Der Fotograf als Hilfsarbeiter des Journalismus.
So negativ war das sicher nicht gemeint.
In guten Redaktionen arbeiten Schreiber und Fotografen zusammen an Geschichten und es wird nicht so getan, als habe ein Foto keine erzählerischen Möglichkeiten.
Niemand hat gesagt, dass ein Foto keine erzählerischen Möglichkeitne habe. Die Geschichte als solche recherchiert aber der Redakteur. Er telefoniert auch mit allen Ansprechpartnern oder geht mit auf Termin. Ich habe noch keinen Fotografen kennen gelernt, der sich dann neben das Telefon setzt, auf Termin im Gespräch einmischt oder eigene Gedanken aufschreibt. Ist ja auch nicht sein Job.
Aber ich kenne es auch so, dass, wenn die Geschichte steht, man diese dem Fotografen kurz erklärt. Dann hat man entweder selbst schon ein Motiv vor Augen, oder es gibt ein abgesprochenes - oder man weiß nicht so ganz, wie man das bebildern soll - und der Fotograf hat eine gute Idee.
Ich hab auch Fotografen erlebt, die tatsächlich mit einer Geschichte (also der Idee zu einer) in die Red kamen. Das waren aber Einzelfälle.
Letztlich gibt's den täglichen Fotoplan, und in größeren Redaktionen - so kenne ich es - verteilt der Cheffotograf die Termine, in kleinen gibt es keinen Cheffotografen und der gute Fotograf macht das gescheite Titelbild, während so mancher Redakteur für den Innenteil mit seiner Kamera kämpft.
Klar, mir wäre auch lieber, wenn alle Zeitungen der Welt das Geld hätten, für jeden Termin einen Fotografen einzukaufen oder einen fest einzustellen...
Grüße