AW: Pentax K7, Canon 50D oder Nikon D300
unten sieht man 4 bilder, die ersten 3 demonstrieren mangelnde schärfe. sind keine crops. 100% unbearbeitet.
das 3. zeigt ein eichhörnchen foto mit 100% perfekter schärfe. die schärfe war so gut, dass ich einen ausschnitt wählen konnte der immer noch scharf war. siehe link.
http://fotowelt.chip.de/_misc/images/big_view/big_view.cfm?pk=569967
Danke für die weiteren Fotos, das kann man ganz gut beurteilen. Ich würde da spontan sagen, dass bei den Fotos nicht das AF-System der beschränkende Faktor war.
Der Schärfentiefebereich ist bei den Fotos dermaßen gering, dass ich selber mit ungefähr 50% Ausschuss rechnen würde. Egal, bei welcher Kamera. Anscheinend bist du sehr anspruchsvoll in Bezug auf den perfekt sitzenden Fokuspunkt.
Meine Meinung zu den Bildern:
1. Das Eichhörnchen hat den Kopf bewegt. Eindeutig. Da kann dein AF-System noch so gut sein, in der kurzen Zeit bis zum Auslösen hat das kleine Luder augenscheinlich die Kopfhaltung verändert. Kenne ich zuhauf von eigenen Fotos.
2. Kein Fehler erkennbar. Die Schärfentiefe sitzt exakt im Drehpunkt des Mittelkopfes, wie die Rostpickel am Wagon zeigen.
3. Frontfokus. Liegt eindeztig auf Mund/Nase, bis hin zu den Augenbrauen. Rechtes Auge schärfer als das linke. Kann diverse Auslöser haben. Minimale Bewegung des Models oder dir, das von dir beschriebene Verschwenken, oder wirklich eine Fokusungenauigkeit. Beachten: bei Haut reagieren alle AF-Systeme etwas empfindlich, und können schlecht Kontraste erkennen. Bei diesem Motiv ist der Ausschuss traditionell größer.
4. Der hat gesessen
Mein Fazit:
Mit einem kompletten Wechsel wirst du meiner Meinung nach nicht glücklich(er). Deine Fotobeispiele zeigen die "übliche" Problematik von Fotos, wo es um wenige Millimeter Schärfentiefe geht.
Das 77er Limited ist nur schwer von einem 85 1.8 zu toppen. Das Bokeh des Limited ist erstklassig, die Schärfe ist top. Mit einem Canon 85 1.2 könntest du da noch was mehr raus holen, aber das kostet richtig Geld ...
Ich würde dir wirklich raten, erst aus vereinfachenden Gründen die K-7 auszuprobieren. Du hast eher ein Problem der
AF-Präszision, nicht unbedingt der
AF-Schnelligkeit. Die K10D ist in der Hinsicht nicht der Brüller, das AF-System ist schlichtweg nicht auf der Höhe der Zeit. Wie war das nun übrigens mit der dir vorschwebenden Größe der Kamera und des Objektivs?
Zu dem verlinkten (übrigens nicht lesbaren) Test:
Von Canon wird in der Tat öfter berichtet, dass dort eher bei jedem Fokussieren ein minimal neuer Schärfepunkt gefunden wird. Das kann aber auch eine Urban Legend ohne Praxisrelevanz sein, denn ich bemerkte auch, dass das AF-System meiner
damaligen 40D gerne mal beim neuerlichen Anfokussieren arbeitete, dann aber den gleichen AF-Punkt fand. Die 50D ist da wesentlich treffsicherer und schneller. Bei der K10D empfand ich das bei Tests aber wegen des fehlenden USM als problematischer. Wie Noreflex schon sagt: das Verhalten kennt man von allen Kameras in unterschiedlich ausgeprägter Form. Besonders bei Ultraschallantrieben kenne ich das stärker, was aber auch damit zu tun hat, dass diese präszise Fokusart überhaupt erst technisch die Chance hat, minimale Veränderungen vorzunehmen. Der Stangenantrieb z.B. der K10D+77er hat einfach mehr mechanisches Spiel.
Insgesamt wäre ich vorsichtig, was diese Tests angeht. Zu dem Zeitpunkt gab es gerade mal die 40D von Canon, die D300 war gerade auf dem Markt. Seitdem kamen mehrere neue Kameras und Firmwareupdates.
Unterschiede bei den AF-Systemen dieser Preisklasse ist bei Praxistests eindeutig nur zu finden, wenn es um bewegte Ziele geht, die sich permanent aus dem Mittelsensorbereich bewegen. Vögel im Zickzack-Flug etwa. Sobald der Tester Zeit hat, das Motiv im Mittelsensor zu fokussieren, ist das egalisiert, und keiner kann Fotos den einzelnen Kameras direkt im Nachhinein zuordnen.