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Neutraler Weißabgleich - Für und Wider

AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Ich habe ja auch nur die Frage beantwortet ? Mein Argument ist, ich wiederhole mich - der Weißabgleich ist nur eine von vielen Möglichkeiten, das Bild nachzubearbeiten.
Na das stimmt, aber in diesem Thread gehts um das Thema 'siehe Threadtitel' ...
Beim Lesen des Eingangspostings bekommt man den Eindruck, es wäre irgendwas besonderes daran, diesen speziellen Parameter zu variieren. Stimmt nicht.
Warum nicht?
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Keine Ahnung, wie waren sie? (ehrliche, interessierte Frage)

...meine ja auch...;)

Hatte jetzt allerdings selbst keine Lust, danach zu recherchieren: NG geben die maximal möglichen "Abweichungen" von einer RAW-Aufnahme bei der Bildmanipulation (Tonwerte, Belichtung, etc.) vor und auch Weißabgleichänderungen sind erlaubt... Nur eben wieviel? Im Grunde könnte man aber wohl bereits bei jeder Aufnahme (verschobener Abgleich) schon bis zum Brechen "biegen"... ;)
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Was passiert nun, wenn ich die Kamera auf Weißabgleich AUTO stelle? Nun, jetzt hat die Kamera quasi den Befehl, JEDES vorhandene Licht (egal welches zum Ausnahmezeitpunkt vorherrscht) als "neutral", also "weiß" darzustellen. Im einen Moment wird das Tageslicht 5000K als "weiß" angenommen, im anderen Moment (wenn ich in den Raum gehe), wird das Kunstlicht 3000K als weiß angesehen. Entsprechend regelt die Kamera intern (nach vorgegebenen Referenzwerten) die Farbabbildung jedemal neu und stellt alle Aufnahmen "neutral" dar.

Das ist nicht unbedingt so.

Nur vorweg: Meiner Erfahrung nach bekommt man natürliche Ergebnisse - was freilich immer auch eine Geschmackssache ist - wenn man im Freien auf Tageslicht fix einstellt. So sieht man dann die Lichtfarbe. Wenn es sehr extrem blau ist, kann das trotzdem falsch ausschauen, aber dann stellt man noch auf "blauer" ein, aber nicht ganz für eine neutrale Darstellung, sodass die Farbe noch sichtbar bleibt.

Sehr extrem ist es freilich bei Kunstlicht, weil das wird dann regelrecht massiv farbig. Da bekommt man halt eine gute Einstellung mit 3200 K, weil das Glühlampenlicht ca. 2700 K hat und dann sieht es etwas wärmer aus und erscheint so natürlich.

Ein wirklich neutraler Weißabgleich ist in vielen Fällen eigentlich falsch. Das schaut dann nicht sehr natürlich aus. Ich bin sehr froh, dass durch die hochempfindlichen Sensoren nun das Blitzlicht schon wegfällt, was ja immer die Lichtstimmung verändert hat. Es ist eben auch gut, wenn man die Farbe natürlich bewahrt.

Der Automatische Weißabgleich arbeitet oft nicht direkt auf neutral hin, sondern hat einige Einrastpunkte. D.h. wenn es ähnlich Tageslicht ist, dann stellt er sich auf Tageslicht ein und dann hat man den oben beschriebenen Effekt, dass die Farbcharakteristik des Lichts natürlich erscheint. Eben nicht neutralisiert. Es ist nicht bei allen Kameras so, aber bei manchen ist das so gelöst und ich finde das gut. Jedenfalls bei Tageslicht. Bei Kunstlicht ist es dann eher genau, wenn es Fluoreszenzlicht ist. Dieses schaut ja eigentlich scheußlich aus - oft grünlich -, was man ja nicht unbedingt so sehen will und es entspricht auch nicht dem Seheindruck.

Mischlicht ist immer sehr schwierig, da muss man sich entscheiden, welches Licht man sozusagen als normal sehen soll. Ich finde in den meisten Fällen ist es am besten den Weißabgleich auf das "kältere" Licht zu machen. Man muss sich jedenfalls für eines entscheiden oder man nimmt ein Mittelding. Das ist dann der Fall, dass ich ein RAW mache, weil jedenfalls ich kann das bei der Kamera nicht immer gleich bei der Aufnahme richtig entscheiden. Da muss man dann am Bildschirm schauen, wie das gut und natürlich ausschaut.

