[...]Nichts spricht gegen die m.M. sehr sinnvolle f1.8 Linie, aber 1.8 alternativlos macht Nikon doch sehr unattraktiv. Wenn ich neu einsteige oder mir nach langer Zeit eine neue Kamera kaufe, schaue ich natürlich erstmal nach den Objektiven, die mir das System bietet und dann erst nach der Kamera. Zumindest ist das m.M.n. die richtige Reihenfolge.
So schön ich die Z-Kameras auch finde, würde ich jetzt neu einsteigen, käme Nikon mit seinem eher geschlossenen System aus den genannten Gründen auf keinen Fall für mich in Frage.
Die f/1,8 halte ich für richtig, was mich besorgt ist, dass es die f/1,4 vermutlich nicht mehr geben wird und diese Reihe durch f/1,2 ersetzt wird, was ja grundsätzlich kein Fehler wäre, aber vermutlich die Kosten hierfür deutlich erhöhen wird und im Gegensatz zu Canons neuem kompakten 50/1,2 deutet sich an, dass das 50/1,2 von Nikon sehr groß werden wird. Wenn dieser Trend auch beim 85er folgt, dann hat für mich Nikon tatsächlich sehr an Attraktivität verloren.
Ich verstehe und schätze durchaus die 1,8er Objektive. Hochauflösend, leicht, guter Kontrast, ordentliches Bokeh. Der Vorteil den ich dabei sehe ist: Das beste Objektiv ist das welches ich dabei habe ;-)
Was der Markt aber noch sucht sind kompakte Pankakes die nach meiner Einschätung irgendwo zwischen f/2,0 und f/2,4 liegen sollten. Ob die Kompaktheit dessen was ich da kommen sehe ausreicht wird sich zeigen. Nach meiner Meinung hat die Attratkvität von kleinen kompakten Festbrennweiten bislang eigentlich nur Pentax richtig verstanden, um deren Limiteds bei Pentaxusern schon immer ein riesen Hype gemacht wurde.
Das Schwierigste ist sicher die Entscheidung wie die Topline der moderaten Festbrennweiten aussehen soll. Hier hat tatsächlich Sigma mit der f/1,4 ART Linie die letzten Jahre das Preis-Leistungs-Verhältnis erheblich verschoben.
Ich halte es für keinen klugen Plan hier mit deutlich größeren und teueren Objektiven dagegen angehen zu wollen. Auch gegenüber von Sony mit den sehr guten und angemessen großen f/1,4 G Master Objektiven wird man mit den zu erwartenden großen teuren Glaskolben nicht viel entgegenzusetzten haben. Und Canon ist vermutlich gleich teuer aber zumindest deutlich kleiner.
f/1,2 ist also in dem zu erwartenden Markt, wo der engagierte Hobbyist, entgegen den wenigen Profis (die auch immer weniger verdienen), die Umsätzte einfahren wird, kein guter Plan, wenn Sony und Sigma sehr gute und im Vergleich günstige f/1,4 Objektive bauen.
Und dann gebe ich Dir auch Recht, dass es in diesem Fall dann wirklich die Falsche Strategie ist, das man das System nicht für Sigma und Tamron etc. öffnet.
Wer so spät dran ist und im Verkauf langsam zurück fällt, kann es sich eben nicht erlauben ein geschlossenes System durchzusetzen. Das geht dann schief. Nikon träumt hier noch auf der Position einstiger Größe. Man sieht die Umsetzung dieser Erkenntnis an der L-Mount Allianz. Mit Sigma im Boot ist dieses System meiner Meinung nach zukünftig in der Lage durchzustarten.
Leica hat für mich durch das offene und mit Adobe und anderen vollkompatible DNG-RAW-Format schon immer einen erheblichen Pluspunkt.
Mit der L-Mount-Alliance entfallen nun die Sorgen eines geschlossenes Systems wo ich nur wenig Hoffnung hatte, dass Leica einmal ein 12-24/4 oder ähnliches entwickeln würde.
Zumindest bleibt es spannend.