Finde es interessant, dass hier eine Diskussion Vollformat vs. APS-C losgetreten wurde.
Allerdings kam keiner auf die Frage mal zu schauen, was der Schreiber eigentlich fotografiert und hat mal seine Systemfrage dahingehend untersucht.
Liveview:
Bin jetzt kein Sony-Jünger, aber soweit ich weiß nutzt Sony einen halb-durchlässigen Spiegel und Canon/Nikon müssen Ihren Spiegel daher hochklappen. Allerdings wird in diesem Modus der Kontrast-AF benutzt, der deutlich langsamer ist, als der normale Phasen-AF

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Frage 1: Du willst mit Bildern Geld verdienen und beurteilst das Rauschverhalten (ISO-Änderung) (und andere Änderungen) anhand eines kleinen Displays?
Du fotografierst größtenteils draußen, vorwiegend Porträits und Gruppen und nutzt dazu (hoffentlich) die drei besagten Festbrennweiten. Also wirst Du vorwiegend mit großer Blende fotografieren. Wenn Du mit Offenblende fotografierst, wundere Dich nicht über unscharfe detailarme Fotos.
Wie schon an anderer Stelle gesagt wurde, ist Licht durch nichts zu ersetzen.
Es gibt in der Fotografie 3 Bereiche, die über die Belichtung entscheiden...Zeit, Blende und ISO. Bei Porträits/Menschen solltest Du nicht mit Offenblende, aber auch nicht zu klein wählen. Bedenke jede Blendenstufe halbiert das Licht um die Hälfte.
Also ist bei Dir ISO und Blende größtenteils konstant. Bleibt noch die Zeit...und sollte das Licht nicht ausreichen...bleibt ja noch ein Stativ.
Frage 2: Bei welchem Licht fotografierst Du bei ISO400 (max.), Blende 3.5-5.6 und 85mm Brennweite (=schneller als 1/85tel Sek.) Menschen?
(Übrigens weiß ein guter Fotograf in welchem Bereich seine Objektive "scharf" sind.)
Aus diversen Quellen im Netz entnimmt man, dass VF ca. 1 Blende Puffer bringt...bei Tests von Colorfoto wurde mal festgestellt, dass man bei VF 2 ISO-Stufen Puffer hat bei der selben Qualität.
Im Umkehrschluss heißt es, dass eine VF Cam bei ISO 1600 genauso viel rauscht, wie eine APS-C bei ISO400. Oder man könnte auch 2 Blenden größer wählen...oder die Verschlusszeit um zwei Stufen verlängern (Stativ?), um die ISO Stufe gar nicht so hochzuschrauben.
Frage 3: Wählst Du den ISO-Wert selber oder lässt Du den ISO-Wert von der Kamera (in einem Bereich) auswählen?
Zu der These, dass ein Crop Foto mit 200mm einem 300mm Foto mit VF entsprechen würde...oder einfach ein Ausschnitt eines VF Bildes wäre. Folgendes musst Du bedenken...treffen 24MP APS-C auf 24MP VF hast Du rein theoretisch bei einem Ausschnitt aus dem VF auf der Fläche gesehen, keine 24MP mehr. Zudem trifft das Licht von Objektiven, die auch für VF geeignet sind, aus dem "unschärferen" Randbereichen nicht auf den APS-C Sensor...wodurch Du (technisch) qualitativ besser Fotos bekommst.

Allerdings trifft das Licht bei VF auf mehr Pixel-Fläche und kann dadurch auch mehr Informationen über Farben etc. übergeben.
Du willst eine professionell aussehende Kamera einsetzen, weil Dich sonst Deine Auftraggeber nicht für voll nehmen? Vielleicht würde ich da erst Mal überlegen, ob Du nicht lieber mit Qualität überzeugen möchtest, statt mit einer dicken Cam.
Frage 4: Nutzt Du einen Batteriegriff?
Ach übrigens...habe hobbymäßig vor einem Jahr eine Hochzeit fotografiert...mit einer Canon EOS 550d (APS-C) und einer 100d (APS-C, ausgeliehen), die beide um meinen Hals hingen. Viele dachten ich wäre ein professioneller Fotograf.
Also auch hier gilt...es kommt nicht auf die Kamera an, sondern auf das Auftreten.
Bleibt noch der Bereich Konzertfotografie. Geht es um die Musiker, sollten diese durch die Bühnentechnik ausreichend ausgeleuchtet sein, selbst wenn es drumherum dunkel ist. Dort würde dennoch VF noch am meisten Sinn machen.
Bei den Studio-Produktaufnahmen wäre dort genug Licht vorhanden. Willst Du für Restaurants, fürs Web etc. Fotos machen, brauchst Du keine VF. Interessant wird es erst, wenn Du für Printmedien es professionell machst.
Die Aussage "Vollformat soll es definitiv sein.." und Du kennst selber die Nachteile nicht...zeugt eher von mangelndem Wissen.
Dieser Artikel sollte Dein Wissen auffrischen:
http://www.axel-greb.de/eine-seite/vollformat-oder-aps-c