Ich glaube auch nicht, dass Sony sich das antut. Die Systeme bekommt man nicht vereint und damit fallen Effizienzvorteile nicht an.
Naja. So ganz ohne ist die Idee nicht und so unvereinbar sind die Systeme auch nicht. Man würde auf Seiten von Sony sogar mehrere Klappen auf einmal schlagen.
Zum Einen wird das Konzern-Konglomerat im Hause Sony kleiner und somit der Abschlag beim Börsenwert geringer, mit dem man sich ja schon eine Weile rumschlägt. Denn auf diese Weise könnte man die Kamera-Sparte, die derzeit (und auch wegen des rückläufigen Gesamtmarktes auf lange Sicht) klar zu den "Underperformern" gehört und den Börsenwert eher drückt als beflügelt, ganz aus dem Konzern rauslösen und nicht nur so halbgar, wie derzeit mit der Electronics-Sparte, die ja doch gemeinsam mit den Fernsehern und Mobilgeräten in die Gesamtbilanz mit reinfällt.
Zum Anderen wird man im Sinne der Marktbereinigung auch Linien zusammenführen können. Und da stellt sich dann eine recht entscheidende Frage:
Weiter mit E oder weiter mit Z?
Man wird sicherlich nicht zwei Linien weiterführen. Und bei solch einer Entscheidung hätte "Sony Z" auch ein paar Vorteile:
- Objektivdesign für spätere Weiterentwicklungen. Ich weiß, das wird kontrovers gesehen, ob es wirklich was bringt. Im Gegenzug kann das große Bajonett im Sinne der Kompaktheit auch zum Nachteil werden. Aber sagen wir mal so, es würden sich Möglichkeiten eröffnen.
- Die Adaption von E auf Z wäre "relativ einfach" möglich, umgekehrt aber überhaupt nicht. D.h. bei einem "Weiter mit E" wäre Z sofort ein Auslaufmodell, was quasi mit der Übernahme bereits wertlos werden würde, wohingegen man mit einer einfachen Adapterlösung, die man sich auch nicht für 200 Euro fürstlich bezahlen lassen muss, sondern eher vom Materialwert ausgehend für 10-20 Euro einem großen Teil seiner Bestandskunden schmackhaft machen kann, bereits sehr leicht seine jetzigen Bestandsobjektive einfach weiternutzen kann. Der Vorteil eines solchen Adapters ist ja, dass er einfach nur ein dünner Metallring ist, den man dann auch fest am Objektiv belassen könnte. Er trägt nicht so dick auf, wie ein Adapter von den DSLR.
- Eine solche Übernahme des Z-Mounts würde langfristig gesehen Kaufanreize schaffen können, wenn man bedenkt, dass die ganzen A6x00, A7, A7II, A7III Käufer irgendwann mal auf Z umsteigen könnten/müssten/würden. Das ist ja auch das, was Canon zur Zeit in die Karten spielt, dass viele auf RF umsteigen, sowohl mit Body als auch mit Objektiven, und somit zusätzliche Umsätze generiert, die es bei Beibehaltung von EF nicht gegeben hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass sie es mit einer Migration von M auf RF ähnlich machen werden. Die Kundschaft will manchmal auch gemolken werden. Das ist nicht zu unterschätzen.
- Bei einem "Weiter mit Z" könnte man auch die immer noch vorhandene große Kundenbasis der Nikon-DSLR-Besitzer enger an sich binden. Denn wenn es für diese bei einem Ende von Z darauf hinausläuft, sich für Sony E oder Canon RF zu entscheiden, ist das ja eine völlig losgelöste Wahl ohne großen Nutzen bei beiden Systemen. Wenn man aber ein paar Objektive recht problemlos weiternutzen könnte, würde bei vielen das Pendel wohl eher zu "Sony Z" als zu Canon RF ausschlagen.
Wie gesagt, ganz so abwegig finde ich den Gedanken gar nicht.