Ich hatte gestern einen Termin in Düsseldorf, und hatte so die X-E1 samt aufgeflanschtem 18-55er dabei. Dabei hatte ich sie, wie auch immer meine DSLRs, am Sunsniper Gurt "The Pro II" quer Diagonal über der Schulter/Hüfte hängen.
Positiv ist natürlich: Das Gewicht der Kamera spürt man kaum, das 18-55er hat keinen Zoom Creep (Der Tubus fährt also nicht von selbst aufgrund der Schwerkraft aus) und die Kamera baut auch nicht sehr tief, so dass man, wenn man rechts die Kamera hängen hat, nicht so viel Abstand zur Wand haben muss, als wenn ich eine 5DIII mit 24-105er dran bimmselen hätte.
Was aber negativ auffällt: Der Belichtungskorrekturring verstellt sich sehr leicht. Wenn man die Kamera "irgendwie" berührt (also festhält, weil es eng wird, oder warum auch immer), hat man mit Sicherheit den Korrekturwert leicht verstellt. Da ich mit Zeitautomatik arbeite, ein Faktor. Hier würde ich mir einen Arretierpin gewünscht haben. Das zweite ist der Blendenring am Objektiv. Auch er - wie im Forum schon desöfteren gelesen, verstellt sich gerne bei dieser "umhängenden" Betriebsart. Notiz an mich: Kamera beim aufnehmen immer kurz per Blickkontrolle auf diese beiden Parameter prüfen, bevor man sein Bild macht.
Als AF hatte ich wieder den "C" AF gewählt, also das mittige Fadenkreuz, welches einigermaßen flott fokussiert und per "Verschwenken" zum Bild führt. Bei Landschaftsaufnahmen und 23mm Brennweite kein echtes Problem, da der Winkelfehler innerhalb der gebotenen Schärfentiefe "untergeht".
So habe ich einige schöne Bildchen gemacht, und bin insbesondere begeistert von der Treffsicherheit der Belichtungsmessung (Mehrfeldmessung war aktiviert) und auch der Güte des AWB - des automatischen Weissabgleichs.
Beim betrachten der Bilder fällt immer wieder die "reine" Farbsättigung der RGB Hauptfarben auf. Rot, Grün und auch blau sind absolut satt, ohne übersättigt zu wirken. Und Hauttöne rendert sie echt schön.
Aber - sie bleibt eine Kamera, die Licht braucht. Als die Dämmerung einbrach, und ich eine Bekannte traf, hatte der "C" AF schon gut zu pumpen. In der Situation (Streetportrait) hätte ich mir mein 50 1,8er gewünscht, welches ich manuell immer noch fixer bedienen kann, als der AF mit dem 18-55er hantiert. Manuell zu fokussieren finde ich am 18-55er eh sehr grenzwertig, weil man sich echt "nen Wolf dreht", wenn man diesen "by wire" AF auf den richtigen Fokuspunkt bringen will.
Was ich befürchte: Die Kamera ist bildschön, das Retro Feeling mag ich. Aber: Bei ner echten Canon AE1, einer Minolta SR 100 oder XG-1, haben sich die Rädchen nie unwillkürlich gedreht. Es rastete alles sauber und mit dem gebotenen Widerstand. Ich vermute, dass mir, mit steigender Fuji Erfahrung, die Vorzüge des modernen Bedienkonzeptes a la Canon wieder mehr gefällt.
Käufer der Nikon DF waren auch anfangs ihrem Charme erlegen; hatten aber später vermehrt berichtet, dass eine D600 oder D750 dann doch wieder nach und nach mehr benutzt wurde, weil sie sich schlicht besser und schneller bedienen lässt.
Wohin mein Fuji weg geht, weiss ich nicht. Ich bin froh, diese Kamera zu besitzen und betrachte sie als willkommene Ergänzung. Aber auch nicht mehr. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Canon, die ich ja mittlerweile als absolut normal empfunden hatte, wird mir jetzt erst wieder erneut bewusst.
... Anbei noch drei Bildchen vom Walk. Das Letzte mit dem Mini-Funzeligen Blitzimitator der X-E1 aufgehellt (was erstaunlich gut funktioniert hat
)
Bild 1: Sehr saubere Farbzeichnung - man braucht echt nichts einstellen ausser Belichtungskorrektur auf Null, AWB und Zeitautomatik. Point & Shoot - und gute Ergebnisse.
Bild 2 zeigt die neutrale Farbgebung und plastische Wiedergabe.
Bild OOC - lediglich auf Forengröße verkleinert
Bild 3 zeigt mal wieder die tolle Hautwiedergabe. JPG - OOC - Filmtyp "Astia"
Angeblitzt