Feedback zu Euren Anmerkungen "Filtereinsatz" aus meiner Sicht:
Einsatz von Filtern: Der Einsatz von Filtern ist meiner Meinung nach sinnvoll, sofern man den Dynamikumfang des Motivs beherrschen will
und dabei keine schwarzen Flächen im Fall einer Unterbelichtung oder weiße Flächen bei einer Überbelichtung haben will.
Den Einsatz der Filter und wie stark dessen Wirkung ist hängt von der individuellen Entscheidung des Fotografen ab. I.d.R. ist für mich das Ziel
einen Dynamikumfang bei der Aufnahme von 5 bis 6 LW zu erhalten.
Die ND-Filter sollten farbneutral sein. Falls es sich um "violette Veränderungen" handelt, so kann es Qualitätsprobleme bei den Filtern
geben. Ziel ist aber grundsätzlich die farbneutrale Übernahme.
Letztendlich verfolgt der Filtereinsatz das Ziel, vom sehr hohen Dynamikumfang des Motivs den "reduzierten Dynamikumfang" des Ausgabegerätes
zu erreichen (oft JPG, PRINT, etc), um die wichtigen Bildbereiche auf jeden Fall mit Struktur wiedergeben zu können. Grad und Umfang bestimmt der
Fotograf selbst und wird durch das Ergebnismedium mitbeinflusst.
Die Einsatzweise dieser Filter ist seit Jahrzehnten bekannt und wird u.a. auch von den Photographer-Crossing-Leuten in Ihren Workshops
sehr praxisnah vermittelt. Für mich als Fotografieeinsteiger ist es ein Aha-effekt gewesen, keinen weißen Himmel oder schwarze Landschaften
bei Bildern mit hohem Dynamikumfang mehr haben zu müssen.
Ist damit der Einsatz der Filter stets vorgeschrieben ? Nein, auch ohne Filter lassen sich schöne Aufnahmen machen.
Erhöhtem Dynamikumfang kann man auch per HDR oder DRI begegnen.
Bei erhöhtem Motiv-Dynamikumfang und bei gleichzeitiger Entscheidung nicht die gesamte Dynamik im Zielmedium mehr darstellen zu wollen,
muß mann dann entscheiden, ob man mehr schwarze oder weiße Flächen haben will. Das kann auch ein Gestaltungsmerkmal beim Fotografieren sein.
Im Übrigen bieten die Regler in PS oder LR für die Höhen/Lichter oder Tiefen Nichts anderes, als die Steuerung des Dynamikumfangs.
Das Prinzip der auf das Ausgabemedium gestalteten, fokussierten Fotografie ist nicht neu. Bereits der allseits geschätzte Ansel Adams
hat u.a. mit seinem Zonensystem Nichts anderes im Sinn gehabt, als die wichtigen Bildbereiche und Strukturen durch seine Methodik bis in
das Zielmedium hinüberretten zu können.
Jetzt gibt es Vertreter in der Landschaftsfotografie, die sagen, so perfekt wie ein Ansel Adams, kann man das heute auch nicht besser machen.
Damit sollte die Landschaftsfotografie einen anderen Weg einschlagen als "perfekte Bilder" zu produzieren.
Die Ansicht kann man vertreten, muß man aber nicht.
Jeder Künstler, der später abtrakte oder von der Realität entfernte Werke geschaffen hat, hat damit begonnen realistische Abbildungen zu schaffen
(oder zu studieren), um für sich zu ermitteln, welche Prinizipien allgemein gelten und für seine Ausdrucksweise entscheidend sind.
Das Ganze ist ein individueller, persönlicher Prozeß.
In Summe kann ich daher nicht erkennen, warum der selektive Einsatz von Filtern eine Ein- bzw. Beschränkung ist, sie ist ein Hilfsmittel
zur Kontrolle von Motiven mit hohem Dynamikumfang in Bezug zum Ausgabemedium.