Der völlig korrekte Weißabgleich ist halt nötig bei Sachaufnahmen, damit man weiß, welche Farbe die Oberfläche des Objekts hat. Bei Portraits sollte es auch möglichst genau sein, weil Hautfarbe ja sehr heikel ist. Aber da ist es dann oft besser - sofern man nicht einen speziellen anderen Effekt erzielen will -, wenn man die Abstimmung eher wärmer macht. Auch das ist Geschmackssache. Aber ein perfekt neutraler Weißabgleich ist eigentlihc in den meisten Fällen ein Lichtstimmungs-Töter. Auch Tageslicht hat ja die Standard-Lichttemperatur über den Tag hinweg nur für ein paar wenige Stunden.
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Ich habe ja auch nur die Frage beantwortet ? Mein Argument ist, ich wiederhole mich - der Weißabgleich ist nur eine von vielen Möglichkeiten, das Bild nachzubearbeiten. Beim Lesen des Eingangspostings bekommt man den Eindruck, es wäre irgendwas besonderes daran, diesen speziellen Parameter zu variieren. Stimmt nicht.

Na ja. Wir reden an sich von Fotografie und dabei gibt es eigentlich nichts Wichtigeres als die Lichtqualität. Lichteinfall und ob diffus oder gerichtet kann man nicht mehr ändern, aber die Farbe schon. Also ist es schon so ziemlich das Wichtigste in der Nachbearbeitung, wenn das Ergebnis ein natürlich erscheinendes Bild sein soll.
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

...
...
Ein wirklich neutraler Weißabgleich ist in vielen Fällen eigentlich falsch. Das schaut dann nicht sehr natürlich aus. Ich bin sehr froh, dass durch die hochempfindlichen Sensoren nun das Blitzlicht schon wegfällt, was ja immer die Lichtstimmung verändert hat. Es ist eben auch gut, wenn man die Farbe natürlich bewahrt.
Genau da wollte ich mit meinem Thema ja hin. Mein Eindruck beim lesen vieler Postings hier hatte ich den Eindruck, dass genau das, was Du sagst, für viele nicht so gilt. Zu oft lese ich von "neutralem" Farbeindruck ...

Der Automatische Weißabgleich arbeitet oft nicht direkt auf neutral hin, sondern hat einige Einrastpunkte. D.h. wenn es ähnlich Tageslicht ist, dann stellt er sich auf Tageslicht ein und dann hat man den oben beschriebenen Effekt, dass die Farbcharakteristik des Lichts natürlich erscheint. Eben nicht neutralisiert. Es ist nicht bei allen Kameras so, aber bei manchen ist das so gelöst und ich finde das gut. Jedenfalls bei Tageslicht. Bei Kunstlicht ist es dann eher genau, wenn es Fluoreszenzlicht ist. Dieses schaut ja eigentlich scheußlich aus - oft grünlich -, was man ja nicht unbedingt so sehen will und es entspricht auch nicht dem Seheindruck.
Na ja, das sag ich ja ... Die Kamera justiert das aufgenommene Licht nach den vorgegebenen Referenzwerten. Das Leuchtstoffröhrenlicht ist (zu) grün, das weiß die Kamera aber per se nicht bzw erst, nachdem man sie quasi per Referenzwerte darauf aufmerksam macht und dies mittels festem oder auch Auto-Weißabgleich korrgieren kann.

Mischlicht ist immer sehr schwierig, da muss man sich entscheiden, welches Licht man sozusagen als normal sehen soll. Ich finde in den meisten Fällen ist es am besten den Weißabgleich auf das "kältere" Licht zu machen. Man muss sich jedenfalls für eines entscheiden oder man nimmt ein Mittelding. Das ist dann der Fall, dass ich ein RAW mache, weil jedenfalls ich kann das bei der Kamera nicht immer gleich bei der Aufnahme richtig entscheiden. Da muss man dann am Bildschirm schauen, wie das gut und natürlich ausschaut.
Auch das hab ich ja so gesagt (halt ohne das RAW-Thema)

Der völlig korrekte Weißabgleich ist halt nötig bei Sachaufnahmen, damit man weiß, welche Farbe die Oberfläche des Objekts hat. Bei Portraits sollte es auch möglichst genau sein, weil Hautfarbe ja sehr heikel ist.
Das hab ich ja bereits im EP eingeräumt - da gelten andere Masstäbe :-)

