Hallo Zuendler!
zuendler schrieb:
langsam gehts mir auf die nerven, jeder der mal ne bessere EF-FB hat oder mal hatte, für den steht fest: DAS ist das schärfste überhaupt. das reicht von 50mm 1,4 üder 85 1,2 bis 200mm 1,8.
weitläufig gillt das 135 2,0 als maß der dinge, ab und zu hört man auch das 200 1,8.
stellt doch mal einen vergleich auf, eure besten FB vielleicht lässt sich zusammen genommen ja was aussagen.
Gleich vorab, SCHÄRFE ist ein sehr dehnbarer Begriff. Es ist ein visueller Eindruck, der sich aus Auflösung und Kontrast ergibt.
Und was den Kontrast betrifft, ist unser Gehirn sehr leicht überlistbar durch die diversen 'Verbesserungen' nach der Belichtung.
Es ist wohl niemanden klar, daß bei der naßchemischen (Farb)entwicklung alleine durch Varianten der Rezeptur des Entwicklers unterschiedliche Kontraste und Kantenverstärkungen auftreten, die wir uns durch elektronische Bildnachbearbeitung garnicht träumen lassen.
Es zeigt daher von wenig Verständnis, wenn immer wieder bei Testbildern gefordert wird, KEINE Nachbearbeitung zuzulassen.
Es geht ja um die Summe der einzelnen Schritte (Licht durch die Optik, auf den Sensor und schlußendlich auf das Papier) und nicht eine beliebige Variation von Teilschritten.
Natürlich ist immer das schwächste Glied der Kette maßgebend für den Gesamteindruck. Und bei der heute möglichen Technik für Sensor, Bildverarbeitung und Ausbelichtung/Ausdruck bleibt das meiste am Glas hängen. Aber durch geschickte Anpassung der Folgeschritte kann man (muß man) das Ergebnis immer optimieren. Und auf das kommt es schließlich an.
Warum fragt keiner, mit welcher Objektiv/Sensor/EBV Kombination Bilder von optimaler Auflösung und bestmöglichem Kontrastumfang erzielt werden?
Und nun zu deiner Frage...
Ein auf Blende 3.5-2.8 gerechnetes Tessar (Brennweite 45 - 90mm) schafft 350 Linien (175 Linienpaar) ohne große Schwierigkeiten bei Blende 5.6 und sollte als Referenz für die Schärfe allemal noch gut sein. Der (Farb)kontrast solch eines Bildes wird jedoch nicht immer das Optimum darstellen. Durch die hohe Auflösungsreserve wird eine EBV aber sicher immer ein Bild zustande bringen, welches mit einer anderen Optik (ausgen. 'Tessare' anderer Hersteller - 4 Linsen in 3 Gruppen) nicht mehr möglich ist.
Den Platz zwei werden sicher die Planare und Sonnare (in allen Geschmacksrichtungen) einnehmen, als Produkte mit dem 'roten Punkt' haben sie einen Quasistandard für Kontrastreiche und doch 'scharfe' Bilder gesetzt. Auch hier wieder naßchemische Entwicklung oder dazu vergleichbare EBV vorausgesetzt!
Diese (meist) Sechslinser haben gegenüber den Vierlinsern den Vorteil der höheren Anfangslichtstärke und einer Verteilung der optimalen Blende über einen größeren Bereich.
Objektive mit variabler Brennweite (Gummilinse, Zoomobjektiv) sind immer ein Kompromiß, einen Vergleich mit einer Fixbrennweite halten sie nur bei wenigen (dem jeweiligen Objektiv eigenen) Brennweiten stand, als Ausnahme bzw bestes Beispiel nenne ich nur das Tri-Elmar.
Alles andere was 'Schärfe' (also Auflösung PLUS Kontrast)bei Zoomobjektiven betrifft, ist immer Schönreden bzw. eine Ausrede für Geldmangel.
(fertigungstolleranzen etc müssen aber hingenommen werden)
Wer nicht genug Investitionsreseven hat, kann das natürlich auch als Ausrede benutzen

Die Rangordnung meiner Gläser:
Tessar 2.8/50
Tele-Sonnar 3.5/135
Planar 1.8/50
MEINE Zoomobjektive bezeichne ICH nicht mehr als scharf:
Vario-Sonnar 28-85
Tele-Elmar 75-200
EF 28-70
Wobei das Tele-Elmar (oder ist es ein Tele-Elmarit???) von allen angeführten Objektiven die 'schönsten' Bilder liefert...