Hallo liebe TO,
Ich habe (wie Vllt auch ein paar andere Forenmitglieder) kein gutes Gefühl bei der Sache. Warum?
Nun, ich versuche es mal schonend zu sagen: "Du wirst mit Deiner Herangehensweise letztendlich keinen Qualitätssprung nach vorne machen."
Viel wahrscheinlicher ist eher das Gegenteil. Du wirst Dir ein Gerät anschaffen, dass niemals einfach so die Leistung erbringt die Du erwartest und am Schluss hast du Geld verbrannt und bist frustriert.
Alle Einsteiger DSLRs und alle Kitzooms taugen prinzipiell zu guten Fotos. Auch eine Kompaktknipse vom Grabbeltisch kann ein tolles (wenn auch technisch nicht unbedingt gutes) Bild produzieren. Das Bild entsteht hinter der Kamera, also durch den Fotografen. Dazu gehört in erster Linie eins, nämlich Erfahrung.
Du hast in einem Deiner ersten Postings geschrieben, dass Du lernwillig bist. Das ist super und der erste Schritt.
Letztendlich solltest du das dann aber auch in die Tat umsetzen. Schnapp Dir Deine Kompaktkamera, beschäftige Dich mit den Einstellungsmöglichkeiten und schau dir ein paar Youtube Videos an, die sich mit dem Thema beschäftigen. Versuch einmal das Zusammenspiel von Blende, Zeit und Iso zu begreifen und erforsche welche Auswirkungen die Brennweite auf deine Bilder hat. Wenn du einen Begriff nicht verstehst, wirf Google an, schau ins Handbuch der Kamera oder frage hier in einem Unterforum nach...
Wozu das Ganze? Na um die Basics zu lernen

Dann kannst Du selbst besser abschätzen was Du brauchst, weil Du weißt wie es funktioniert. Dann wird auch schnell klar, welches Kitobjektiv Du anschaffen solltest.
Es bleibt dann aber noch ein Problemchen: das von Dir in Erwägung gezogene Equipment wird nicht das leisten was Du Dir erhoffst. Selbst wenn Du die Einstellungen Deiner Kamera im Schlaf zu beherrschen lernst wird dir die Physik in Verbindung mit dem gegebenen Budget einen Strich durch die Rechnung machen. Die Kitlinsen eignen sich nämlich leider nur bedingt zum Freistellen (zumindest im Hinblick darauf, was Du unter Freistellung zu verstehen scheinst).
Das ist eben Vor- und Nachteil einer Systemkamera zugleich, es gibt für jeden Anwendunsbereich das passende Zubehör. Nur kostet dieses Zubehör leider Geld. Du machst ja sehr deutlich, dass 300€ für Dich bereits ein "profiobjektiv" ist. Tut mir leid, das ist es nicht. Für 300€ gibt es je nach gewünschter Brennweite zwar etwas solides, aber ganz sicher kein Topequipment. Die Flexibilität einer Systemkamera muss man sich nunmal leider erkaufen. Wenn man dazu nicht bereit ist, dann wird man schlussendlich wahrscheinlich nicht zu den gewünschten Ergebnissen kommen. Ein Formel 1 Auto mit Straßenreifen von ATU wird auf der Rennstrecke gegen den Rest des Feldes kein Land sehen, ja vermutlich noch nicht einmal gegen einen renntauglich ausgestatteten VW Polo. Lange Rede kurzer Sinn: du kastrierst eine tolle Kamera (und das gilt für jede Einsteigersystemkamera), wenn du nicht die passenden Objektive kaufst. Daher gilt: lass es bleiben.
Was hingegen vollkommen in Ordnung ist: fange klein an, Kauf dir eine Einsteiger DSLR mit Kit und experimentiere damit. Sei dir aber im Klaren darüber, dass zukünftig Geld investiert werden muss.
VG Malte