Namibia - ein Traum wurde wahr

[peaty]

Wirklich tolle Bilder Raik, die du hier aus Namibia zeigst; die gefallen mir fast ausnahmslos sehr gut, aber die 132 ist nochmal eine Nummer für sich - einfach nur mega genial

 

[Steffen Rentsch]

Schön, dass Du uns so viel von Deiner Faszination, Deiner Motivwahl und auch der fotografischen Umsetzung verrätst. Das macht es auch zu einem echten Galeriegespräch, weil es viele Anknüpfungspunkte unter Kollegen bietet.

Hast Du das Grau im Vordergrund cleaner gemacht (cyan-Töne zurückgenommen)?

Mal sehen, ob die sich bei mir melden.

Wie ich hörte, soll jetzt die Mojave-Wüste sehr in Mode kommen...
(Mann - hoffentlich verpfeift mich keiner wegen OT )

LG Steffen

 

[krotomode]

Hallo Steffen,
danke. Nun ja, ich lasse gerne die Betrachter meiner Bilder auch an meinem Denken und Handeln teilhaben und nicht wie ein Kollege imTop-Shot Strang, was in meinen Augen zu einer "ich baller alles voll-****** drauf" Attitüde verkommt.
Nein, ich habe an den Farben nichts gemacht. Aber ihr könnt hier mal in das RAW schauen:

 

[zuppi]

... und nicht wie ein Kollege imTop-Shot Strang, was in meinen Augen zu einer "ich baller alles voll-****** drauf" Attitüde verkommt.

 

[sissen]

Wenn ich fotografieren gehe, dann schweift mein Blick immer vor meinen Füßen, sprich, ich denke Weitwinkel und suche einen sexy Vordergrund, der eine Geschichte erzählt und dem Bild damit Tiefe gibt.

Generell finde ich es gut, dass jeder so "sein Ding" hat und es auch durchzieht. Deine Motivation kann ich bestens verstehen, ich habe da auch so meine Dinge z.b. mit Spiegelungen
Es ist aber auch ein sehr schmaler Grat, denn der spannende VG fehlt mir sehr häufig bei den Bildern im HF. Die 130 ist dafür eine Paradebeispiel für mich persönlich. Da hätte ich eher auf WW verzichtet, ich finde den 2/3 VG einfach nur extrem langweilig, der Stein gibt für mich nichts her, immerhin leitet die leichte Linienführung ins Bild aber sonst sehe ich da keine spannenden Strukturen. Das total spannende Hauptmotiv mit hervorragendem Licht geht im Bild unter und wird dann noch von einem langweiligen Himmel (für den du nichts kannst) eingerahmt. So ist für mich das Gesamtergebnis kaum einen Blick wert, obwohl das Hauptmotiv einfach fantastisch aussehen könnte. Ist natürlich Geschmackssache, für mich funktionieren die HF Bilder mit dominantem VG nur sehr selten, das muss schon eine Unterstützung für das Hauptmotiv sein und dieses nicht als Nebensächlich erscheinen lassen, anderseits aber auch spannend genug um nicht durch einen Bildanteil von 2/3 alles in Langeweile zu tauchen - ein schmaler Grat eben.
Für mich ist die 132 dein mit großem Abstand stärkstes Bild in diesem Strang, wirklich sehr sehr gut, da passt alles, dicht gefolgt von der 109 da ich so minimalistische Strukturbilder mag, da bin ich insgesamt bei Gernot was das Thema QF vs. HF betrifft

 

[Bernti Brot]

... für mich funktionieren die HF Bilder mit dominantem VG nur sehr selten, das muss schon eine Unterstützung für das Hauptmotiv sein und dieses nicht als Nebensächlich erscheinen lassen, anderseits aber auch spannend genug um nicht durch einen Bildanteil von 2/3 alles in Langeweile zu tauchen - ein schmaler Grat eben.

Als nicht Landschaftsfotograf kann ich jetzt nicht mitreden, aber für mich funktioniert der schmale Grat.
Die "130" ist eben anders als das, was man sonst davon sieht.

 

[Steffen Rentsch]

Nein, ich habe an den Farben nichts gemacht. Aber ihr könnt hier mal in das RAW schauen:

Ich hatte nur gefragt, weil das Bild sehr den Augeneindruck wiedergibt - und möglicherweise weniger die (Farb-)Sichtweise der Kamera. So etwas ist manchmal Zufall und manchmal wurde am Weißabgleich geregelt.

