Freiland-Stativtest Triopod - Teil 3: (Misslungenes)
Natürlich will man nicht immer nur Testbilder knipsen. Das Ganze soll ja auch noch Spass machen.
Es wurden also auch Tiere fotografiert und entweder mit dem Kugelkopf verfolgt oder es wurde unter Kunstlicht (Blitz mit LED-Einstelllicht) eine manuelle “Fotofalle” aufgebaut; der Fotograf betätigt sich quasi als Wegelagerer (so schnell Ameisen auch sind, sie benutzen bekanntermaßen oft immer die gleichen Wege).
Die jetzt gezeigten Bilder sind allesamt Ausschnitte (Crops) von RAWs, weil ich es für diesen Test besser fand, nur mit ABM 1:1 aufzunehmen, weil man so mehr Luft bei der Tiefenschärfe hat. Objektfeldabmessungen hier also 17,3 x 13 mm. Durch die Blitzanlage wurde der größere Kugelkopf Pflicht (CB5). Die Knöpfe der Beinanstellwinkel an der Stativschulter bleiben zwar weiterhin bedienbar, auch wenn der größere CB5 im Gegensatz zum CB3 die Stativschulter überragt; mit Winterhandschuhen habe ich das aber noch nicht ausprobiert, da könnte es schwieriger werden.
Ohne so eine ausladende Blitzanlage kann man bei 1:1 aber auch den deutlich leichteren Kugelkopf CB3 verwenden, evt. muss man dann aber eine SVA zuschalten (das ist dann aber kein Problem des Stativs, sondern des Kugelkopfes).
Anders als üblich will ich hier jetzt aber nicht die schönen Sachen zeigen, sondern das, was auch mal daneben gegangen ist.
Bildergebnisse:
1.v.L. - desinteressierte Ameise (F18 - ISO 400 - 1/250)
2.v.L. - flüchtende Ameise (F16 - ISO 200, 1/250)
3.v.L. - eine “na ja, es geht so” Ameise (F16 - ISO 200 - 1/250)
4.v.L. zeigt dann noch ein Beispiel eines ruhenden Modells unter Blitzlicht: “Käte”, ein Flammendes Kätchen (Kalanchoe blossfeldiana), eine oft verkannte Zimmerpflanze, Fokus auf die klebrigen Narben (F13 - ISO 100 - 1/250)
Was war da alles falsch gelaufen ?
- das erste Bild ist misslungen, weil die Ameise … just den Kopf aus der Fokusebene gedreht hat und zudem F18 zu einem Schärfeverlust durch Blendenbeugung führt
- … oder wie beim 2.v.L. schlicht wegläuft (so was macht man nicht, wirklich ärgerlich …)
aber eigentlich war der Fotograf einfach nur zu langsam, von dem Erscheinen des Tieres überrascht und hatte dann die falsche Fokusebene - er musste vorher ja auf den “Kammweg” des Kronblattes nach Verdacht scharf stellen, um passend zur vermuteten Körpergröße der Ameise das dann wieder etwas zurückzunehmen; “alle 5 Minuten” kam dann mal eine Ameise vorbei auf dem Rückweg von den Nektarien, wo man dann mit etwas Glück seine Einstellungen überprüfen konnte; Auslösen unter LiveView-Kontrolle ging hier leider nicht, für Ameisen ist das bei der E3 (mit Schwingspiegel) einfach zu langsam
- etwas besser ist da schon das 3.v.L., aber die Lichtstimmung ist wenig natürlich und zudem überbelichtet (der Fotograf hatte die LZ-Dämpfung in die falsche Richtung gedreht); weil die Hibiskusblüte wie ein Trichter aufgebaut ist, kommt es durch den Makroblitz aber generell zu einem etwas künstlichen Bildeindruck, da weder eine Blitzwaage noch eine Abstimmung mit dem natürlichen Licht möglich ist - das Blitzlicht dominiert trotz geringer LZ und einer Reduzierung auf bis zu 1/512 immer das gesamte Motiv (nimmt man Ameisen an anderen Orten auf, passiert das nicht).
