AW: Wieder mal Landschaftspark Nord in DU
HAllo,
ich würde - und das meine ich keineswegs böse - einige mal als "Problembilder" unter der gleichnamigen Rubrik einstellen, dann werden weniger harsche Kritiken und mehr Hilfe als Antwort kommen.
Ich glaube, daß Du bereits bei den absoluten Grundlagen Probleme hast und rate daher ebenfalls, Dir das mal anzulesen.
Was Dir beim Thema Indsutriefotografie bereits beim Anschauen einiges an Fehlern im Vergleich aufzeigen wird, sind die mittlerweile berühmten Aufnahmen des Ehepaars Becher. Halte diese einfach mal neben deine und versuche, zu verstehen, warum die besser sind.
(ok, die haben eine Großformatkamera gehabt und viel, viel zeit. Und waren Profis und später sogar Profs. Aber man versteht dann ein wenig besser, worauf es bei der Gestaltung ankommt. )
Es war bewölkt (was schon mal gut ist, weil keine harte Schatten auftreten) .
Bei Industriearchitektur kommt es in der Regel auf knackscharfe Fotos an.
Also: STATIV.
Also: Blende weit schliessen, niemals Offenblende.
Zumal das bei nicht allzuguten Objektiven (wie bei deinem) dann zu häßlichen Randunschärfen führt. Aber so ab Blende 8 wird das schon besser werden, brauchst kein neues Objektiv, aber eine Vorstellung, was man machen muss.
Falls Du kein Stativ hast : DAS ist wichtiger als eine superkamera, wenn man solche Fotos machen will !
Also: Richtiges Equipment aussuchen.
Beschäftige Dich mit den Gesetzen der Schärfentiefe, ihrer Ausdehnung und lege sie so, daß die bildwichtigen teile darin liegen.
Also: BEWUßT auf das richtige Objekt scharfstellen, damit die Schärfentiefe kein Zufall, sondern Können zu verdanken ist.
Wähle das bildwichtigste Element aus und ziele mit der selektivmessung darauf. Dann hast Du eine Vorstellung, welche Belichtung für diesen Bestandteil optimal ist. Messe jetzt andere wichtige Bestandteile an und überlege, wo der beste Kompromiss liegt.
Dann fertigst Du eine Bildreihe mit 3-5 Bildern an, deren Belichtung je eine halbe Blende auseinanderliegt. Natürlich nur in raw!
Später schaust Du Dir das in DPP an und spielst mit dem Belichtungsregler. jetzt verstehst Du, daß man VOR der Aufnahme wissen muß, WAS optimal belichtet sein soll, um ausgefressene Lichter und abgesoffene Schatten in bildwichtigen teilen zu vermeiden.
Spätestens, wenn viel Wind herrscht oder kein Stativ vorhanden ist, wirst Du merken, daß es besser ist, eine ausreichend HOHE Iso einzustellen und dafür ein scharfes Bild zu haben als kaum Schärfentiefe oder ein verwackeltes Bild.
Also: wirst Du beim nächsten Mal BEWUßT VOR der Aufnahme auch darüber nachdenken.
Sobald Du ein vernünftiges Stativ und einen vernünftigen Kopf hast, wirst Du beides nutzen und dann auch lernen, die SVA (Spiegel-Vor-Auslösung) zu benutzen, um schärfere Fotos zu haben. Und dabei zusätzlich die zeitverzögerung (selbstauslöser) nutzen.
Und wenn Du beim nächsten Mal also das alles VOR dem ersten Bild überlegst, wirst Du automatisch (!) und zwangsläufig darüber nachdenken müssen, WAS GENAU du eigentlich anderen zeigen willst.
Das nennt sich Einstige in die bewußte Bildgestaltung.
Du wirst dann merken, daß man nicht immer alles zeigen kann und muss, sondern daß viel Bilder ihren Reiz aus gekonnter Reduktion auf das Wesentliche, also einer gestalterischen Abstraktion gewinnen.
Und schon wird Dich das alles viel mehr interessieren - weil Du jetzt beginnst (!), zu begreifen, was bewußtes Fotografieren ist. Und wie spannend das ist - und beginnen, die kamera endlich bewußt einzusetzen.
So wie der Forent hier:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7225541&postcount=1
MAn muss also nicht immer die Bilder der bechers anschauen, man kann durch bewußtes Betrachten und versuchtes Nachvollziehen der mutmaßlichen fotografischen Entscheidungen anderer Fotografen (auch hier im Forum) jede menge (!) dazulernen.
Gruß
MF
kleiner Tip: In DPP kann man übrigens chromatische Abberationen der Canonobjektive mit einem Klick beseitigen, sehr empfehlenswert.