das Konstruktionsprinzip letztendlich überhaupt mit einem Digitalsucher, also quasi einem Minimonotor kombinierbar wäre.
Canon hatte das nie richtig auf den DSLR-Bereich portiert: vor gut 20 Jahren wurde die ECF-Technik patentiert, eingebaut wurde es zuerst 1996 in die EOS IX, zuletzt 2004 in die EOS 30-V, alles analoge Spiegelreflexkameras !
In neuerer Zeit hatte sich zwar auch Konkurrent Sony damit befasst (2014) und dazu Infrarotsensoren in den Sucher eingebaut. Das Thema (und deren Anfälligkeit gegen Fremdlichteinfall) kennt man ja etwas von der Fingersteuerung der E-Books.
Aber was ist bei Sony daraus geworden ?
Gibt es bei Canon oder Sony irgendwelche Gerüchte oder neue Patente, das dafür sprechen könnte, dass man diesen Weg wieder verfolgen würde (von Olympus mal ganz abgesehen, die diese Technik
nie ausprobiert hatten).
Tatsache bleibt, dass die Lösungen, die es damals letztendlich bis zur Marktreife geschafft hatten, bei den AF-Meßfeldern nur horizontal funktioniert haben - das deutet auf Probleme bei der Unterbringung der Sensoren im Sucherkasten hin.
Zwar hatte eine damalige EOS 3 (1998) auch schon 45 AF-Felder, aber bei modernen Digitalkameras der gehobenen Preisklasse wird dieser Wert immer weiter gesteigert werden (zudem rücken die Felder immer weiter an den Sucherrand heran); die Detection des Augenwinkels müsste heute also noch sehr viel genauer arbeiten (oder gibt es da inzwischen Patente einer völlig neuen Sensortechnologie ?).
Ich hoffe nur, dass da der Kunde nicht schon wieder zum Experimentierfeld der Entwicklungs- und Marketingabteilung für Ideen wird, die dann nach zwei Kameragenerationen still und leise wieder in der Schublade verschwinden.
Zum Problem selber: Wie ich das beim Eyetracking in der Neurophysiologie kenne, muss ja immerhin ein
zusätzliches optisches System die Pupille verfolgen (auch wenn man im Bereich Fotografie evt. nicht unbedingt Augenkamera und Blickfeldkamera zusammen benötigen würde); in PC-Monitore kann man zwar die Technik inzwischen separat und "unsichtbar" einbauen (z.B. Firma Tobii), aber bei der Minituarisierung auf Kamerasuchergröße, da bin ich doch noch sehr skeptisch ...
(bei optischen Sucher ging das ja wegen des größeren Volumens des Spiegelkastens, aber bei den Digitalsuchermodulen ?)
Auch wenn das hier ein Spekulationsthread ist, hast Du irgendwelche Hinweise in die eine oder andere Richtung oder war das erstmal nur ein rein persönlicher Wunsch, damit die Navigation durch die AF-Sensor-Bereiche schneller gehen würde ?
M. Lindner
Anmerkung:
Ich habe diese Augensteuerung nur einmal ausprobieren dürfen (da ich ja bekanntermaßen seit der OM-2n mit Olympus fotografiere), aber ich fand, man musste sich viel mehr dabei konzentrieren, da man nicht einfach leichtfertig das Motiv nach weiteren interessanten Punkten absuchen durfte oder mal gerade zur Kontrolle auf die Geräteanzeigen am Sucherrand abschweifen durfte, sonst verrutschte der gewählte AF-Punkt wieder ...