Ok, ich versuche noch mal, ein bisschen OBJEKTIVität in die Sache zu bringen.
Da hier heute bedeckter Himmel war, war das die beste Voraussetzung für einen Vergleichstest (gleiche Lichtverhältnisse über mehrere Bilder).
Dank dieses Hinweises:
Aber zufällig kenne ich einen Test, vielleicht interessiert er Dich (mich selbst eigentlich nicht):
http://www.lenstip.com/113.1-article-UV_filters_test.html
habe ich bei mir tatsächlich einen Filter der Marke gefunden, die beim Test am schlechtesten abgeschnitten hatte (Tiffen UV Protector), zwar mit 58 mm und nicht wie im Test mit 72 mm, aber ich glaube nicht, dass die da anderes Glas verwenden.
Der Filter passte auch auf meine billigstes (vielleicht nicht unbedingt schlechtestes) Objektiv: Canon EF-S 55-250. Da müsste sich eine Abweichung eigentlich am deutlichsten zeigen (sooo schlecht ist es auch nun wieder nicht, dass man keine Unterschiede erkennen könnte).
Ich habe dann mit der größten Brennweite einen nahegelegenen Kirchturm fotografiert. Entfernung zum fotografierten Turmteil ca. 170 m (nach Pythagoras: Wurzel aus (Bodenentfernung zum Quadrat plus Turmhöhe (10 Meter der Spitze abgezogen) zum Quadrat)).
Ich habe mit verschiedenen Blenden und ISO-Werten fotografiert.
Die hier gezeigten Aufnahmen sind mit 1/400 sec., f 5,6, ISO 100, 250 mm entstanden.
Verwendete Kamera: Canon 60D.
Die RAW-Dateien wurden in Lightroom importiert, dort die Ausschnitte vorgenommen und dann als jpeg exportiert (kurze Kante 7 cm lang). Außer dem Beschneiden wurden keinerlei Änderungen vorgenommen.
(Für die Ausschnitte wurde die Synchronisierungsfunktion verwendet. Es ist daher auch erkennbar, dass ich beim Abnehmen des Filters die Kamera minimal verschoben habe.)
Der erste und dritte Ausschnitt stammen aus einer Aufnahme mit Filter, der zweite und vierte Ausschnit aus einer Aufnahme ohne Filter.
Zwischen dem ersten und zweiten Ausschnitt, die aus der Bildmitte stammen, ist bei genauem Hinsehen ein minimaler Unterschied festzustellen, wenn man sich etwa die Flecke auf dem Kupferdach genau anschaut. Das Bild mit Filter erscheint insgesamt etwas "unschärfer".
Bemerkenswert ist jedoch, dass die Unterschiede zwischen dem dritten und vierten Bild, die vom Bildrand stammen, sehr deutlich erkennbar sind.
Bei höheren ISO-Werten sind die Unterschiede nicht so deutlich. Wenn man weiß, wo man suchen muss, findet man sie trotzdem.
Bei Blende 8 ergeben sich dieselben Unterschiede wie bei Blende 5,6.
Zu diesem Test ist natürlich der Vorbehalt zu machen, dass bewusst der (für diesen Testzweck) schlechteste Filter gewählt wurde. Der Tiffen-Filter schneidet dem Labortest zufolge etwa 10 Prozent des sichtbaren Lichtes weg:
http://www.lenstip.com/113.24-article-UV_filters_test_Tiffen_72mm_UV.html
Andere Filter reduzieren die Übertragung des sichtbaren Lichts nur um 2 bis 5 Prozent.
Für mich bedeutet das Ergebnis: Es kann tatsächlich eine Auswirkung auf die Bildqualität haben, wenn man einen UV-Filter vor das Objektiv setzt. Vor allem aber kommt es auf die Qualität des Filters an. Da wird man, falls man künftig trotzdem Filter zum Schutz des Objektivs verwendet, also genauer hinschauen müssen.