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Danke für soviel Ehrlichkeit!
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Man sollte in diesem Bereich ehrlich zu sich sein. Gerade auch wenn sich Beruf, Hobby und verschiedene Leidenschaften mischen. Ich glaube auch dass viele sich zugestehen sollten, dass es bei der "Fotografie" um sehr viele verschiedene Dinge drehen kann:
A. Funktion: Eigenschaften welche für ein bestimmtes notwendiges Ergebnis benötigt werden. Daran führt kein Weg vorbei. Allerdings ist hier meist sehr viel früher "Schluss" als die meisten zugeben.
B. Gestaltung: Die Freude an einem gut gestalteten Bild. An den Ergebnissen der Fotografie, oft verbunden mit der Freude am Layouten, Drucken oder Plotten, was dann schon wieder in die anderen Gruppen gehen kann aber auch dazu führen kann, dass man am Ende fast gar keine Ausrüstung mehr benötigt.
C. Technik: Die Freude an einer hochwertigen Ausrüstung. So manches Objektiv/Kamera steht bei mir hin und wieder einfach auf dem Schreibtisch. Nur wegen der Technik an sich.
D. Sammelleidenschaft: Eine "abgerundete Ausrüstung" oder eine bestimmte Sammlung an Gerätschaften können Freude mache, wie eine Schmetterlings- oder Uhrensammlung, dazu können glaube ich die wenigsten stehen.
E. Möglichkeiten: Man könnte auch sagen eine Art "Sammelleidenschaft fotografischer Möglichkeiten": Zu wissen ich "hätte" die Möglichkeit ist oft schon sehr beruhigend auch wenn man diese Möglichkeit fast nie nutzt. Viele haben da ein schlechtes Gewissen und "müssen" das Objektiv irgendwann wieder verkaufen, weil sie das Gefühl haben sie dürfen es nicht behalten, wenn sie es nie nutzen und machen dann viel Geld kaputt anstelle sich an der Möglichkeit selbst zu erfreuen und vielleicht doch mal ein Bild zu machen ;-)
Viele verstehen auch nicht, dass die Freude an einem einzigen sehr guten Bild ausgeruckten Bild mehr wiegen kann, wie tausende nur selten oder gar nie mehr betrachtete Bilder auf irgendwelchen Festplatten. Insofern kann sich eine ganze Ausrüstung oder ein spezielles Objektiv, für mich nur wegen eines einzigen gelungenen Bildes "bezahlt" machen. Und in der Zwischenzeit freue ich daran, dass ich es technisch machen könnte. Wo liegt das "Rechtfertigungsproblem", nur weil ein paar Neider mit einreden wollen das wäre unökonomisch ???? Es fühlt sich gut an, besser als der ständige Neid ;-)

Und es ist schon sehr spannend, wie viele Leute in den Diskussionen ständig damit beschäftigt sind, sich und andere darüber zu belügen, dass sie die Kamera oder das Objektiv ausschließlich aus Grund A. "benötigen".
Und falls sie es nur "haben wollen" und es sich aber nicht leisten können, dann wird seitenweise das Haar in der Suppe gesucht und das Produkt mies gemacht, so dass man selbst damit klar kommt es eben nie zu haben. Meist kommt dann die sehr persönliche und sofort durchschaubare "Preis-Leistungs-Geschichte" im millionsten Aufguss. Das ist dann meist sehr nervig und durchschaubar
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Wenn ich mir die bisher gezeigten Bilder anschaue, hatte ich trotzdem mehr als einmal das Beduerfnis, staerker aufzublenden, um den Hintergrund unschaerfer zu bekommen

. Ein 600/4 ist aber definitiv zu teuer.
Der DOF-Recher gibt für f/6,4 bei 600mm und 10m Abstand eine Schärfentiefe von 10 cm an. Bei 20m sind es 41 cm. Das dürfte für meine Zwecke ausreichen um das Motiv vor dem Hintergrund freizustellen. bei f/4,0 wären es bei 20m 26cm.
Es ist sicher ein Unterschied und wenn das mein fotografischer Schwerpunkt wäre, dann würde ich die 10.000 € oder besser die 30-40 T€ für eine 200/300/400/500/600 FB-Reihe setzen.
Für mich reicht es aber in diesem mir unbekannten Brennweitenbereich einmal mit dem Einsatz von vermutlich 1.200 bis 1.400 Euro zu spielen und mit Sicherheit viele interessante neue Möglichkeiten zu entdecken und Bilder zu machen die ich sonst nie gemacht hätte. Aber ein "Immerdabei" oder gar ein "Immerdrauf" wird es für mich sicher nicht

aber es wird, um noch mal ehrlich zu sein, ein tolles "Spielzeug" - welches ich noch tragen und bezahlen kann.
Grüße
Alexander