Wenngleich sich dieser Thread gerade von seinem Thema wegbewegt, komme ich doch nochmal kurz darauf zurück - ich hoffe, dass ich damit hier nicht fehl am Platz bin ...
Nachdem ich längere Zeit über den Vorgänger 18-270 gehabt hatte, bekam ich kürzlich besagtes Tamron 18-270 PZD. Und ich bin nicht sonderlich begeistert:
Bildqualität ist bestenfalls gleich mittelmäßig geblieben, wobei ich besonders auf die Schärfe in der Bildmitte sowie den Kontrast achte. Sowohl am kurzen wie auch besonders am langen Ende ist Offenblende sehr weich, am langen Ende half auch Abblenden nur sehr wenig. Für kleinere Abzüge reicht das natürlich, wie andere Superzooms halt auch. (Mir scheint ein fehlerfreies Sigma 18-250 vielleicht noch etwas bessere Leistung zu bringen.)
Verarbeitungsqualität ist identisch, lediglich der Zoomring geht etwas gleichmäßiger. In vertikaler Stellung blockiert er jeweils. Zoom-Lock-Taste ist vorhanden und auch nötig. Insgesamt schon eher billige Haptik, aber dennoch besser als meine drei Objektive aus der Canon-Unterklasse.
Bildstabilisator ist m.E. weniger leistungsfähig. Was ich schon ohne Auslösung zu beobachten meinte (absichtliche Verwacklungen wurden schlechter ausgeglichen, insbesondere in der Horizontalen), bestätigte sich bei Testaufnahmen: Insbesondere Mitzieher gelingen mir intuitiv schlechter. Leider habe ich den Vorgänger nicht mehr, doch müsste ich mich schon ziemlich täuschen, wenn meine Technik sich so verändert hätte ...
Lichtstärke braucht nicht viele Worte - 6,3 gibts jetzt schon ab 180mm, beim Vorgänger wars ab 225mm. Bei suboptimalem Licht haut meine 1000D regelmäßig daneben - das Problem habe ich mit dem 55-250 nicht.
Auto-Fokus: Das war für mich der Anreiz, der PZD-Version eine Chance zu geben - denn beim Vorgänger war mir insbesondere der AF zu langsam. Und was soll ich sagen - der PZD ist m.E. nicht schneller. Er ist sehr, sehr leise, und man hat den Eindruck, dass er auch irgendwie smoother ist. Aber er ist mir immer noch zu langsam. Mein IS-Kit und das 55-250 sind zwar lauter, aber schneller. Mit Ring-USM, wie ich ihn vom 70-200 2.8 und vom 15-85 kenne, ist er definitiv nicht zu vergleichen, wenn dann mit dem Micro-USM, wie ich ihn vom 50/1.4 oder dem 70-300 nonDO kenne, doch selbst die schienen mir schneller zu sein, vielleicht minimal geräuschvoller. Im Übrigen blockiert der Fokusring bei eingeschaltetem AF sehr stark (also nix mit FTM), viel stärker als etwa meine Kits - man hat den Eindruck, wirklich etwas kaputt zu machen. ;-)
Soweit meine Meinung. Ich bleibe weiterhin beim Double-IS-Kit und spare mir die paar Hunderter, für ein so kompromissvolles Objektiv ist mir das zuviel. (Da müsste ich eher wieder an ein gebrauchtes 15-85 denken.) Vielleicht greife ich für den nächsten sonnigen Urlaub contra Objektivwechsel noch ein altes 18-200 für 120 Euro ab, mal sehn ...
P.S.: Um nicht falsch verstanden zu werden: Aufgrund der wesentlich geringeren Größe und des guten Gewichts halte ich das PZD schon für einen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger - zum selben Preis würde ich daher auf jeden Fall das PZD nehmen. Nicht aber für ein bis zwei Hunderter mehr.