Aber da ist es dann oft besser - sofern man nicht einen speziellen anderen Effekt erzielen will -, wenn man die Abstimmung eher wärmer macht. Auch das ist Geschmackssache. Aber ein perfekt neutraler Weißabgleich ist eigentlihc in den meisten Fällen ein Lichtstimmungs-Töter. Auch Tageslicht hat ja die Standard-Lichttemperatur über den Tag hinweg nur für ein paar wenige Stunden.
Genau das ist ja mein Thema :-) ... warum wird er so oft angestebt?
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Hatte jetzt allerdings selbst keine Lust, danach zu recherchieren: NG geben die maximal möglichen "Abweichungen" von einer RAW-Aufnahme bei der Bildmanipulation (Tonwerte, Belichtung, etc.) vor und auch Weißabgleichänderungen sind erlaubt... Nur eben wieviel? Im Grunde könnte man aber wohl bereits bei jeder Aufnahme (verschobener Abgleich) schon bis zum Brechen "biegen"... ;)

Mich würde das übrigens auch interessieren, finde das aber nicht. Ich denke, die Abweichung wird eine Abweichung von der neutralen Farbabstimmung bei der jeweiligen Szene sein.
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Na ja. Wir reden an sich von Fotografie und dabei gibt es eigentlich nichts Wichtigeres als die Lichtqualität. Lichteinfall und ob diffus oder gerichtet kann man nicht mehr ändern, aber die Farbe schon. Also ist es schon so ziemlich das Wichtigste in der Nachbearbeitung, wenn das Ergebnis ein natürlich erscheinendes Bild sein soll.

Da bin ich ebenfalls voll bei Dir :)
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Genau das ist ja mein Thema :-) ... warum wird er so oft angestebt?

Technische Perfektion ohne Ehrgeiz die Stimmung der Szene zu vermitteln. Es ist im Prinzip das selbe wie die perfekte Durchzeichnung im Schattenbereich. Wozu muss ich was im Schatten sehen, was fürs Bild vielleicht eh nicht interessant ist und nur unnötig ablenkt? Damit kann ich zeigen, was der Sensor kann, das ist aber nicht zwangsläufig ein gutes Foto.

Etwas anderes ist auch in der Perfektion eigentlich schlecht: Das große Problem in der Fotografie ist es ja, dass es keinen Unterschied zwischen weiß reflektierend und Lichtquelle gibt. Beides ist einfach weiß im Bild. Die heute schon sehr perfekten Objektive bilden so schön ab, dass es kein Überstrahlen und keine Reflexe in den Linsen gibt. Das ergebnis davon: Die leuchtende runde Lampe schaut im Bild genauso aus wie eine weiße runde Fläche. Technisch perfekt. Der Perfektionist jubelt, der Fotograf schaut sich das hundertmal an und findet: Da stimmt irgendwas nicht, das ist ja irgendwie tot. Nun sieht er ein Foto von einer richtigen Mistkamera mit Plastikobjektiv, wo die Lampe wie eine Lampe ausschaut: Alles überstrahlt es gibt Linsenreflexe und man sieht plötzlich nicht nur dass es eine Lampe ist, sondern auch wie hell diese leuchtet und ob sie blendet oder nicht etc. Und dann sagt er sich: Ja, ein Mist das Objektiv und technisch furchtbar, aber genau so ist der Seheindruck der realen Szene gewesen. Und deswegen sind diese alten Objektive - und in der Übertreibung die primitiven Plastikobjektive - plötzlich so beliebt geworden. Nicht weil die alle einen Vogel haben und nicht wissen was wirklich gut ist, sondern weil die perfekte Technik in diesem Fall einen Teil der Lichtstimmung eliminiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Schön geschrieben, fewe :top: (und auch wenn die von Dir beschriebene Szenerie nicht allein den Objektiven angelastet werden kann), so trifft Dein statement die allgemeine Großwetterlage vermutlich schon recht treffend.
:)
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Schön geschrieben, fewe :top: (und auch wenn die von Dir beschriebene Szenerie nicht allein den Objektiven angelastet werden kann), so trifft Dein statement die allgemeine Großwetterlage vermutlich schon recht treffend.
:)

Fein. In Wien ist heute die Großwetterlage zum Glück wieder auf Sonne. ;-)
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Das ist natürlich richtig :-) Aber ich wundere mich, dass es für viele Fotografen hier ein angestrebtes Ziel ist, selbst Landschaften und solche Sachen "so nah wie möglich an der Wirklichkeit" aufzunehmen.

Wer sagt das denn ?

Aus meiner Sicht hängt es davon ab, wofür das Bild ist und was ich erzielen möchte. Je nachdem ändere ich ggf den Weissabgleich.

Bei Aufnahmen mit eher dokumentarischem Anspruch ists natürlich hilfreich, nah an der Wirklichkeit zu bleiben, beim Töchterlein im Sonnenuntergang darfs etwas wärmer werden, im Herbst an der Nordsee vielleicht auch eienn Tick kühler, je nach gewünschter Bildwirkung
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Wer sagt das denn ?

