Ich konnte am letzten Freitag im Shop die Kameras in die Hand nehmen und testen. Ich hatte auch meine Kamera dabei, als Vergleich.
Ergonomie / Haptik:
Aus ergonomischer Sicht ist die neue Z6 III, wenn überhaupt, nur minimal besser als meine Z6 I. Aber von dem ging ich aus Sie liegt sehr gut in der Hand, nur mein kleiner Finger hat nicht richtig platz. Liegt aber nicht an viel zu grossen Händen, sondern an einem Handverletzung vor vielen Jahren. Z6 III ginge für mich nur mit einer Verlängerung des Bodys, zumindest wenn ich damit längere Zeit am Stück unterwegs sein möchte. Somit wäre der Vorteil der kompakten Abmessungen im Vergleich zur Z8 wieder dahin. Deshalb war hier die Z8 vorn. Die Z8 fühlt sich in meinen Augen ein wenig wertige/besser verarbeitet an. Also nicht falsch verstehen, die Z6 I und III sind schon sehr gut verarbeitet, die Z8 fühlt sich da einfach einen Ticken besser an. Zudem hat man beleuchtete Tasten (die wichtigsten). Das habe ich bei der Z6 I, gerade als ich sie neu hatte, schon ein wenig vermisst. Später ging das besser.
Gewicht:
Beim Gewicht war ja schon klar Z6 I < Z6 III < Z8. Da ich bei den Z6 Kameras mit einem L-Winkel arbeiten würde, relativiert sich der unterschied ein wenig. Ich habe überall das 24-70, 4.0 montiert und verglichen. Die Z8 war natürlich fühlbar schwerer, aber nicht so extrem wie erwartet. Die Z6 III fühlte sich ohne L-Winkel nicht leichter oder schwerer als meine Z6 I mit L-Winkel an.
Grösse:
Da ist die Z8 doch verhältnismässig gross, verglichen mit der Z6 ohne L-Winkel. Da ich diesen brauche (diese teilweise Verlängerungen nur vom Haltegriff möchte ich nicht), relativiert sich das ein wenig. Aber trotzdem ist die Z6 III noch die kleinere und schlankere Kamera.
Fotoqualität:
Da kann ich nicht viel dazu sagen, beim schnellen Test im Shop. Aus diversen Videos und Testberichten nimmt sich das nicht viel, bzw. hat der Sensor der Z6 I sogar ein wenig mehr Dynamikumfang. Da hatte ich und werde ich auch an den neuen Kameras nie Probleme haben. Da nervt mich an meiner Z6 dann eher, das Farbrauschen, bzw. teilweise beim Hochziehen von Schatten diese Linienbildung (wie eine Sensor/Pixel Abbildung). Das ist aber sehr selten der Fall, bei Fotos mit extremem Dynamikumfang, wo eine Belichtungsreihe sinnvoller gewesen wäre (aber nicht möglich war). Das soll bei der Z6 III nicht mehr der Fall sein. Bei der Z8 hatte ich auch nie von diesem Problem gelesen.
Vorteil (oder für einige vermutlich auch Nachteil) ist für mich die höhere Auflösung des Sensors.
Autofokus:
Die Z6 I ist okay. Im Vergleich zur Z6 III und Z8 deutlich schwächer. Man kann auch damit gute Fotos machen. Aber wenn die Subjekte schnell sind, ist doch mehr Ausschuss dabei. Deshalb habe ich meist das Einzelfokusfeld (oder klein/gross) genutzt. Gesichtserkennung bei Menschen hat nach den ersten Firmwares gut geklappt. Aber ist die Person weiter weg oder bewegt sie sich zu schnell, wird's schwierig. Auch wenn im Sucher das Auge erkannt wurde, sass der Fokus nicht immer perfekt. Mühsamer war bei offenblendigen Aufnahmen vom Gesicht, dass oft nicht das Auge, sondern die Wimpern scharf gestellt waren. Bei Tieren (späteres Update) war die Erkennung für meinen Geschmack (Hund) eher schlecht.
Die Z6 III machte im Laden schon einen sehr reaktiven Eindruck. Meine Partnerin war dabei. Egal wie sie sich bewegt hatte, Gesicht verdeckt, aus dem Bild gelaufen, sie wurde sehr schnell wieder gefunden. Auch wird das Auge auf eine deutlich grössere Distanz noch einwandfrei erkannt. Auf den Testfotos waren die Augen auch immer scharf. Perfekt.
Die Z8 war beim schnellen Test im Laden, wenn überhaupt, nur minimal besser als die Z6 III. Der Vorteil sind sicherlich die deutlich erhöhten Fokuspunkte. Durch diese feinere Abstufung konnte auf weitere Distanz das Auge noch erkannt werden. Auch hier alles sehr schnell und reaktiv. Alles Testbilder waren auf dem Auge Scharf. Gefühlt was die Z8 einen Zacken schneller.
