Es hapert am wollen, Nikon möchte sein Produkt nicht so ausrichten.
Mitunter treibt die Kunst der künstlichen Verknappung bei Nikon aber Blüten, die einen ein bisschen zum Kopfschütteln bringen:
War es vor vielen Jahren schon der BG der F80, der keinen Hochformatauslöser bekam, um die F100 nicht zu gefährden, waren es später die kastrierten Belichtungsreihen der D80/90/7000, um den dreistelligen Modellen ja nicht auf die Zehen zu treten. Weitergeführt bis zur D600, was ich bei einer 2000 Euro-Kamera dann doch etwas lächerlich finde. Als ob es keine anderen/wesentlicheren Unterscheidungsmerkmale zur D800 gäbe, die die Preisdifferenz rechtfertigen würden....
Natürlich hat man mit der D700 den D3-Absatz nicht gerade angekurbelt, natürlich hat in früheren Jahren die F100 viele Freunde gefunden, denen ansonsten lediglich die F5 als (teure) Alternative geblieben wäre.
Aber mitunter entsteht der Eindruck, dass man sich im Hause Nikon bei jedem verkauften Consumer-Modell fragt, ob man beim Weglassen nicht vielleicht etwas übersehen hat, das dem Kunden den Griff zur höher(preisig)en Klasse unnötig erscheinen ließ.
Womit ich nicht abgedichtete/robustere Gehäuse, schnellere/haltbarere Verschlüsse, Antrieb für Stangen-AF, bessere AF-Module etc. meine, sondern Kinkerlitzchen wie reduzierte/nicht vorhandene Belichtungsreihen, fehlende Kabelauslöseranschlüsse usw., also Ausstattungsmerkmale, die sich weder im Entwicklungsaufwand noch in den Produktionskosten nennenswert niederschlagen.