Da mir die Tiefenschärfe bei Vollformat zu eng ist überlege ich jetzt für Makro`s eine mft Kamera z. B. Olympus EM I MKI oder II
alternativ eine APS-C Kamera wie Sony A6600 zu verwenden.
Wie sind hier die Erfahrungen, Meinungen
Ich hatte schon alle drei Varianten (KB, APS-C und mFT). Letztlich ist das Sensorformat für Macro ziemlich egal.
Der einzige mögliche Vorteil, den ich in den kleineren Sensoren sehen kann, ist die effektive Wirkung der Brennweiten. Wenn man z. B. sehr scheue Kleintiere fotografiert und dazu 100 mm KB-Brennweite nicht ausreichen, muss man für KB schon in ein recht teures und schweres 150er Macro investieren. Für APS-C reicht dann noch ein günstiges 100er oder für mFT ein 75er (falls es das gibt). Da eine hohe effektive Lichtstärke für Macro eh nichts bringen würde, kann man hier beim Objektivkauf tatsächlich etwas Geld und Gewicht sparen.
In Sachen Schärfentiefe ist der Vorteil nicht wirklich vorhanden. Man muss sich natürlich trauen, an KB auch mal richtig weit abzublenden. Klar geht dadurch ein bisschen Schärfe durch die Beugung verloren, aber das ist im Vergleich zu den Problemen zu knapper Schärfentiefe nicht so schlimm – und es passiert an den kleineren Sensoren proportional genauso stark. Also wenn man z. B. aus Angst vor der Beugungsunschärfe an einer KB-Kamera nicht weiter als auf f22 abblendet, dann darf man an der APS-C-Kamera nur auf f14 und an der mFT-Kamera nur auf f11 abblenden. Die erzielbare Schärfentiefe ist dann immer die gleiche.
Noch ein Zusatzhinweis: Bevor man Blenden-Überlegungen anstellt, sollte man rausfinden, wie die eigene Kamera die Blendenwerte im Macrobereich anzeigt. Manche Kameras zeigen immer die physikalischen Blenden an, manche zeigen die effektiven Blenden (mit eingerechnetem Auszug) an. Diese Zahlen können, je nach Konstruktion des Objektivs, bei 1:1-Macro um bis zu zwei Blendenstufen abweichen. Wenn ein Fotograf berichtet, er hätte mit Blende 32 fotografiert, kann das bei einem anderen Kamerahersteller Blende 16 oder auch Blende 64 entsprechen.