Hallo Thomas,
ja ich habe so ein 2,8/ 90-250mm seit einiger Zeit und pflege eine sehr kritische Liebe zu dieser Optik. Als ich sie mir zugelegt hatte, gab es noch keine E-3 und die einzige Kamera, an der man das gute Stück ohne schlechtes Gewissen anschrauben konnte war die E-1.
An meine damals neue E-330 habe ich die Optik ausprobiert, hatte jedoch immer das Gefühl, dass das Gehäuse nicht stabil genug ist um dieses schwere Objektiv zu halten. Mit der E-1 und dem 90-250 waren die Ergebnisse katastrophal und allesamt unbrauchbar. Der Focus saß nicht da wo er sollte. Ob es sich dabei um einen Backfocus der Linse handelte oder ob das Autofocussystem der E-1 schlichtweg überfordert war, kann ich nicht sagen. Die Ergebnisse mit der E-330 waren auch nicht viel besser und vor allem nicht konstant.
Nach dem ersten Serviceaufenthalt beim Kundendienst hatte sich der Backfocus erheblich verschlechtert und der daraufhin folgende Kontakt zu einem Oly- Mitarbeiter (Nils H.) war geeignet für die Rubrik, Pleiten, Pech und Pannen.
Ich hatte Herrn H. mehrere Bilder mit massivem Backfocus zugemailt, worauf die lapidare Antwort kam: „ich kann nichts negatives erkennen“ Danke Nils!
Nach dem zweiten Aufenthalt beim Service war der Backfocus geringer, jedoch noch vorhanden und somit war die Linse für mich unbrauchbar, da ich überwiegend die volle Blendenöffnung bei diesem Teil benutzen will. Auffallend auch, dass die E-510 wie bereits die E-330 äußerst inkonstante Focusergebnisse, mit der Tendenz zum starken Backfocus lieferte. Erst mit der E-3 kann ich das 90-250mm nutzen. Der Focus sitzt immer da wo er soll und die Haptik der Kamera ist geeignet, ein schweres Objektiv wie das 90-250 zu tragen. Ich gehe davon aus, dass nicht nur die Optik an der Misere schuld war, sondern das erst das Autofocussystem der E-3 diese Linse beherrscht.
Abbildungstechnisch ist das 90-250 absolut in Ordnung aber kein Überflieger. Die Ergebnisse bei offener Blende sind etwas weich, abgeblendet um eine Stufe erhöht sich die Grundschärfe und den Kontrast sichtbar.
Mit dem 1,4 Telekonverter klappt die Zusammenarbeit gut bis sehr gut. Die Leistung fällt augenscheinlich nicht ab. Ich nutze das Objektiv hauptsächlich für Freihandaufnahmen, obwohl diese Art bei diesem Objektiv grenzwertig ist. Mit Stativ wäre es sicherlich besser geeignet, ist jedoch nicht so mein Ding. Das 35-100 und das 150er sind dagegen voll freihandtauglich.
Der Autofocus ist für die Größe der Optik sehr leise, die Geschwindigkeit kann ich als noch ausreichend bezeichnen, entspricht aber nicht der neuesten Generation wie z.B. dem des 12-60 SWD (Supersonic Wave Drive / Ultraschall). Der Stromverbrauch der Kamera steigt im Vergleich zu einer Kitlinse deutlich, was auch nicht verwunderlich ist, da beim Focussieren einiges an Gewicht transportiert werden muss.
Anbei habe ich zwei Vergleichsaufnahme der E-3 mit 90-250mm und der E-400 mit 14-42mm angehängt. Einmal mit und einmal ohne Sonnenblende. Die Größenunterschiede und das Gewicht sind deutlich, oder?
Das 90-250 ist sicherlich keine Linse für den täglichen Gebrauch, dafür ist sie zu schwer. Mit der E-3 und deren Stabilisierung gelingen mir jedoch viele außergewöhnliche Aufnahmen. Hergeben möchte ich das Teil vorerst nicht.
Jamie