Der "AA-Filter" in der K-5 II unterdrückt, dass falsche/fehlerhafte Informationen im Bild gespeichert werden - bewirkt aber gleichzeitig eine leichte "Weichzeichnung". Hierdurch sollte das Bild der K-5 IIs OOC im direkten Vergleich zunächst etwas "knackiger" erscheinen. Damit kann man sich dann zufrieden geben, muss es aber nicht. Eine angebrachte Frage wäre, ob in Bildern der K-5 IIs gegenüber denen der K-5 II mehr reale Informationen und welche Artefakte gespeichert werden.
Nachdem man also bereits einen "Weichzeichner" auf nur ein Foto angewendet hat, könnte man versuchen, diesen durch Schärfung wieder zu kompensieren. Insofern dürfte der Vorgang, beide Bilder gleich zu Schärfen, in mindestens gleicher Berechtigung als "Anfängerfehler" oder "Fake" bezeichnet werden. Pentax selbst warnt davor, in der K-5 IIs die Schärfung zu stark (bzw. in gleichem Maße wie bei der K-5 II) anzuheben, da dies zu unnatürlich aussehen könnte (BDA s.o.).
Die verlinkten Bilder der K-5 IIs sind auch wenig aussagekräftig, da sie bei f11 entstanden sind. In diesem Fall werden "false color or moiré" unterdrückt (BDA s.o.) und der "AA-Filter" ist aufgrund von Beugungseffekten (welche nicht auf Spekulation beruhen) quasi (fast) schon überflüssig. Zu Werbezwecken ist es allerdings sicher sinnvoll, einen Parameterbereich zu suchen, der den (evtl. scheinbaren) Unterschied bestmöglich aufzeigen soll.
Die Schlussfolgerung, dass die Entfernung des AA Filters gerade bei "niedrigeren" Auflösungen am meisten hilft, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Die (möglichen) Artefakte nehmen bei abnehmender Auflösung zu, das Weglassen eines "AA-Filters" bei zunehmender Auflösung wird daher statthafter. Dass die Unterschiede zwischen D800 und D800E geringer ausfallen, liegt u.a. auch daran, dass der "AA-Filter" der D800 wohl bereits relativ schwach ausgelegt ist.
Wie häufig Moiré bei eher normalen Bedingungen und f4 oder f5.6 bei 16MP auftreten kann, bleibt abzuwarten (meine Bilder entstehen zum Großteil sicher nicht bei f11). Effekte dieser Art können allerdings Bilder zerstören, da diese generell eben nicht ganz so einfach zu entfernen sind. Manchmal lassen sie sich aber kaschieren.
Die entscheidenden Fragen sind:
- Wie unterscheidet sich der tatsächliche Informationsgehalt (und nicht nur der subjektive Bildeindruck) von Aufnahmen aus den beiden Kameras?
- Was bewirken eventuelle "Fehlinformationen" und wie ausgeprägt äußern sich diese?
Die Antworten hierauf werden zeigen, wie reizvoll die K-5 IIs dann im Einzelfall wirklich ist.