Du kannst es drehen und wenden wie du willst, mit allen Brennspiegeln der Welt und im strahlendsten Sonnenschein, den du auf den schwärzesten Punkt bündelst, wirst du die Oberflächentemperatur der Sonne nicht übertreffen können. Sobald der Punkt, auf den du all das Sonnenlicht zu bündeln versuchst, eine höhere Temperatur hat, würde er mehr Energie zurück zur Sonne strahlen als er von dort aufnimmt und damit abkühlen.Du liegst da denk ich falsch, es ist möglich Licht auf einen Punkt zu fokusieren und da eine höhere Temperatur als der Strahler zu erreichen. Ich denk da zB. an Glasfasern, mit denen man Licht von beliebig vielen Brennpunkten beliebig vieler Spiegel zu einem gemeinsamen Brennpunkt leiten könnte (mit Verlusten unterwegs).
Eine völlig andere Situation stellt sich natürlich dar, wenn du die Strahlungsenergie mit Solarzellen auffängst und in andere Energieformen überführt. Dies ist aber ein für die Optik irrelevanter Fall und hat nichts mit der Problemstellung zu tun.
Hier setzt du falscherweise eine homogen strahlende Fläche als Lichtquelle an und keinen punktförmigen Strahler. Dass es da immer heller wird, je größer der Spiegel ist, liegt auf der Hand, weil ja beliebig viel leuchtende Fläche und damit beliebig viel Strahlungsleistung als vorhanden angenommen wird. Nimmt man aber einen punktförmigen Strahler an, ist die abgestrahlte Strahlungsleistung konstant und endlich, und die empfangene Strahlungsleistung kann höchstens so hoch werden wie die insgesamt abgestrahlte. Nimmt man nun an, dass man nur die Strahlungsleistung empfängt, die von der Quelle in Richtung Bildebene gestrahlt wird, dann wird maximal die Leistung empfangen, die in den Raumwinkel 2*pi abgestrahlt wird, und dieser Wert führt dann zur Blendenzahl F/0.3535. Empfängt man die gesamte Leistung (für Fotografie irrelevant, bei Mikroskopen aber laut MI67 möglich), bekommst du Blende F/0.25.Never! Das läuft quadratisch mit der Eintrittsöffnung, und das tut es nicht nur in einem Spezialfall, sondern immer. Der Spiegel konzentriert sämtliche Leistung die durch die Öffnung fällt auf einen Punkt, und die Leistung die durch die Öffnung fällt läuft linear mit der Fläche senkrecht der Lichtquelle, und die läuft quadratisch mit dem Durchmesser der Öffnung.
Mit dieser Aussage bist du kurz davor, das Wesen des 2. Hauptsatzes der Wärmelehre zu durchschauen. Genau dadurch, dass der Punkt in der Bildebene durch die eingehende Strahlung immer heißer wird, strahlt er selbst mehr Leistung wieder ab, bis sich ein Gleichgewicht ergibt. Und dieses Gleichgewicht findet definitiv nicht bei einer Temperatur statt, die über der des anderen Strahlers liegt, völlig egal, welche Spiegel oder Glasfasern du dazwischen anordnest. Und definitiv wirst du nicht mehr Leistung in die Bildebene einkoppeln können, als die Strahlungsquelle abgibt.Was die Sache mit der Temperatur beim Parabolspiegel schwierig macht ist, dass der bestrahlte Körper die Leistung selber auch wieder abgibt. Aber die absoluten Leistungswerte kann man treiben wohin man will.
@Meister Orl: wenn du so einen elliptischen Spiegel so anordnest, dass die Strahlunsgquelle und der Bildsensor in je einem der Brennpunkte liegt und annimmst, dass der Bildsensor von allen Seiten Leistung aufnehmen kann, dann erfasst der Bildsensor den Raumwinkel 4*pi und so ein Konstrukt hätte Blendenzahl F/0.25. In der Fotografie nimmst du die Strahlunsquelle als so weit weg an, dass du nur das Licht aufnehmen kannst, das in deine Richtung angestrahlt wird, d.h. i einen Raumwinkel 2*pi, Fazit Blende F/0.3535.