In erster Linie ging es mir ja um die Diskrepanz zwischen DXMark und diversen Testberichten. Dies ist ja recht früh geklärt worden. Ansosnten finde ich es ganz gut, je mehr Infos um so besser
Du solltest grundsätzlich nur Deinen eigenen Augen trauen.
Wenn Du Dir wirklich die Leistungsfähigkeit des Pentax K-3 Sensors anschauen willst, dann tu folgendes:
- Lade Dir für ISO 6.400 (das ist ziemlich hoch und nach wie vor wohl für die meisten Leute, am oberen Ende dessen, was sie noch nutzen) Raw-Vergleichsbilder runter. Hier bietet sich z.B. dpr an: http://www.dpreview.com/reviews/ima...16_3=6400&normalization=full&widget=1&x=0&y=0
Einfach die Raws der Pentax K-3 und eben der C 6D und C 7D2 runterladen.
- Besorge Dir einen Raw-Viewer, der ohne verdeckte Anpassungen das Raw anzeigen kann. Ich empfehle hier den FastRawViewer: http://www.fastrawviewer.com/download
- Vergleiche die Bilder einmal bildschirmfüllend auf einem grossen Monitor und sei ehrlich zu Dir: Kannst Du da ernsthaft irgendwelche "Vorteile" des KB-Sensors erkennen? Quark. das sind nur nicht "Welten", sonder fast nix.
- Drücke "Strg-1" und Vergleiche mal ein paar Stellen bzgl. der Details in der 100% Ansicht. Zum Vergleichen der Details bietet sich übrigens am besten der Kupferstich links oben in dem Testbild an. Auf dem Kupferstich ist in der Szenrie die Rückwand des Raumes oben mit leichter Schattierung dargestellt. Die Schattierung hat der Künstler durch senkrechte Schraffur dargestellt. Wenn Du die Bilder vergleichst, wirst Du feststellen, dass nicht nur die 7D2 mit dem wiederaufgebrühten Sensor Stand 2009 da nur Matsche anzeigt, sondern dass auch die 6D so viel Details verliert, dass die senkrechte Schraffur praktisch ganz weg ist. Willst Du Matsche bei hohen ISOs, dann ist die 6D was für Dich.
Dagegen macht die K-3 die senkrechten Strukturen wenigsten noch leicht erkennbar. K-3 als klare Siegerin. KB-Vorteil: Nicht die Bohne bei Canon.
- Nächstes Testfeld für Auflösung sind natürlich die immer enger werden Streifenmuster, die z.B. direkt unter dem Kupferstich zu sehen sind. Guck' da mal auf die Streifstruktur über der Zahl "18" und vergleiche.
Na, bei welcher der 3 Kameras kannst Du die schwarzen/weissen Linien am besten unterscheiden?
Richtig, auch hier hängt die K-3 die 6D beim Detailerhalt bei hohen ISOs ab. Wieder: Kein Vorteil trotz grösseren Sensors.
Das ganze Weichspülen der Canon-Sensoren kann eventuell daran liegen, dass Canon jüngst kopiert, was Pentax (und Nikon, Leica etc) früher taten (bis zu den K-5en).
Canon "smoothed" seine Raws bei hohen ISOs schon mal in jüngerer Zeit, d.h. es wird schon im Raw vorentrauscht. Schau Dir einfach dazu mal an, wie das Raw-Entrauschen der Canon 1DX bei DxOmark schön aufgedeckt wird:
http://www.dxomark.com/Cameras/Canon/EOS-1Dx---Measurements
Einfach auf die "Measurements" gehen und dann auf "SNR 18%". Die richtig hohen ISOs der Canon sind da jetzt auch "smoothed", wie anno dunnemal bei der K-5. Den guten Sony-Sensor können sie nicht nachbauen, die Raw-Entrauschung kopieren aber anscheinend schon. Ist wohl einfacher.
Im übrigen zeigt Dir der FastRawViewer unten am Bildrand die versteckte Adobe-Belichtungskorrektur an. Wo Adobe-Zeugs wie Lightroom sehr unehrlich zu den Usern ist (und eine Belichtungskorrektur im Hintergrund durchführt, dem user aber dennoch "Korrektur LW 0" anzeigt), zeigt der FRV alles transparent und nachvollziehbar an. Dir wird dabei auffallen, dass das Canon 6D-Raw +0,55 LW angepasst werden muss, um dieselbe Bildhelligkeit zu zeigen, wie das K-3 Raw, nach -0,25 LW Anpassungen. Das Täuschungsverhalten von Lightroom wird übrigens hier beschreiben:
https://photographylife.com/adobes-silent-exposure-compensation
Richtig geahnt, hier musst man die unterschiedlichen "Interpretationen" der ISO-Angaben ausgleichen. Während Pentax da einen deutlich konservativen Weg einschlägt, bezeichnet Canon dasselbe Ergebnis halt um 0,8 LW höher. Mann könnte also fast flapsig sagen:
Wo bei der Canon 6D ISO 6.400 drauf steht, steckt eher nur ISO 3.600 drin (Pentax-Äquivalent). Kann man ja leicht nachvollziehen: Das Marketing freut sich, Kunden sind so leicht zu ver*rschen.
Das sollte Dir eine Warnung sein, dass Du eben
nicht einfach in einem Raw-Konverter Fotos mit "gleichen Parametern" in M geschossen vergleichen darfst (also etwa 1/100 Sekunde, ISO 400, Blende 5.6). Nein, das ergibt
nicht ein vergleichbares Bild, eben weil die Hersteller mit den ISOs pfuschen können. Die Parameter klingen gleich, sind es aber nicht.
Wenn Du mal sehen willst, was ein ordentlicher KB-Sensor da kann, schau Dir z.B. die Nikon D610 bei ISO 6400 an (wieder die senkrechten Strukturen im Kupferstich), die ist da noch besser als die K-3 (und eine Liga besser als die 6D).
Mal ehrlich: Alles obige ist eher krankes Pixelpeeping, das in einem Forum hochgejubelt wird, wie auch 0,5% Randschärfe oder 10% mehr Ausschuss in bestimmten AF-Kategorien plötzlich "wichtig" werden für die Schreiber.
Tatsächlich sinnvoll vergleichen solltest Du Fotos nur in Vollbilddarstellung auf einem grösseren Monitor (z.B. 27-40 Zoll) und aus einem Abstand, wie Du eben Fotos anschaust.
Und da sind die vielbeschworenen Unterschiede zwischen Objektiven und Kameras so gut wie nichtexistent.
Es macht tatsächlich viel mehr Sinn, eine Kamera zu kaufen, die Features hat, die man sucht und die sich so anfühlt und bedienen lässt, dass man
Spass damit hat.