Aus meiner Sicht hängt es davon ab, wofür das Bild ist und was ich erzielen möchte. Je nachdem ändere ich ggf den Weissabgleich.

Bei Aufnahmen mit eher dokumentarischem Anspruch ists natürlich hilfreich, nah an der Wirklichkeit zu bleiben, beim Töchterlein im Sonnenuntergang darfs etwas wärmer werden, im Herbst an der Nordsee vielleicht auch eienn Tick kühler, je nach gewünschter Bildwirkung
Na ich hab ja bereits gesagt, dass ich diese Meinung recht oft hier im Forum lese. Und genau das hat mich ja zu diesem Thread veranlasst. :)
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Ich denke es wurde hier ein wenig verkompliziert. Das Licht in seiner reinen Form hat ja Sprekten und jedes Material reflektiert unterschiedliche Wellenlängen. Weiß reflektierendes Material reflektiert halt alle Wellenlängen (keines wäre schwarz). Damit ist klar, das weiße Objekte weiß sind. Wenn am Abend die Sonne rottöniges Licht ausstrahlt, dann fehlen ein paar der Wellenlängen. Das weiße Objekt kann fortan nicht mehr in weiß erstrahlen, da dazu alle Wellenlängen notwendig sind. Unser Auge benutzt ja auch einen Weißabgleich. Das weiße Objekt sieht dann wieder weiß aus. Dann ist neutral das, was das Objekt eigentlich reflektieren würde, wenn das gesamte Sprektum des Lichts vorhanden wäre.

Ich hoffe das ist kein Schmarn von mir. Bitte schnell bescheid sagen, damit ich es löschen kann, falls es falsch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

der Bearbeitung einen möglichst „neutralen“, der „Wirklichkeit“ entsprechenden Farbeindruck bzw Weißabgleich anstreben

Ach, wenn ich das schon höre, "der Wirklichkeit" entsprechend… Ja wessen Wirklichkeit ist denn damit genau gemeint? Wenn er das Bild nicht selbst ausdruckt und unter genau definierten Lichtbedingungen aufhängt, die für ihn diese "Wirklichkeit" wiedergeben, dann gibt es diese Wirklichkeit sowieso nicht. Und ansonsten muss er die jene Wirklichkeit wiedergeben, die der Kunde als "wirklich" erachtet, nicht der Fotograf. Ist also zum grössten Teil alles Nonsense. Entweder die komplette Produktions- und Ausgabe-Kette ist aufeinander abgestimmt/kalibriert, oder man kann diesen Gedanken von Anfang an gleich verwerfen. :)

Ich biege jedenfalls den Weissabgleich so hin, wie ich es gerne möchte. Wenn ich ein Bild gerne wärmer hätte, dann mache ich das. Mir ist es vollkommen wurscht, dass zum Zeitpunkt des Abdrückens es in Wirklichkeit 300 Kelvin oder was kühler war. Who cares? Ohne es auf Kunden-Aufträge auszuweiten: Ich als Fotograf bestimme den Ausschnitt, bestimme die Schärfentiefe, bestimme das Licht, dann bestimme ich gefälligst auch die Farbtemperatur, denn ich alleine bestimme auch gefälligst wie das Bild wirken soll. Endlich mal Gott spielen! :) Und auch hierbei gilt: auf meinem Monitor wirkt das Bild sowieso anders, als auf vielen anderen Monitoren da draussen. Das gleiche gilt für meine Ausdrucke: auch die dürften von dem abweichen, was andere mit der exakt gleichen Digital-Datei ausdrucken lassen würden. Vollkommen logisch.

Die eine Wirklichkeit gibt es nur unter ganz genau definierten Rahmenbedingungen, ansonsten gibt es diese einfach nicht.

Grüssle
JoeS
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Was für eine schöne Diskussion sich hier entwickelt hat - mit sehr wertvollen Beiträgen, die von fachlich korrekt bis zu philosophisch reichen...:top:

Der Mensch und seine Wahrnehmung ist das Maß aller Dinge - und das macht die Sache halt kompliziert - oder einfach: je nach Sichtweise...

Realität - im Sinne von etwas Wahrgenommenen - hat neben äußeren (fälschlich als objektiv bezeichneten) Kriterien auch subjektive - welche die Art und Weise der Signalverarbeitung und -speicherung im Gehirn, der Interpretation unserer Erfahrungen und der Vergleich eines aktuell betrachteten Motivs mit unseren Erinnerungen umfasst. Dabei gibt es sowohl Vereinfachungen (Datenreduktion), Verfälschungen als auch subjektive Verfärbungen.

