(...)Ich meine mal gelesen zu haben, das über 70% aller Dejustagebeanstandungen bei Sigma unbegründet sind. Viele Leute die gerade Einsteiger in die Fotografie lesen von Problemen, die bei einzelnen Geräten mit Sicherheit auch auftreten und versuchen dann oftmals mit ihren Wald und Wiesenhalbwissen (z.B. Fokuscharts aus der Hand fotografiert) einen vermeintlichen Fehler zu finden und wenn Sie ihn dann glauben entdeckt zu haben reihen sie sich in die Peergroup ein und schicken ihre Kamera zum Service.(...)
Hat zwar nichts mit Pentax und/oder Sigma zu tun, stellt aber genau die von Dir geschilderte Problematik dar: mein aktuelles "Problem" mit meinem jüngsten Neuzugang: Canon EF 2.8/200 -> ein Traum von einem Objektiv!
ABER: als ich die Fotos sichtete, die ich damit im Urlaub bei einem Besuch im Wildpark gemacht habe, ist mir fast das Mittagessen aus dem Gesicht gefallen! Massig Ausschuß, bei den meisten Bildern lag der Fokus ein gutes Stück vor dem Motiv, bei wenigen dahinter und bei nur ca. 10% aller Fotos passte der Fokus.
Ich hab da echt erstmal gedacht, daß ich eine Gurke erwischt habe.
Seit 1987 fotografiere ich mit SLR-Kameras, seit 2006 mit DSLRs, aber sowas war mir echt noch nie untergekommen. Man ist also tatsächlich erstmal versucht, den Fehler beim Equipment anstatt bei sich selber zu suchen.
DANN hab ich, nach Hause zurückgekehrt, erstmal ein paar schnelle Tests mit statischen Motiven gemacht.
Dabei sind mir drei Dinge aufgefallen:
- die Schärfeebene bei 200mm und f/2.8 ist schon verdammt dünn, auch auf
einige Meter Entfernung noch, ich hab noch nie ein Objektiv besessen, das so eine dünne Schärfeebene macht!
- der Fokus passte bei allen Testbildern perfekt. Bei ALLEN!
- das Objektiv bietet ein Feature namens "FTM", bei Pentax unter dem Namen "Quickshift" bekannt. Man kann also jederzeit in den Fokus eingreifen, selbst während der AF-Motor dreht. Außerdem hat das Objektiv einen
sehr breiten Fokussierring. Nunja, mir ist dann mal aufgefallen, daß ich den häufig versehentlich drehe.
Ergo: Objektiv funktioniert perfekt, aber der Benutzer ist in diesem Fall einfach zu unerfahren, da er trotz vielen Jahren Fotopraxis einfach noch nie ein so lichtstarkes Tele hatte und erstmal lernen muß damit umzugehen!
Man kann sich also von den Tücken der Physik sehr leicht in die Irre führen lassen, wie ich jetzt feststellen mußte.
Alleine das beliebte "fokussieren -> verschwenken -> auslösen" führt bei einem 2.8/200
noch auf 50m Entfernung zu einer falschen Fokuslage, weil die Schärfeebene einfach zu dünn für diese Methode ist!
Das mußte ich auch erstmal kapieren.
Ich könnte mir schon vorstellen, daß jemand, der etwas weniger selbstkritisch ist als ich den Kram schon längst eingeschickt hätte. Hätte ich ja auch beinahe getan.