Ich fotografiere nun seit weit über 30 Jahren und habe einige Kameras und Objektive mein eigen genannt. Dabei habe ich wohl zu unterscheiden gelernt, welches für meine Motive und Vorstellungen taugt, welches weniger, welches nicht. Warum? Weil ich gute Motive abgelichtet hatte und die Erfahrung machte, dass sie noch so gut eingefangen sein können, die Lichtführung stimmt und die Aussage klar und eindeutig rüberkommt. Jedoch bringt das alles nichts, wenn dann die Schärfe fehlt, weil ein Suppenobjektiv das ganze nicht richtig brechen kann. Daher diskutiere ich mittlerweile nicht mehr wegen eines Objektives. Ich mache damit meine Tests in den Bereichen, in denen ich vorwiegend fotografiere. Wenn es die TEsts besteht, weiß ich, dass ich mich drauf verlassen kann - und dann ist es eines MEINER Objektive. Diese Erfahrungen teile ich hier gerne mit, da ich auch auf der Suche nach Objektiven gerne Erfahrungsberichte lese, die oft näher an der Wirlichkeit sind als manche in sterilen Laborbedingungen entstandenen Tests (die natürlich auch ihre Berechtigung haben und auch gute Trefferquoten - wie ich finde).
Auf die hochnäsigen Gewaltphrasen von harryzet kann ich hier getrost verzichten, weil sie zur Sache nichts aussagen, außer, dass er 4000 Foto/Tag sichtet, die von Agenturen kommen, wo nur Fotos reinkommen, die von guten Fotografen mit Top-Ausrüstungen geschossen wurden, mit Ausrüstungen, die sich hier kaum einer leisten kann und wird. Da ist eben von vorneherein beides Top - der Fotograf und die Technik. Mich würde das auch stressen, das jeden Tag tun zu müssen. Das wäre für mich aber kein Grund, derart abgehoben hier zu posten. Sorry, das finde ich einfach nur daneben.
Wir sind hier in einem Amateurforum unterwegs. Hier gibt es nicht nur Profis, sondern die gesamte Spannbreite von Hobbyfotografen vom Anfänger bis zum erfahrenen Crack, der sicher so manchem Profi auch etwas vormachen kann. Da finde ich es nur selbstverständlich und natürlich, dass man da auch erst mal wg. einer Ausrüstung sich Tips holen möchte, Meinungen austauscht und auch diskutiert. Warum nicht?
Das heißt aber nicht, dass einer, der um Technik diskutiert, keine Fotos machen kann. Schließlich ist die Technik nichts anderes als ein Werkzeug (zumindest für mich). Das ist wie beim Motorradschrauben: wenn das Werkzeug nichts taugt, wirste schnell festsitzende Schrauben schrotten, die du mit deinem vorhandenen Sachverstand und viel Kreativität lösen könntest. Passt das Werkzeug, kannste das ganze dann auch umsetzen. So sehe ich das beim Fotografieren auch. Das muss beides zusammenpassen - der Fotograf mit seinen Ideen/seinem Sachverstand/seiner Kreativität und die Technik.
Und selbst dann, wenn ich das kann und habe und bereits Top-Fotos entstanden sind, muss ich mich dann nichts so hochnäsig präsentieren wie harryzet. Anscheinend hat er es nötig ...
Um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Für überall mit hin kann das VR18-200 für mich schon taugen, aber für mehr nicht. Und dann nehme ich derzeit lieber meine F828 mit dem Zeiss-Zoom mit. Wenn die Bilder qualitativ top sein müssen, komme ich z.B. um das 2.8 70-200VR nicht rum. Davon bin ich begeistert und es sind bereits einige titelbildverdächtige Fahrfotos entstanden. Da passen die D200 und das 70-200 nahtlos zusammen - der wirklich schnelle und zielsichere AF und die Top-Optik. Das 18-200 ist nicht weniger schnell im Fokussieren, aber da hapert es halt wieder an der ABbildungsqualität. Selbst bei Blende 8 oder 11 liege ich da immer sichtbar schlechter als beim 70-200er bei Offenblende oder bei F4.