Realität ist von Wahrnehmung nicht zu trennen. Und Wahrnehmung nicht von subjektiver Färbung. Wenn es etwas wie eine Art "Erbgedächtnis" unserer Gattung gibt - so erklärt sich damit auch, warum wärmere Farben vom mainstream in der Regel positiver beurteilt werden als kältere. Weil sie unsere Stimmung und unsere Überlebenswahrscheinlichkeit positiver beeinflussen.

LG Steffen
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Die eine Wirklichkeit gibt es nur unter ganz genau definierten Rahmenbedingungen, ansonsten gibt es diese einfach nicht.

Immer schon musste ein Foto in optimaler Qualität dargestellt werden, damit es optimal so ausschaut, wie der Fotograf die Szene darstellen wollte. Die Farbabstimmung macht der Fotograf, wie es für ihn richtig ausschaut, also eben nicht neutral abgestimmt - resp. nicht zwangsläufig neutral abgestimmt - darum geht es ja hier.

Wenn jemand seinen Fernseher falsch eingestellt hat, dann können sich die beim Sender auf den Kopf stellen und das Bild wird scheußlich ausschauen. Aber das Bild soll schon einmal richtig sein damit es eben bei korrekter Darstellung dann so ausschaut, wie es der Fotograf es haben will.

Wenn die Lichtqualität bei der Betrachtung eines Papierfotos nicht extra scheußlich ist - billige Energiesparlampen -, dann ist es eigentlich ziemlich egal, weil der Betrachter sowieso seine Augen auf das vorhandene Licht eingepegelt hat. Ob er das Bild dann unter Sonnenlicht oder unter Glühlampen anschaut, ist egal, finde ich. Ich habe da noch keinen Unterschied festgestellt.
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Immer schon musste ein Foto in optimaler Qualität dargestellt werden, damit es optimal so ausschaut, wie der Fotograf die Szene darstellen wollte.

Schon schon… Aber er hat diese Einstellungen mit exakt seiner Kamera gemacht, und mit exakt seinem eingestelltem Monitor, und – bei Ausdruck – mit exakt von ihm definierter Papiersorte auf einem von ihm klar definiertem (kalibriertem) Drucker. Dann hält er ein Foto in Händen, das so aussieht, wie er es gerne hätte. Man muss ihm in dieser Kette nur irgendwas ohne sein Wissen ;) austauschen – einen anderen Monitor oder einen anderen Drucker oder ein anderes Profil oder eine andere Papiersorte – und schon sieht das Endprodukt womöglich anders aus. Genau das meinte ich ja, mit den "ganz genau definierten Rahmenbedingungen".

Wenn jemand seinen Fernseher falsch eingestellt hat, dann können sich die beim Sender auf den Kopf stellen und das Bild wird scheußlich ausschauen. Aber das Bild soll schon einmal richtig sein damit es eben bei korrekter Darstellung dann so ausschaut, wie es der Fotograf es haben will.

Genau, "bei korrekter Darstellung" bedeuted die angesprochene Kette: auch das Ausgabemedium – hier der Fernseher – muss natürlich den Rahmenbedingungen entsprechen.

Ob er das Bild dann unter Sonnenlicht oder unter Glühlampen anschaut, ist egal, finde ich. Ich habe da noch keinen Unterschied festgestellt.

Da stellen die Bildbearbeiter die Kelvin-Werte ihres Monitors an die gegebenen Lichtsituationen ein, und dann schreibst du sowas… ;) Ich denke auch, wenn es nicht gerade die Übelste der übelsten Lampen sind, dürften die Unterschiede in der Praxis keine grosse Rolle spielen.

Grüssle
JoeS
 
AW: Neutraler Weißbagleich - Für und Wider

Bei meiner Ausbildung arbeitete ich bei einem Produktfotografen. Der verstand es, Objekte farbgetreu wiederzugeben. Ohne Farbkeil gab's keine Aufnahme....und dann wurde so lange gedreht und gefiltert, bis die Farben stimmten. Leider hat der Fotograf auch andere Motive in dieser Art und Weise abgelichtet. Ergebnis: sehr oft mangelhaft. Schöne Abendstimmung, gelblich weiches Glühlampenlicht,.....wurde auf penible Art und Weise rausgefiltert und die Stimmung gekillt. Ich hab daraus gelernt und belasse immer ein wenig von der Lichtstimmung. Abendlicht ist eben gelblich-warm, ebenso Glühlampen- oder Kerzenlicht....blaue Stunde heisst nicht umsonst so....wer auf die blaue Stunde wartet, um dann später den Blaustich rauszufiltern, verliert...
 
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