Gast_295626
Guest
Die Alternative wären Kameras und Objektive, die 2-3x so teuer wären. Und selbst dort hat man immer wieder Probleme, auch Leica und Zeiss sind nicht unfehlbar.
Sie sind dann teurer, das ist klar, bloß wenn die Billigteile schön immer weitergekauft werden, ändert sich da nie etwas.
Nehmen wir doch mal als Beispiel eines der Objektive, um die es hier geht, das 1,8/35.
Ich hatte mich ja auch einige Zeit mit einer Nikon-DSLR beschäftigt und damit Gelegenheit auch dieses Teil mal in die Hand zu nehmen, wir sprechen hier von:
Einem billigen Plastikgehäuse, einem eingesparten vernünftigen Schneckengang, einem eingesparten Blendenring mitsamt der dazugehörigen Mechanik, einer kaum vorhandenen Endkontrolle mit dazugehörigem Ausschuß, dazu noch zusammengeschustert in einem Land, aus dem man eigentlich sowieso nichts mehr kaufen sollte.
Da hilft auch nicht der Hinweis, dann nimm doch das 1,4er, für den dreifachen Preis. Früher war es so, daß man sich die Frage stellte, brauche ich die höhere Lichtstärke und will dafür auch den entsprechenden Aufpreis bezahlen? Wenn nein, bekam man in den allermeisten Fällen trotzdem annähernd die gleiche mechanische Qualität.
Es ist natürlich für einen Hersteller die Frage, welchen Mindeststandard will ich unter allen Umständen einhalten, hier gibt es mittlerweile da eine 3-Klassen-Gesellschaft, die Kit-Objektive und alles was darunter zu rechnen ist, die Consumer-Objektive wie eben das 1,8/35 und die Top-Klasse. Was hindert die Hersteller daran ein auch mechanisch vernünftiges 2/35 zu bauen, das im Endeffekt in der Produktion vielleicht ein Drittel teurer ist?
Die Kameras sind übervollgestopft mit Funktionen, von denen alle glauben, sie haben zu müssen, aber nur Wenige einen auch nur mittleren Teil davon wirklich benützen, von brauchen will ich gar nicht erst reden, das Brauchen kann man sich nämlich auch einreden.
Ich habe mal irgendwo einen Satz eines scheinbar bekannten Fotografen gelesen, sinngemäß stand dort: Ich halte nichts von automatischen Belichtungsreihen, denn das gibt mir das Gefühl, daß ich nicht in der Lage bin, die korrekte Belichtung selbst einstellen zu können.
Um auf die Kameras zurückzukommen, die teure Mechanik des Filmtransports konnte man auch hier einsparen, stattdessen sind Sensoren dazugekommen, die in hoher Stückzahl auch nicht mehr so sonderlich teuer sein dürften, eine per Software programmierbare Elektronik wird in mehreren Gehäusetypen verwendet mit entsprechendem Aufpreis (ähnliches gibt es übrigens auch im Autobau, wo der gleiche Motor mit unterschiedlicher Programmierung und Leistungstufen zu happigen Aufpreisen verkauft wird). Und eine Kamera, in der nicht mehr viel Mechanik drin ist, für 1500€, 1800€ und darüber und dann noch jede Menge Fehlerquellen? Wenn es das zu Analogzeiten gegeben hätte...
MfG
Manni