Für mich ist der Autofokus doch sehr wichtig, da ich in den letzten Jahre oft Fotos vom Mountainbiken, speziell Downhill, mache. Das ist jetzt nicht so schnell wie bei einem Autorennen, trotzdem sehr fix. Im Wald sind da oft auch Bäume, Sträucher, etc. im Weg. Das 3D Tracking mit der Z6 I hat da meistens den Fahrer verloren, so dass ich es schnell aufgegeben hatte. Ich musste dann mit Einzelfokusfeld arbeiten, was teilweise auch sehr schwierig war. Aber das hat mich doch ein wenig genervt, da ich hier mehr erwartet hatte, im Vergleich zur DSLR vorher. Oft ist man hier einfach unflexibler, so dass ich hier mir die Foto-Punkte oft vorher schon aussuche, auf einen Punkt fixiere und auf manuellen Autofokus gehe. Dann mit Serienbilder gearbeitet und gehofft das ein gutes Bild dabei war. Gerade sehr offenblendig (je nach Distanz) sass der Fokus dann nicht immer perfekt. Mit viel Übung ging das auch mit der Z6 I in den letzten Jahren besser, aber ich hoffe das dies hier mit der Z6 III oder Z8 besser ist.
Sucher:
Hier war ich überrascht. Den Sucher meiner Z6 I empfand ich angenehmer. Die Sucher der Z8 und Z6 III waren so überschärft und grell. Hier brauchte es ein wenig Zeit. Zudem waren bei der Z6 III und Z8 120 Hz nicht an. Dazu kommt, das der Sucher der Z8 und der Z6 III deutlich Heller können. Standard war hier die automatische Helligkeit aktiv. Beides angepasst, und ein wenig damit rumgespielt und schon hat sich das Auge daran gewöhnt. Gerade 120 Hz ist für meine Augen sehr angenehm. Bei der Z8 und Z6 III ist gefühlt kaum eine Verzögerung. Bei der Z6 I auch nicht viel, aber doch spürbar weniger. Gerade wer gerne Action fotografiert, wird mit den Suchern der Z8 und Z6 III happy. Einen Unterschied bei der der Auflösung konnte ich nicht sehen. Das Sucherbild war bei Z8 und Z6 III identisch aufgelöst. Zumindest empfand ich das so. Die Menüs sind im Sucher der Z6 III dafür höher aufgelöst, das sieht besser aus. Das ist aber kein Dealbreaker. Hier haben die Tester wohl recht. Die höhere Auflösung hat man nur bei den Menüeinblendungen und bei Ansicht von aufgenommenen Fotos. Das ist schon sehr angenehm. ich kontrolliere meine Fotos meist am grossen Display, im Sucher nur bei greller Sonne. Hier ist die Z6 III ein wenig besser. Schade hat Nikon die Auflösung nicht einfach allgemein erhöht.
Serienbilder:
Mehr als die Z6 I sollten es schon sein. Denke hier würde mir auch die Z6 III reichen. Die Z8 legt da natürlich nochmals einen drauf. Auch die Möglichkeit komplett lautlos, ohne Verzeichnung, Banding, Flicker, etc. zu arbeiten, macht das doch interessant. Ich fotografiere schon lieber Landschaft, Natur und Sport. In letzter Zeit auch vermehrt Kinder/Familie, Hunde und ab und an helfe ich als Backup bei einem Freund an Hochzeiten, Taufen, etc. aus. Gerade bei letzteren ist lautloses Arbeiten schon toll. Aber das kommt nicht so oft vor und da kommt man gemäss ersten Tests auch gut mit der Z6 III klar (vorher jeweils testen wegen Kunstlicht).
Ich tendierte schon ein wenig zur Z8, war aber immer noch unsicher. Da die Z8 aktuell so ziemlich ausverkauft ist (hier in der Schweiz zumindest), machte er mir auch einen fairen Preis für die Z6 III, so dass diese nicht so nah an der Z8 lag. Er meinte auch, dass er Nikon mit der Aktion nicht verstehen kann. Die Z6 III ist einfach zu teuer, weshalb er viele Z8 verkaufen konnte. Ende der Geschichte, es wurde trotz des interessanten Preises, die Z8. Sie passt auch in meinen Rucksack und in meine Taschen. Der Aufpreis zur Z6 III ist es mir aktuell wert. Im Verlaufe der nächsten Woche sollte er eine Kamera (gemäss Nikon Schweiz) bekommen. Ich hoffe es, dann beginnen meine Ferien und ich hätte Zeit alles einzustellen, testen, etc.