Diese sachliche Frage, des Moderators, die ich noch offen habe
Ähm, kannst du mal näher erklären was du damit meinst?
Das Z 50/1,8 S ist doch für das Z-Bajonett ausgelegt und die alten brauchen den Adapter, damit das Auflagemaß stimmt. Wozu eine Brille fürs Objektiv?
aber insbesondere der vorherige Post : Nikon und "aufholen", geht's noch ??? Veranlasst mich jetzt aber doch zu Wort zum Sonntag...
Zum Thema "Brille aufsetzen":
Die Brennweite ist der Abstand zwischen der Hauptebene einer optischen Linse oder eines gewölbten Spiegels und dem Fokus. Per Definition sind das bei Vollformat 50 mm. Hier liegt dann die Bildebene der Kamera richtigerweise. Wenn ich nun ein Auflagenmaß von 13 mm habe, liegt der Brennpunkt 37 mm hinter der Bildebene. Das System ist also bezogen auf das Normal-Objektiv (als der Brennweite die mit 45 Grad Bildwinkel und der damit korrelierenden räumlichen Abbildung dem menschlichen Sehen entspricht) extrem „weitsichtig“ und muss korrigiert werden.
Oder man baut einfach einen „Tubus“ dahinter, um das Auflagenmaß zu erhöhen, das geht dann aber auf die maximale größte Blende. Insofern hat sich Nikon wohl was dabei gedacht, indem sie das neue Bajonett mit einem Riesen Radius ausgestattet haben. Es geht wohl nicht nur um die 0.95 Blende. Solche mechanischen Lösungen (um sich dem normalen Auflagenmaß wieder anzunähern, bedingen aber mehr Baulänge, und die Objektive und damit das Gesamtsystem werden wieder größer).
Die Situation verbessert sich nur bei Weitwinkel-Objektiven. 13 mm sind dann im Falle Nikon optimal. Ich habe gerade aktuell eine Testpostille in die Hand bekommen, wo „DSLM“ das zentrale Titel-Thema ist. Da wird gerade dieser Umstand gelobt, dass durch den fehlenden Spielgel-Kasten das Auflagenmaß verkürzt werden könne und sich so bessere WW-Optiken dafür bauen ließn. Dass dies mit Nachteilen für den viel wichtigeren Normalbereich und leichte Tele (Porträt) erkauft wird, verschweigen sie.
Meine Sony Alpha 7r in Kombination mit den bei mir dafür vorhanden Objektiven kommt nicht an die D800 in Sachen Abbildungsleistung heran (jetzt kann argumentiert werden, dass ich nicht die richtig guten Objektive für die Kamera habe). Dennoch, nehmen wir einfach die Budget Normalbrennweiten, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen: Das Sony 50mm Normal-Objektiv verzeichnet an den Rändern wie sonst nur Weitwinkel-Objektive. Korrigiert man es elektronisch, fällt die Schärfe deutlich ab und liegt unter dem Niveau einer D3200 mit 35mm Normalbrennweite (dort auch bezogen auf die Darstellung der Ränder). So jedenfalls mein Eindruck. Schon die D610 mit 50mm f1.8 G kann es besser, was die Randdarstellung betrifft. Das ist ein subjektiver Eindruck, aber beruht auf meinen praktischen Erfahrungen damit. In der Mitte sind sie alle scharf und die Sony natürlich von den drei genannten am Besten.
Zum Thema Nikon und "aufholen":
Mir gefällt die Nikon Z7 dennoch sehr gut – die geht auf jedem Falle auf Augenhöhe zu Sony und es ist völlig uninteressant, welche Kamera i Details besser ist. Und ich denke Nikon musste das machen, weil die DSLM‘s offensichtlich vom Zeitgeist hoch gehypet werden und die DSLR`s langsam in die Auslaufmodell Ecke gestellt werden (das zeigt die Diskussion hier sehr plastisch).
Wenn man die DSLM`s so in den Himmel hebt, sollte man sich aber daüber klar sein, was man damit verliert: Einen Sucher, der im übertragenen Sinne „20 Blendenstufen“ schafft (nicht wirklich, er bildet das ganz Spektrum ab und wird nur durch die Sehfähigkeit des menschlichen Auges begrenzt).
In Verbindung mit dem kurzen Auflagenmaß, das ja seinerseits hergenommen wird, um eine kompakte Bauweise gegenüber den DSLR´s zu erreichen, handelt man sich zusätzlich die schlechteren optischen Eigenschaften bei den eigentlich essentiell wichtigen Normal und leichten Tele-Brennweiten ein.
Der Vorteil der Z 7 ist, das man nun keine Sony mehr anschaffen muss, um eine kompakteres System zu bekommen und man dann vorhandene Optiken ohne Einschränkung verwenden kann.
Im Ergebnis bleibt die D850 für mich die bessere Kamera und ich akzeptiere DSLM`s zum Fotografieren (ich denke, es geht aber auch immer mehr ums Filmen…) nur als Zweitsystem, wenn Gewicht sparen angesagt ist – das bedingt dann aber auch leichtere Optiken mit Einschränkungen bei Brennweite und größter Blende.
Der Hammer wäre eine D6 / D6S (später die D950) mit Hybrid-Sucher (analog Fuji XT100) und 24/48 MP Sensor (D6 mit sonst allen Eigenschaften der D5), die im Live-View Modus auf elektronischen Sucher geht und dabei die Performance der Z7 hat. Mit solchen Kameras könnten Nikon und Canon zeigen, wer im Kamerabau Koch und wer Kellner ist. Denn umgekehrt wird es nicht gelingen die DSLM`s mal eben mit der Mechanik von DSLR`s auszustatten.