Wie hat mich letztens jemand entgeistert gefragt: "Du willst dir ne neue Kamera kaufen? Die, die du jetzt hast wäre mir schon zu groß und vor allem, viel zu kompliziert. Was du da immer alles einstellen musst?!"
Das sind aber dann die Kunden der Kompakten. Einschalten, buntes Bildchen knipsen, fertig, rundum sorglos. Diese Leute kaufen keine dSLR, weil sie deren Vorteile nicht nutzen (können).
Das Licht muss immer durchs Objektiv, der Body ist nur der wechselbare Filmhalter. Der Body fällt ständig deutlich im Preis, Objektive nicht.
Das wissen wir dSLR User mit einer gewissen Erfahrung. Dem Einsteiger sagt das aber niemand, weder WErbung, noch "Fach" Presse. Wenn er das hier hört, so will er das aber eigentlich nicht hören, weil dieses Geld nicht eingepant war und er es nicht ausgeben kann/will. Der Einsteiger nimmt sich für 30 Teuro Aufschlag zum Body die Kitlinse.
Der beste Body hat ohne Objektive keine Chance.
Selbstverständlich hast Du recht, die Leute argumentieren aber "wer weiß, ob mir die Sache langfristig Spaß macht, ich bin ja Einsteiger und kann immer noch hochrüsten". Oder "meine dSLR ist ein Riesenfortschritt zur vorigen Kompakten, ich hab nicht soviele Ansprüche, das Kit reicht mir". Schau doch einfach in die Signaturen bzw. Profile hier.
Ich denke das weißt du selbst, von daher sollte man eher einen kleinen Body und dicke Objektive nehmen. (Sofern man bei der Marke bleiben will.)
Auch hier bin ich ganz Deiner Meinung. Aber das kriegt man nicht in die Köpfe der Leute, für die ist die "Kamera" (der Body) am wichtigsten. Und sie kaufen eben "passend": das billige Objektiv zum billigen Body (manchmal auch das billige Objektiv zum teuren Body).
(These: Kameras werden ähnlich Autos für bestimmte Klientel gefertigt)
Da wäre ich auf deine Einteilung gespannt
Ich hab keine Einteilung und die Hersteller werden ihre internen Studien schwerlich rausrücken. Nur ganz grob: die 1D ist nicht für Oma Lotte und die Ixus xyz nicht für den Pressefotografen gedacht. Ich bin ziemlich sicher, daß Canon zu jedem Modell ein Käuferprofil hat, ich versuch mal ein Beispiel:
Die 1DsM2 wird für Männer gemacht, Alter ca. 35 bis 55. Kundschaft setzt sich zusammen aus: 60% Berufsfotografen, 20% Hobby/Amateur Bereich, 10% Prestige-Anschaffung (übersetzt: Angeber mit zuviel Kohle), 10% Technik-Fans die nur das Beste wollen (übersetzt: Messurbatoren, die was zum Prollen brauchen). 70% der Kunden sind überdurchschnittlich gebildet, bzw. haben überdurchschnittliches Einkommen.
Ist jetzt alles von mir so erfunden, aber ich bin sicher, daß die Hersteller sowas Ähnliches haben, was natürlich fundiert recherchiert wurde. Warum sonst macht man Cash-Backs? Man will die Kundendaten, es wäre für Canon viel billiger und einfacher, das Zeugs einfach gleich zum Endpreis in den Handel zu bringen, statt in Irland eine komplette Abteilung zu unterhalten.
Viele Grüße Frederick