Ich habe die Bilder nicht vor Augen, aber die Katzenaugen entstehen durch Vignettierung, nicht durch Beugung. Es ist eine Frage wie das Rand-Strahlbüschel durch die Optik geführt wird. Vignettierung bedeutet, dass NICHT die Blende die begrenzende Fläche ist, sondern eine andere im System. Das kann z.B. ein anderer Linsenrand sein. Dadurch wird das Strahlbüschel kleiner im Durchmesser (und enthält auch weniger Licht. Daher ist der Bildbereich der vignettiert "dunkel".)
Da die Optik aber rotationssymmetrisch ist, ist der Effekt der Vignettierung (Katzenauge) auch rotationssymmetrisch um die optische Achse.
Vignettierung tritt natürlich bei der größten Blende (F1.2) auf, wo das Strahlbüschel am größten ist. Nur hier kann es andere begrenzende Flächen im Strahlengang geben, die zusätzlich als Blende fungieren. Der Effekt nimmt dann mit dem Abblenden sukzessive ab.
Es gibt ja auch das Canon 85 F1.2 DS (?) Objektiv bei dem eine Apodisation bei Offenblende eingebaut wurde. Der Effekt ist ähnlich, aber anders. Die Apodisation bedeutet jedoch, dass die Blende selbst nicht scharf ist, sondern unscharf. Das wird z.B. mittels Grauverlaufsfiltern in der Nähe der Blende erreicht. Der Effekt ist dann auch nur bei F1.2 sichtbar, weil der Grauverlauf entsprechend beim Bau des Objektivs gewählt wurde. Dadurch werden die Unschärfekreise weicher und die MTF-Performance bei hohen Ortsfrequenzen nimmt ab. Dies ist dann der Beugung zuzuschreiben. (Lesetip: "Partial obscured Aperture" bei Mikroskopobjektiven)
Unter dem Strich frisiert man mit diesen beiden Techniken die Form der Unschärfekreise. Und die Vignette muss eingebaut werden, da sonst die Linsen (viel) zu groß werden.