Mal was "ketzerisches".
Einige nennen hier noch Arbeitszeit für EBV als Kostenpunkt. Mal solche Sachen wie digitales Bilderalbum und Web-Site usw. aussen vor lassend - ich erinnere mich an (analoge) Zeiten, da waren Hochzeits-Bilder schon Out-of-the-Camera in Ordnung.
Lag ja vieleicht daran das sich die Fotografen damals bei der Aufnahme mehr Mühe gaben und nicht darauf vertrauen konnten das hinterher ihr "Murks" per Software glattgebügelt werden konnte.

Zu Analog-Zeiten mußte der Fotograf sauber arbeiten, denn das Labor hätte seinen Murks nur in sehr engen Grenzen ausgebügelt.
Ein Fachlabor kostete damals zwar auch eine Menge Geld, aber nicht dafür, Fotografenmurks auszubügeln, sondern dafür, Vergrößerungen zu machen, die die entscheidenden 20 Prozent besser gefiltert und belichtet waren als die von Karstadt oder Foto Porst. (Für die 20 Prozent waren sie dann 5mal so teuer, aber das war korrekt, denn es handelte sich um Handarbeit bzw. Halb-Handarbeit. Und nicht um vollautomatische Prints.)
Zu Analog-Zeiten wäre allerdings auch kein Fotograf je auf die Idee gekommen, 2500 Fotos von einer Hochzeit zu machen, auch nicht, wenn er sie den ganzen Tag begleitet hat.
2500 Fotos - das sind 209 Rollfilme á 12 Aufnahmen 6x6. Vericolor oder ähnliches, da hätten allein schon nur die Filme samt Entwicklung und Kontaktbogen ungefähr 3000 Deutsche Mark gekostet.
Zu Digital-Zeiten mag es zwar erstmal einen gewissen Sinn machen, 2500 Fotos von einer Hochzeit zu schießen. "Kostet ja nix!" (Außer Geräte-Abnutzung...)
Aber: im Grunde ist das völliger Unfug. Kein Kunde braucht oder will einen Overkill von 2500 Fotos...

Was soll er auch damit??
Wenn ich also 2500 Fotos von einer Hochzeit schieße, dann erzeuge ich als Fotograf erstmal einen unglaublichen Datenberg, den kein Schw... braucht. (Der Bildredakteur einer Agentur oder Zeitschrift übrigens würde mich aus dem Haus prügeln, wenn ich ihm mit sowas ankäme...)
Und ich habe anschließend jede Menge Arbeit und Zeitaufwand, um aus den 2500 Fotos die 350 oder meinetwegen auch 400 relevanten herauszufiltern. Und
wirklich relevant sind eh nur 200. Maximum.
Ich hab schon ein paar Hochzeiten von vorn bis hinten, vom Ankleiden der Braut bis zum Rausfegen der letzten Gäste von der Hochzeitsfeier, fotografiert. Ich bin dabei (digital) noch nie über ~1200 Aufnahmen gekommen. Und habe mir anschließend dann jedes Mal gesagt: "Du solltest mal ein bißchen weniger 'Nachschüsse' machen. Es bringt letztenendes doch nix, Du
bist in der Lage, 'das Bild' auch mit der ersten Aufnahme zu kriegen."
Vielleicht sollten sich manche Fotografen mal daran erinnern, daß die Serienbildfunktion ihrer Kameras dazu erfunden wurde, Aufnahmeserien von
Abläufen zu fotografieren, wie beim Sport z.B.
Aber
nicht dafür, vom Bräutigam beim Unterschreiben der Hochzeitsurkunde 5 Fotos im Abstand von je 1/50 Sekunde zu machen.
Man mag es vielleicht nicht glauben - aber
so schnell verändert der sein Aussehen dann doch nicht. Für Bauch und graue Haare braucht es
etwas länger.