Es gibt verschiedene Gründe für Halos: [...]
Also wirklich – du redest echt viel Blödsinn daher. Wo soll man da nur anfangen ...?
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... Änderungen der Perspektive ...
Ja. Wird während der Anfertigung eines Fokusstapels die Perspektive geändert, so gibt's Schatten oder Halos. Soweit richtig, aber ...
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... und vor allem Telezentriefehler ...
... "Telezentriefehler" ... und auch noch "vor allem" – lächerlich! Fotoobjektive sind nun einmal nicht telezentrisch, schon einmal gleich gar nicht gegenstandsseitig. Von einem Telezentriefehler spricht man, wenn ein Objektiv telezentrisch sein sollte, es aber nicht ist, oder nur innerhalb eines gewissen Entfernungsbereiches. Fotoobjektive bilden jedoch zentralperspektivisch ab und nicht telezentrisch. Also laß bitte diesen Quatsch.
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... letztere hängen nicht von der Brennweite ab, sondern von der Lage der Eintrittspupille ...
Unsinn! Es sind erstere – also die Änderungen der Perspektive –, welche nicht von der Brennweite abhängen, sondern von der Lage der Eintrittspupille. Wenn die sich beim Fokussieren verschiebt – was bei Fotoobjektiven nicht ungewöhnlich ist –, dann ändert sich auch die Perspektive. Wenn darüber hinaus sich beim Fokussieren die Bildweite ändert – was ebenfalls bei Fotoobjektiven nicht ungewöhnlich ist –, dann ändert sich auch noch der Abbildungsmaßstab, was auch zu Halos führt.
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Ist die im unendlichen, dann gibt es kein "focus breathing" und keine Änderung der Größe des Bildes und somit weniger Halo.
Und schon wieder mehrfacher Unsinn! Erstens bedeutete eine unendlich weit hinter dem Objektiv befindliche Eintrittspupille nur, daß das Objektiv gegenstandsseitig telezentrisch wäre – was es aber, wie gesagt, bei Fotoobjektiven nicht gibt. Zweitens muß eine Eintrittspupille keineswegs im unendlichen liegen, um eine konstante Position zu haben und somit Perspektiveänderungen beim Fokussieren zu vermeiden. Drittens hängt die Änderung der Bildgröße – also das
focus breathing – ohnehin nicht von der Eintrittspupille ab, sondern von der Bildweite.
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Das M.Zuiko 90 mm als innenfokussiertes Objektiv hat die Pupille irgendwo im Objektiv, das ist etwas unpraktisch.
Nahezu alle Fotoobjektive haben ihre Eintrittspupille irgendwo im Objektiv. Hat das schon einmal irgend jemand irgendwie unpraktisch gefunden? Unpraktisch – nämlich für Panorama-Aufnahmen – wäre es, wenn die Eintrittspupille hinter dem Objektiv oder gar deutlich hinter der Kamera läge ... was bei mittleren und langen Teleobjektiven häufig der Fall ist; dann wird's schwierig mit der Montage auf einem Panoramaadapter. Und mit Innenfokussierung hat das sowieso überhaupt nichts zu tun.
Im übrigen gibt es innenfokussierte Objektive, deren Eintrittspupille sich beim Fokussieren ganz gewaltig verschiebt, und auch solche, bei denen sich die Eintrittspupille gar nicht oder kaum verschiebt. Sowohl das M.Zuiko 1:2,8/60 mm Macro als auch das M.Zuiko 1:3,5/90 mm Macro IS Pro verhalten sich beim Fokussieren von unendlich bis zur Nahgrenze ganz ähnlich: die Eintrittspupillen verschieben sich extrem, und zwar von etwa der Mitte des Objektivs bis weit hinter die Sensorebene, die Bildweiten werden immer größer und die Brennweiten immer kürzer. Das M.Zuiko 30 mm Macro hingegen hat seine Eintrittspupille 6,4 mm hinter der Frontlinse, und da bleibt sie bei allen Abbildungsmaßstäben eisern stehen. Da sich auch die Lage der Frontlinse nicht im geringsten ändert, vermute ich, dieses kleine Objektiv müsse besonders gut zur Anfertigung von Fokusstapeln geeignet sein ... ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht.
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Die Nahlinse verschiebt die Pupille weg vom Objektiv, das hilft gut gegen Halos.
Eine Nahlinse verschiebt zwar die Eintrittspupille um eine Kleinigkeit nach hinten ... doch gegen Halos bei Fokusstapeln hilft das genau gar nichts. Denn erstens: wenn sich die Pupillenlage beim Fokussieren ohne Nahlinse ändert, dann tut sie das mit Nahlinse ebenso. Und zweitens gilt dasselbe auch für Änderungen der Bildweite beim Fokussieren mit oder ohne Nahlinse.