Ich fand die Aussage von einem Verkäufer nämlich komisch. Ich zitiere: "Eine kleine Kamera hält keine 10 - 15 Jahre, auch keine 7 Jahre ... da müssen Sie sich 'ne große für 3000 € kaufen!"
Das ist Quatsch. Der Mann will dir einen Floh ins Ohr setzen, damit du mehr Geld bei ihm ausgibst.
Allerdings hat seine Aussage doch einen wahren Kern. Denn Profikameras sind insgesamt tatsächlich etwas robuster konstruiert als Amateurkameras der Einsteiger- oder Mittelklasse. Doch das dient weniger der Verlängerung der Lebensdauer ... na ja, das auch, aber primär dient's der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Stöße, Hitze, Kälte ... eben für intensiven täglichen Gebrauch unter allen möglichen Einsatzbedingungen. Das ist wie mit jedem anderem Werkzeug auch – mit einer Bohrmaschine für 179 Euro aus dem Discount-Baumarkt kannst du zehn oder zwanzig Jahre lang alles erledigen, was in deiner Wohnung so an Bohrbedarf anfällt ... mal 'nen Bilderrahmen aufhängen, 'ne Lampe installieren oder 'n Regal an die Wand dübeln. Doch als professioneller Handwerker bräuchtest du dann doch ein bißchen was leistungsfähigeres.
Wenn du als Hobbyfotograf deine Amateurkamera amateurgemäß nutzt und niemals die Kellertreppe hinunterpurzeln läßt, dann wird sie länger halten als du sie benutzen willst. Da brauchst du dir echt keine Gedanken zu machen. Meine Konica-Minolta Dynax 7D (DSLR der gehobenen Mittelklasse von vor zehn Jahren) kaufte ich 2005 und nutzte intensiv etwa vier Jahre lang. Seitdem liegt sie weitgehend unbenutzt herum – doch sie funzt heute noch einwandfrei wie am ersten Tag.
Wenn du allerdings die Absicht hast, zum Fotografieren regelmäßig in Krisengebiete oder in klimatisch extreme Gegenden der Welt zu reisen, und das nicht nur ein-, zweimal im Leben, sondern alle paar Wochen, dann solltest du tatsächlich nicht am Kameragehäuse sparen – und dann würdest du auch mindestens zwei davon brauchen. Dann aber wären deren Anschaffungskosten ohnehin deine kleinste Sorge.