Der Vorteil eines 1:1-Formates wäre zwar, dass es den Bildkreis des Objektivs besser ausnutzt, aber dieses Format ist schwierig von der Bildgestaltung her.
Kein Problem. Sensor hat z.B. eine Größe von 40 mm x 40 mm und man kann beliebige Ausschnitte mit einer Diagonale bis 43,27 mm auswählen, z.B. 36 mm x 24 mm oder 40 mm x 16 mm.
Es gibt nicht umsonst das Kinoformat mit annähernd 1:3; einfach, weil das den Sehgewohnheiten des menschlichen Auges am ehesten entspricht.
3:1-Formate haben nichts mit dem menschlichen Sehfeld zu tun. Eher was mit Marketing oder künstlerischer Bildgestaltung.
In normalen Kinos hätte man das größte Bild bei einem Seitenverhältnis von 2:1 (man sehe sich die Leinwandgrößen in den Kinos an, meist werden diese veröffentlicht), das Sehfeld des Menschen liegt bei 190° x 120° ~ 1,6:1. IMAX (als ein an das Sehfeld des Menschen angepaßtes Format) liegt zwischen 1,33:1 und 1,43:1.
Formate von 3:1 oder 4:1 sind sinnvoll für Sehschlitze in Panzern oder für Panormabilder, die man nicht als ganzes ansehen muß.
Wir Menschen waren ja mal Jäger und brauchten gute Horizontalsicht, um uns're Beute zu erfassen.
Jäger haben eng zusammenliegende Augen und ein Sichtfenster von etwa 1,4...1,6:1 bei gutem Stereosehen.
Ein Huhn dagegen wird auch sehr oft aus der Luft angegriffen, als "Opfer" hat es daher einen
Gejagte haben weit auseinderliegende Augen und ein Sichtfenster von etwa 1,8...2,0:1 bei schlechtem Stereosehen.
fischaugenähnlichen Blickwinkel, um möglichst gleichzeitig rundum schauen zu können.
Fischaugen haben nicht mal Fischaugen.
Wenn ich mit meinem Fischaugenobjektiv Bilder mache, habe ich auch das 1:1-Problem. In den meisten Fällen beschneide ich die Bilder nach dem "Derschen" wieder auf ein gefälliges Maß. Der viele blaue Himmel ist eher langweilig und wird abgeschnitten - und meine eigenen Haxen, die wieder mal im Bild gelandet sind, auch.
Was für eine Projektion ein Auge hat, ist für die Wahrnehmung vollständig irrelevant. Denn wir können kein korrigiertes Referenzauge einbauen. Weiterhin ist der Sensor nicht mit einem streng regelmäßigem Sensor, sondern mit einem stark anisotropen Nervengeflecht ausgekleidet, das durch den Lernvorgang in den ersten 30 Lebensmonaten im wesentlichen verdrahtet wird
(Brillen z.B. stören, weil sie inkompatibel zu diesem lebenslangen Lernvorgang sind!)
Weiterhin ist das Auge ein Bildtrackingsystem mit etwas Randbilderfassung, kein Snapshotsystem wie eine Kamera.