- beim letzten (4.v.L.) Schärfeverlust bei den Narben durch Kontakt der Blüte mit dem Objektiv bei Einsatz des LiveView-Modus; der Spiegelschlag geht dadurch direkt in die Blüte, Stativ und Kugelkopf können hier nicht mehr viel retten - also auch Unachtsamkeit des Fotografen
Man sieht also, woran es in der Praxis alles scheitern kann; aber zumindest ist es nicht immer gleich das Stativ.
In der Regel bin nämlich ich es, der dann die Fehler macht, auch wenn ich schon seit gut 25 Jahren mit den unterschiedlichsten Ausrüstungen Makromotive fotografiere. Kein Makrofotograf hat immer eine 100 %ige Ausbeute, wenn er seine Bilder wirklich kritisch betrachtet.
Einflüsse dazu gibt es genügend: Blendenbeugung nicht beachtet, am Makroblitz falsche LZ-Abschwächung, bei bewegten Motiven die Schärfe manuell nicht schnell genug nachgeführt, nicht auf genügend Abstand der Frontlinse zum Motiv geachtet, den ABM unnötig groß gewählt, irgendeine wichtige Schraube in der Hektik nicht richtig angezogen (z.B. die Friktion am Einstellschlitten zu locker gelassen) …
Abschließendes Fazit: Das Stativ ist für meine Zwecke damit stabil genug (nachdem ich durch die Testergebnisse hier im Forum vorher durchaus etwas nervös geworden war).
Das hier ist aber wie gesagt auch nur mein Erfahrungsbericht, einer unter vielen. Aber ich habe wenigstens etwas versucht, was hier manchmal etwas in Vergessenheit gerät, nämlich mit dem Stativ auch Fotos zu machen; mal mit mehr, mal mit etwas weniger Erfolg.
Andere hier mögen natürlich höhere Anforderungen an ein Stativ haben, das will ich gerne zugeben. Sie brauchen das Stativ ja auch nicht zu kaufen. Alle anderen sollten aber ihre Erfahrungen machen dürfen.
Für mein Hobby reicht mir das Stativ jedenfalls.
Natürlich will man nicht immer nur Testbilder knipsen. Das Ganze soll ja auch noch Spass machen.
Es wurden also auch Tiere fotografiert und entweder mit dem Kugelkopf verfolgt oder es wurde unter Kunstlicht (Blitz mit LED-Einstelllicht) eine manuelle “Fotofalle” aufgebaut; der Fotograf betätigt sich quasi als Wegelagerer (so schnell Ameisen auch sind, sie benutzen bekanntermaßen oft immer die gleichen Wege).
Die jetzt gezeigten Bilder sind allesamt Ausschnitte (Crops) von RAWs, weil ich es für diesen Test besser fand, nur mit ABM 1:1 aufzunehmen, weil man so mehr Luft bei der Tiefenschärfe hat. Objektfeldabmessungen hier also 17,3 x 13 mm. Durch die Blitzanlage wurde der größere Kugelkopf Pflicht (CB5). Die Knöpfe der Beinanstellwinkel an der Stativschulter bleiben zwar weiterhin bedienbar, auch wenn der größere CB5 im Gegensatz zum CB3 die Stativschulter überragt; mit Winterhandschuhen habe ich das aber noch nicht ausprobiert, da könnte es schwieriger werden.
Ohne so eine ausladende Blitzanlage kann man bei 1:1 aber auch den deutlich leichteren Kugelkopf CB3 verwenden, evt. muss man dann aber eine SVA zuschalten (das ist dann aber kein Problem des Stativs, sondern des Kugelkopfes).
Anders als üblich will ich hier jetzt aber nicht die schönen Sachen zeigen, sondern das, was auch mal daneben gegangen ist.
Bildergebnisse:
1.v.L. - desinteressierte Ameise (F18 - ISO 400 - 1/250)
2.v.L. - flüchtende Ameise (F16 - ISO 200, 1/250)
3.v.L. - eine “na ja, es geht so” Ameise (F16 - ISO 200 - 1/250)
4.v.L. zeigt dann noch ein Beispiel eines ruhenden Modells unter Blitzlicht: “Käte”, ein Flammendes Kätchen (Kalanchoe blossfeldiana), eine oft verkannte Zimmerpflanze, Fokus auf die klebrigen Narben (F13 - ISO 100 - 1/250)
Was war da alles falsch gelaufen ?