LG Steffen

PS: Was den Eindruck von sissen bei Hochformatbildern anbetrifft so ist 130 vielleicht etwas kritisch, was das Verhältnis von Feindetails zu Grobdetails im Vordergrund anbetrifft - auch eine Folge des Schattens - das letzte Bild gibt dem Auge da schon mehr "Futter"/Struktur.

 

[krotomode]

Sissen, ich dank Dir für Deine ausführlich Meinung und Kritik
Ich gebe Dir zum Teil recht, ich lasse mich oft vom Hochformat verführen, mir gefiel in dem Moment die Linie im Granit, die zum Hintergrund leitet. Viel Spannung ist in dem Bild nicht.

Mal sehen, ich vermute, auf was das jetzt hinausläuft

 

[sissen]

Mal sehen, ich vermute, auf was das jetzt hinausläuft

Das mir die neue Version im QF besser gefällt

 

[OhSearsTower]

oh ja so gefällt es mir auch viel besser
und noch so ein herrlicher wüstenbusch dazu

das Beispielbild 130 ist aber auch ein Extrembeispiel

 

[krotomode]

Irgendwie habe ich mich an weitwinkligen Startrails satt gesehen.
Dafür mag ich es sehr, das mit einer Telebrennweite zu machen.
Hier an der Spitzkoppe, das Stativ einfach 20 Meter neben das Zelt zu stellen und zehn Minuten meines Lebens in ein Bild zu gießen ist ein Traum.

Startrails für Faule:

 

[OhSearsTower]

interessant
das könnte ich in jordanien auch probieren

musstest du irgendwas zusammenbauen oder funktioniert das so mit einer Aufnahme?


Und wie bist du auf 10 Minuten gekommen? ND Filter nachts?! Umrechnungstabelle bei gehabt?


Oder ist das ne zusammengefügte Bilderserie über 10min

 

[krotomode]

Nein, da sit nichts zusammengebaut. Mach einfach eine Testbelichtung vor Ort, normaler Shot. Dann nur noch die Zeit hochrechnen.

Wenn wir gerade bei Nachtfotos sind.

Die runden Steine an der Spitzkoppe sind schon ein wenig außerirdisch:

 

[zuppi]

Die runden Steine an der Spitzkoppe sind schon ein wenig außerirdisch:

 

[krotomode]

Dünen im späten Licht, nahe dem Parkplatz am Ende der asphaltierten Strecke ins Sossusvlei:

 

[Blende18.2]

Sehr schön, die Struktur sieht nun wirklich aus wie eine aufgebrachte Textur.

Von den letzten mein Favourit.
(ich mag aber einfach keine Startrails... normale LBs vom Nachthimmel sind mir lieber)


Gruß,
Robin

 

[Johnny59]

Mir gefallen besonders Deine Sanddünen-Bilder ... was für Farben, und was für feine Strukturen.

 

[krotomode]

Robin und Johnny, danke Euch.

Nun ja, wenn Dünen so gefragt sind, ich hätte da noch einiges auf Lager.

Wieder spätes Nachmittagslicht in den Dünen, nahe der Straße ins Deadvlei.
Dünen leben von Schatten, von Linien und Wellen, die erst dann zum Vorschein treten, wenn die Sonne weit unten am Horizont steht. Dann werden auch die Farben im Sand intensiver. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch einige Feenkreise. die sich aber mangels vernünftiger Perspektive mit einer Position weit darüber, nicht fotografieren ließen. Das Licht war dazu ebenfalls nicht gut bzw. verschwand die Sonne zu früh hinter den Dünen, um die Kreise plastisch zu formen. Aber ich bin glücklich, diese Kreise aus Wüstengras in echt gesehen zu haben.

 

[sissen]

Dünen leben von Schatten, von Linien und Wellen, die erst dann zum Vorschein treten, wenn die Sonne weit unten am Horizont steht. Dann werden auch die Farben im Sand intensiver.

Ja das machts für mich aus, deswegen gefallen mir Dünenbilder generell sehr gut, ich liebe diese Strukturen.
Ich mag die Bilder aber fast noch mehr, wenn sie absolut minimalistisch sind. Du hast nicht zufällig vom vorletzten Bild noch eine Version mit einer klaren 1:1 Aufteilung, also links Schatten Rechts Licht und Farbe und Strukturen, (mittig) die Linienführung? Sowas finde ich immer der Knaller.

 

[Steffen Rentsch]

Dünen im späten Licht, nahe dem Parkplatz am Ende der asphaltierten Strecke ins Sossusvlei:

Außerordentlich interessant, wie eine knackig harte Kontrastkante da unten aufgrund der vorhandenen Strukturen solch weiche Licht-Schatten-Übergänge zaubert.

LG Steffen