AW: Leica M9 ???
Ich hatte bemerkt, dass ich meinen DSLR Kram nicht mehr benutzte, seit ich angefangen hatte mit Ms zu fotografieren. Ist in vielerlei Hinsicht entspannter. Zum einem des Gewichts wegen. Wenn ich unterwegs bin, spüre ich die M kaum. Im Gegensatz zum DSLR Rucksack mit dem ganzen Gedöns. Neulich ist's mir erst wieder aufgefallen, bei einer Städtereise, wie viele Touris mit so einer großen "Kanone" durch die Stadt laufen. Die Ms sind da eher subtil und unauffällig. Zum anderen ist's eben minimalistische Fotografie. Blende und Zeit, mehr braucht man nicht. An meiner D700 hatte ich z.B. einen künstlichen Horizont. ...wer's braucht.
Die M8 hatte mich übrigens immer abgeschreckt. Ist schon eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet der Erfinder des Kleinbilds eine Crop-Kamera baut. Leica + Verlängerungsfaktor, das ist eben nicht authentisch...
Mit Festbrennweiten zu fotografieren ist auch noch mal etwas anderes, als mit Dödel-Megazooms. Man bekommt ein Gefühl für den jeweiligen Ausschnitt und arbeitet am Motiv anstatt am Zoom.
Das übrigens einige Leute ihren Krams nach Solms schicken, liegt weniger an Qualitätsmängeln denn mehr an geschickten Branding von Leica. Für technikverliebte Besitzer von High-End-Objektiven mag es wichtig sein, ob der Fokus auf den Mikrometer genau sitzt; irgendwas zu justieren gibt es immer. Mir war es jedenfalls immer egal und ich würde auch niemals auf die Idee kommen, dass irgendwie zu messen.
Ob man nun soviel Geld für einen Fotoapparat ausgeben muss oder nicht ist eigentlich egal. Der eine kauft seinen Anzug von der Stange und der andere lässt ihn maßschneidern. Letztlich hängt's davon ab, womit man sich wohler fühlt...