Leica-Preise waren und sind hoch, und die Modellpolitik ist etwa so dynamisch wie die Plattentektonik der Kontinente. Aber dafür funktionieren an einer M9 heute noch ohne große Verrenkungen Objektive aus den 50er Jahren, die viel besser sind als jede Kit-Linse. Über die Jahrzehnte rechnet es sich, wenn ein Hersteller nicht alle Naslang künstlich Inkompatibilitäten produziert, um die Kunden zum Neukauf schon vorhandener Sachen zu bringen - man denke nur an Akkus, Batteriegriffe, Fernauslöser, Augenmuscheln, das
Objektivbajonett, die
Gehäuseform, die sonstigen
Objektivanschlüsse,
Blitze und so ziemlich jedes andere Zubehör. Die neuen Versionen zu den neuen Kameras sind bei Canon, Nikon, Sony und Co. in der Regel nicht oder kaum besser, denn an vielen Teilen kann man eigentlich nur wenig verbessern - und wenn, dann haben die neuen Teile oft dieselben oder neue eingebaute Dummheiten. Das ist keine Erfindung der digitalen Welt. Schon bei den Canon-Boostern (den dicken Motoren) war der Batterierkorb, dessen einzige Aufgabe es ist, acht AA-Batterien zu halten, von Version zu Version ohne irgendeinen Vorteil für den Kunden willkürlich völlig unterschiedlich, ebenso der Kabelauslöser der Kameras, obwohl es keinerlei Änderung in der Funktion gab, es war wirklich nur der blöde Stecker. Mein Gott, was habe ich bei Canon schon für solchen Mist geblecht, und wie sehr habe ich mich jedes Mal geärgert...
Wenn man die Preise vergleicht lohnt es sich also auch, die netten kleinen "Nebenkosten" mal zu vergleichen.