Das sieht vielleicht das Oly-Marketing so... aber der gierige böse Konsument in mir denkt sich, dass technischer Fortschritt sich nicht nur in besseren Geräten zu höheren Preisen niederschlägt, sondern dass nach ein paar Jahren auch mal ein besseres Gerät das alte ablöst, ohne das der Preis gleich durch die Decke geht. Das Display im VF-4 kostet heute doch bestimmt heute nicht mehr als das im VF-2 vor drei Jahren.
Ja und? Für den VF2 wurden doch anfangs auch 280 Euro oder so aufgerufen. Passt doch. Und die E-P3 hat ebenfalls um die 900 Euro gekostet und hatte weder Fünf-Achsen-IBIS noch Klapp-Display noch einen brauchbaren C-AF noch Beschleunigung der FT-Objektive noch Live-Bulb noch unabhänging von der Lupe, also mit Zusatzinfos wie den Blinkies oder dem Live-Histogramm nutzbares kleines AF-Feld - um nur mal Einiges zu nennen. Für mich persönlich isse nichts, weil mir die Möglichkeit, die Kamera mit einem Griff versehen zu können, sehr wichtig ist. Doch für die, bei denen das nicht der Fall ist...
Ich finde jedenfalls nicht, dass sie überteuert ist. Zumal ich eh den Eindruck habe, das Olympus sich eine Nische als kleiner, feiner Hersteller suchen möchte.
Mich erstaunt eher die aktuelle Niedrig-Preis-Politik vom Mitbewerber. Das hatten wir bei Oly ja auch schon mal und das hat nun gar nicht gut funktioniert.
Das ist auch mein Kritikpunkt an Oly generell: am Anfang konnte ich die hohen Preise noch nachvollziehen, da alles neu. Aber nach mittlerweile vier Jahren sind die DSLR-Gehäuse immer noch günstiger im Vergleich, obwohl da teurere und aufwendigere Technik verbaut ist (Spiegel, Phasen-AF, Prismensucher, größerer Sensor etc.) und genauso Kosten für die Weiterentwicklung anfallen.
Welche DSLRs meinst Du denn jetzt? Das Zeug, was von CaNikon beim Großhändler über die Paletten verramscht wird? Frag Dich mal, warum das so ist. Und frag Dich auch mal, warum der Preis der sogenannten Volks-DSLRs von Canon und Nikon innerhalb von drei Monaten nach Erscheinen locker um 500 Euro eingebrochen ist, während der Preis der E-M5 über rund ein Jahr wie in Stein gemeißelt war?
Und was die Kostren betrifft: Klar, die Materialkosten sind bei einer DSLR höher, doch die Entwicklungskosten?
Olympus verbessert mit jeder Generation den AF/C-AF, hat jetzt mit der E-P5 offenbar auch erstmals die FT-Objektive deutlich beschleunigt, bringt immer wieder neue, erhoffte und unerwartete Features. Kurzum, die Firma bestätigt mal wieder ihren Ruf als ungewöhnlich kreativer und innovativer Kamerahersteller und lässt sich das dieses Mal halt auch bezahlen.
Also ich finde das in Ordnung.