AW: Nikon AF-S 28/1.8G Review: In Arbeit
Puh, gestern Nacht habe ich endlich die finale Version des Siemens-Stern Zieles (1.2m Abstand) geschossen - nach 150 anderen Varianten. Dabei habe ich ein paar Sachen gelernt:
- Kontrast-basiertes AF kann an dieser Linse vor allem außerhalb der Mitte ganz schön in die Irre führen, da es den "Grobkontrast" optimiert, nicht den für die Schärfe wichtigeren Fein-/Mikro-Kontrast.
- Und wieder einmal hat mich der Live-View-Bug der D800(E) total genervt. Man muss mehr raten als dass man es sieht, wann die Schärfe wirklich stimmt. Da hilft nur, das Bild mit Camera Control pro gleich nach Lightroom zu übertragen, zu warten, bis die Entwicklung in CCP fertig ist (auf meinem 4-Kerner immerhin noch 10 Sekunden), dann die Schärfe beurteilen und dann ggfs. noch Änderungen vornehmen. Wohl gemerkt: Dies ist keine Problem der Linse!
- Die Linse leidet nicht einmal so sehr unter Bildfeldwölbung wie ich am Anfang gedacht habe: Die optimale Einstellung für die Mitte im Vergleich zur DX- und FX-Ecke liegt nur 2 Klicks in CCP entfernt und das auch nur für Blenden kleiner als f2.0. Für f1.8 und f2.0 kann man durchaus dieselbe Einstellung über das gesamte Bildfeld verwenden.
- D.h. der einzige Fehler der Linse ist ein Fokus-Shift um 2 Klicks in der Mitte beim Abblenden vor allem bei f4.0 und f5.6. Und da muss man sich schon ein bisschen überlegen, wie man die AF-Feinabstimmung vornimmt.
- Die DX-Ecken bleiben etwas enttäuschend: zwar weisen sie von Anfang an ggü. den FX-Ecken den besseren Grobkontrast auf, sind aber bis f4.0 unschärfer als die FX-Ecken.
Soviel Arbeit musste ich bei einer Festbrennweite schon lange nicht mehr investieren

Und es zeigt wieder einmal die Bedeutung des Satzes "Test procedures which measure only one point of the modulation transfer function, for example the resolution or the spatial frequency where 50% MTF is achieved, are of little value!" (Aus H. H. Nasse "How to read MTF Curves", Karl Zeiss, Camera Lens Division, Dec. 2008)