- das erste Bild ist misslungen, weil die Ameise … just den Kopf aus der Fokusebene gedreht hat und zudem F18 zu einem Schärfeverlust durch Blendenbeugung führt
- … oder wie beim 2.v.L. schlicht wegläuft (so was macht man nicht, wirklich ärgerlich …)
aber eigentlich war der Fotograf einfach nur zu langsam, von dem Erscheinen des Tieres überrascht und hatte dann die falsche Fokusebene - er musste vorher ja auf den “Kammweg” des Kronblattes nach Verdacht scharf stellen, um passend zur vermuteten Körpergröße der Ameise das dann wieder etwas zurückzunehmen; “alle 5 Minuten” kam dann mal eine Ameise vorbei auf dem Rückweg von den Nektarien, wo man dann mit etwas Glück seine Einstellungen überprüfen konnte; Auslösen unter LiveView-Kontrolle ging hier leider nicht, für Ameisen ist das bei der E3 (mit Schwingspiegel) einfach zu langsam
- etwas besser ist da schon das 3.v.L., aber die Lichtstimmung ist wenig natürlich und zudem überbelichtet (der Fotograf hatte die LZ-Dämpfung in die falsche Richtung gedreht); weil die Hibiskusblüte wie ein Trichter aufgebaut ist, kommt es durch den Makroblitz aber generell zu einem etwas künstlichen Bildeindruck, da weder eine Blitzwaage noch eine Abstimmung mit dem natürlichen Licht möglich ist - das Blitzlicht dominiert trotz geringer LZ und einer Reduzierung auf bis zu 1/512 immer das gesamte Motiv (nimmt man Ameisen an anderen Orten auf, passiert das nicht).
- beim letzten (4.v.L.) Schärfeverlust bei den Narben durch Kontakt der Blüte mit dem Objektiv bei Einsatz des LiveView-Modus; der Spiegelschlag geht dadurch direkt in die Blüte, Stativ und Kugelkopf können hier nicht mehr viel retten - also auch Unachtsamkeit des Fotografen
Man sieht also, woran es in der Praxis alles scheitern kann; aber zumindest ist es nicht immer gleich das Stativ.
In der Regel bin nämlich ich es, der dann die Fehler macht, auch wenn ich schon seit gut 25 Jahren mit den unterschiedlichsten Ausrüstungen Makromotive fotografiere. Kein Makrofotograf hat immer eine 100 %ige Ausbeute, wenn er seine Bilder wirklich kritisch betrachtet.
Einflüsse dazu gibt es genügend: Blendenbeugung nicht beachtet, am Makroblitz falsche LZ-Abschwächung, bei bewegten Motiven die Schärfe manuell nicht schnell genug nachgeführt, nicht auf genügend Abstand der Frontlinse zum Motiv geachtet, den ABM unnötig groß gewählt, irgendeine wichtige Schraube in der Hektik nicht richtig angezogen (z.B. die Friktion am Einstellschlitten zu locker gelassen) …
Abschließendes Fazit: Das Stativ ist für meine Zwecke damit stabil genug (nachdem ich durch die Testergebnisse hier im Forum vorher durchaus etwas nervös geworden war).
Das hier ist aber wie gesagt auch nur mein Erfahrungsbericht, einer unter vielen. Aber ich habe wenigstens etwas versucht, was hier manchmal etwas in Vergessenheit gerät, nämlich mit dem Stativ auch Fotos zu machen; mal mit mehr, mal mit etwas weniger Erfolg.
Andere hier mögen natürlich höhere Anforderungen an ein Stativ haben, das will ich gerne zugeben. Sie brauchen das Stativ ja auch nicht zu kaufen. Alle anderen sollten aber ihre Erfahrungen machen dürfen.
Für mein Hobby reicht mir das Stativ jedenfalls.
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