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Und speziell Super-Optiken wie das 2/14-35 oder das 2/35-100, aber auch die gehobeneren Standardzooms wie das 14-54 oder jetzt das 12-60 zeigen diese angeblichen Vorteile des Four-Thirds-Formats nicht wirklich. Diese Objektive sind weder klein und leicht noch billig.
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Es ist ein Irrglaube, dass F/T per se kleinere Objektive ermöglicht als FF. Aber wenn ich die Rahmenbedingungen des F/T-Auflagemaßes auf FF übertragen würde, hätten wir gigantische Linsendurchmesser. Und dann wäre es in der Tat ein unterschiedlicher Formfaktor.
Erst in der Kombination wird diese Aussage stimmig: F/T bietet bei weitgehend telezentrischer Auslegung einen konstruktiven Größenvorteil gegenüber FF (so sie denn ebenso konstruiert wären).
Ob dieser telezentrische Ansatz ein/der zukunftsträchtige Ansatz sein wird, wird sich dann zeigen. Mir haben die Olympus-Weitwinkelbilder so gut gefallen, dass ich mir ein F/T-System zugelegt habe. Diese Anmutung kannte ich von meiner digitalen EOS nicht und hatte sie vermisst.
Bei all der Diskussion um zukunftsträchtige System sehe ich eine Konzentration auf ein einziges limitierendes Element. Ich sehe aber insgesamt vier: Zu dem Sensor kommen die konstruktiven Rahmenbedingungen des Objektivs (Auflagemaß, Rechnung, Toleranz, grundsätzlicher optischer Ansatz, Kostenrahmen, Produktionsstandort, etc.)
Nicht unerheblich ist aber auch das nichtfotografische Equippment, in das ich bereit bin zu investieren und dieses mitzuschleppen. Das kann im Einzelfall eine Leiter sein, ein Baldachin, ein Sonnensegel, ein Aufheller, Lampen, Zeit- und Ortskenntnis sowie der verfügbare Zeitrahmen.
Und als vierter Punkt: Meine eigene Fähigkeit: Das was ich als Motiv sehe, das was ich in der Lage bin fotografisch-technisch umzusetzen, das was ich bereit bin an Belastung für die fotografische Eventualität mit mir herumzuschleppen, das ist viel mehr limitierend, als die Frage, ob 10 oder 12 Megapixel. Für die Gedankenspiele, ob Großformatfotografie von der Kleinbildfotografie abgelöst wurde, weil sie billiger war - nein, es war nur nicht jeder wie Ansel Adams bereit, mit einer ganzen Karawane in die Berge zu ziehen. Die meisten wollen den Fotoapparat einfach auf dem sonntäglichen Spaziergang "mitnehmen".