Hallo Leute,
das ist mein erstes Posting hier und ich möchte mit einem kleinen Test beginnen. Wegen einer anstehenden Schottlandreise benötigte ich ein Stativ und wie ich gerade zutreffend in einem anderen Posting gelesen habe - und bestätigen kann - ist das tatsächlich schwieriger, als eine Frau zu finden.
Was mich völlig verstört hat, dass es - wie selten - fast einstimmige Meinung zu sein scheint, dass es entweder tragbare und manchmal preiswerte und daneben noch gute, aber auf jeden Fall teure Stative gibt.
Das Problem: Ich brauche das Stativ jetzt und nicht in 3 Monaten und ich hatte mir gerade - ein zwar günstiges - aber trotzdem ein paar Euro kostendes Sigma 70-300 APO und einen Fernauslöser zugelegt. Vielleicht kommt noch ein Fotorucksack dazu und zudem steht ein kostspieliger Urlaub an. Ich habe zwar einen Drucker, aber die 50 Euro Scheine wollte nicht mal mein Kiosk nehmen. Zudem soll das Stativ tragbar sein (max. 2 kg) - auch am Rucksack - und möglichst noch als Kabinengepäck im Flieger mitgehen. Im letzten Jahr hatte ich in Namibia ein ca. 70 cm großes Aluplastikteil für 13 Euro mit

und sowas trage ich erstens nicht mit mir herum und zweitens nimmt es tierisch Platz im Koffer weg und drittens taugt das wirklich nichts. Weitere Vorgabe: Mit maximal 50% ausgezogener Mittelsäule will ich auf mind. 1.40 m Höhe kommen und ca. 1.5 bis maximal 2 kg sollte das Teil verkraften.
Nach allem Hin und Her blieb da nicht viel - vor allem in Anbetracht der eindeutigen Aussagen hier im Forum. Mir wurde klar, dass das mit den Forenvorgaben nur in Karbon machbar ist und da werde ich bei einer brauchbaren Qualität zwischen 250 und 400 Euro landen. Im Moment indiskutabel.
Was tun? Sparen? Ich brauch das Ding jetzt! Was sind die Alternativen? Bilder aus der Hand mit einem 70-300 mm Objektiv? Am langen Ende? Da kann ich es gleich zu Hause lassen. Oder Bilder mit einem 70-300 mm in befriedigender Schärfe - auf jeden Fall besser als jeder Freihandschuss? Im Forum wird immer so getan, als gäbe es unscharf und scharf. Ich halte das nicht für ausgemachten Unfug, aber zumindest für fragwürdig. Definitiv gibt es eine Menge Zustände dazwischen und ich möchte auch wetten, dass die Suche nach mehr Schärfe nie aufhört, egal, welches Stativ man hat.
All die Einschränkungen bedenkend habe ich dann gesucht und bin beim Velbon 435 hängen geblieben. Unter 100 Euro, ca. 1.5 kg leicht, 53 cm inkl. Kopf - das schien mir einen Test wert. Also beim Buchgiganten bestellt und welche Freude, als ich sah, wie klein das Teil im Gegensatz zu meinem Plastikbomber war. Wenn ich es ausfahre und die Mittelstütze nicht mal halbhoch ist, kann ich gebückt brauchbar damit arbeiten (Ich bin 1.82 m). Die Verarbeitung empfinde ich als gut, das Ausstellen der Beine, das nur in 3 Positionen möglich ist, ist etwas fummelig, aber ich denke, da fehlt nur die Gewöhnung. Wenn ich die SVA benutze, werden die Bilder im Gegensatz zum nicht SVA Bild verdammt scharf. Ich glaube, dass ich in Zukunft bei jedem Bild ohne Stativ sagen werde "Bestimmt total verwackelt". Kein Vergleich zu meinem Plastikbomber, um Welten besser. Das Einstellen des Kopfes mit 2 Hebeln hat man nach kurzer Zeit im Blut. Die Gewinde packen gut, letztendlich sind die Hebel allerdings zu kurz und man wünscht sich mehr Gefühl beim Festziehen. Es braucht ca. eine viertel Umdrehung vom ersten Spannungsgefühl bis zum festen Sitz - etwas wenig und nicht so leicht dosierbar. Sicher gibt es steifere Stative, aber insgesamt scheint es mir vollkommen brauchbar.
Ich werde jetzt mit einem deutlich besseren Gefühl in den Urlaub fahren und sollte sich das Teil für mich als Fehlkauf erweisen, wozu gibt es die Bucht? Von mir gibt es eine Empfehlung für das Velbon 435.
Einen positiven Test gab es übrigens in der DigitalPhoto 9/2007. Hier war das Fazit: "... verdient sich gute bis sehr gute Werte in allen Kriterien ..."