Allg. würde ich nach Aussagen in diesem Forum vermuten, dass Männer eher auf repräsentative Technik anspringen, also Kameras, die einen guten Ruf haben und Sachkenntnis des Besitzers vermitteln.
Soweit korrekt, und deshalb kann es natürlich nur eine Marke geben: Nikon.
Canon ist halt Massengeschmack.
Fakt ist, dass es Canon in den 1980ern gelungen ist, über das Consumer-Segment entscheidend Marktanteile zu machen. Während Nikon extrem konservative, hochpreisige und hochwertige (heavy metal) Kameras für Profis und Enthusiasten gebaut hat, hat Canon massenhaft massentaugliche Kameras verscherbelt. Ich kann mich noch an meine fotografischen Anfänge erinnern: Klassenkameraden bzw. Gleichaltrige hatten - wenn schon eine SLR - dann fast alle entweder eine Canon AE-1 program oder - weniger - eine Minolta X-700. Pentax war da trotz oder wegen des über Quelle/Revue und Porst verbreiteten PK-Bajonetts schon eher Minderheit.
Programmautomatik? Bei Nikon erstmal Fehlanzeige, bis dann doch noch die FA nachgeschoben wurde. Die war dann aber im Vergleich dafür unverhältnismäßig teuer.
Das selbe Drama mit AF. Die Technologie wurde maßgeblich von Nikon mitentwickelt, aber lange Zeit erstmal in keine Kamera eingebaut. AF war Technik aus dem Reich des Bösen.
Die F-x01 die dann kamen, waren mit Ausnahme der F-801(s) oft einfach nur schlecht. Und viel zu teuer. Es gab in der Zeit leider auch viele Gläser, die einfach nur hundsmiserabel waren. Modernisierungen guter Gläser hat Nikon oft einfach verschlafen. Ist ja auch heute noch so: wie lange hat es gedauert, bis wieder ein 70-200/4 auf den Markt kam, ebenfalls im Preis-Leistungsverhältnis viel zu teuer. Viele Gläser gibts noch immer unverändert nur mit Stangenantrieb, die aber mit den Consumer-Bodies nicht funktionieren. Etc. etc.
Canon hat dann in den 1990ern auch im Profisegment mit unglaublichem finanziellen Aufwand Nikon überflügeln können. Es sind unglaubliche Mengen Geld für Exklusivrechte an IOC, FIFA, UEFA, FIA, Nascar, ITF, nationale Leichtathletikverbände, etc. geflossen. Bei olympischen Spielen mussten bspw. die Markennamen anderer Kameras überklebt werden, DSPs waren direkt in den Stadien integriert, akkreditierte Journalisten konnten sich kostenlos Kameras mit allem Pipapo und mit den teuersten Gläsern aus dem Canonprogramm holen.
Heute hat sich Canon halt auf diese Weise einen mehr als doppelt so hohen Marktanteil und einen mehr als doppelt so hohen Umsatz wie Nikon erarbeiten können.
Nach Ertrag gehen allerdings beide Konkurrenten derzeit heftigst auf dem Zahnfleisch.