Ich frage mich gerade, wer von denen die hier so schwungvoll diskutieren einfach unreflektiert etwas wiederkäut was er mal irgendwo gehört hat (mein Verdacht: fast alle).
Hat irgendeiner von Euch schon mal versucht eine kontrollierte Verpuffung zu zünden? Nach meinen Versuchen für ein Arbeitssicherheitsseminar kann ich Euch sagen es ist gar nicht mal so einfach (war kein Mehl, sonder im Exsikkator getrocknete Bärlapp-Sporen).
Davon ab zeigt sich hier mal wieder, dass der Umgang mit Zahlen vielen wohl eher schwer fällt.
60g/m3 klingt erst mal nach wenig, heißt aber, dass wir selbst in einem viel zu kleinen Raum (4x4m) mit normaler Deckenhöhe schon locker 2,5 kg Mehl gleichmäßig verteilt in der Luft halten müssten um ein zündfähiges Gemisch zu erhalten...viel Spaß dabei. Unter den normalen Verhältnissen (d.h. ich verteile das Mehl nicht möglichst nah an den Blitzen) braucht's noch weitaus mehr um da wo die Zündung stattfinden könnte die nötige Konzentration zu erreichen.
Und was ist nun mit der genannten Zündenergie von 300 mJ? Klingt natürlich erstmal leicht machbar wenn selbst ein Systemblitz grob das 150 fache freisetzt. Aber wo bleibt denn nu die Energie? Mehl so wie ich es kenne ist zuerst einmal weiß - ein Großteil des Lichtes wird nicht absorbiert sondern gestreut. Die Energie wird auf ein ziemlich großes Raumvolumen verteilt. Nein - es ist nicht entscheidend, dass die 50 J auch irgendwann durch die noch relativ kleine Fläche des Blitzkopfes austreten, sondern wie groß das Raumelement ist, in dem die Energie aufgenommen wird - und das ist ziemlich riesig.
Als letztes noch ein Wort zum Thema Gesundheit: Ja, Feinstäube können die Gesundheit gefährtden...das tun sie auch, wenn das Zeug nicht vom Körper resorbiert oder abgebaut werden kann - wie z.B. bei feinem Sand. Der Vorschlag was anorganisches zu nehmen ist also leider nicht wirklich geschickt.
Irgendwie kam mir beim Durchlesen dieses Fadens gerade ein gewisses Dieter Nuhr Zitat in den Sinn...
Ein Dank an die Wenigen, die hier Substanz reingebracht haben!