Redet Euch nicht mit Metonymie und Umgangssprache raus. Ein rhetorisches Stilmittel setzt man ein, um einen ganz bestimmten Zweck zu erfüllen.
Herausreden? Aus was denn?

Der ganz bestimmte Zweck mag aber zwischen Leuten, für die Worterzeugnisse tägliches Brot sind, und Nicht-Profis in ihrem Alltag, ein völlig unterschiedlicher sein. Wenn ich (was tatsächlich nur sehr, sehr selten passiert) "Linse" statt "Objektiv" sage, weil es meiner Meinung nach cooler oder einfach nur besser klingt, dann erfüllt es für mich exakt diesen Zweck. Dass der für Dich höchst dilettantisch aussehen würde, will ich nicht in Abrede stellen, sondern sogar erwarten.
Das "pars pro toto" dient dazu, dem Ganzen die typischen Merkmale des Bestandteils zuzuweisen. Zum Beispiel wenn man einen anderen Menschen Ar...loch nennt. Denkt man sich für eine Sache nur eine andere Bezeichnung aus, die die gleiche Bedeutung hat, dann hat das nichts mit Metonymie zu tun.
"In meinen vier Wänden" und "unter meinem Dach" sind doch meines Wissens nach allgemein anerkannte Beispiele für "pars pro toto". Beide stellen typische Merkmale für "die Sache" heraus, aber eben auch unvollständig: Die Wände bieten nur Schutz vor den anderen, das Dach gegen Niederschläge.
Die Linse als optisch wirksames Element ist doch in Relation zum Objektiv -- im wesentlichen eine Konstruktion aus mehreren Linsen und, ich weiß nicht, ob sie für "Objektiv" zwingend erforderlich ist, einer Blende.
Mein Wissen stammt aus einer lange zurückliegenden Schulzeit und mir ist bewusst, dass Du Dich auf diesem Feld wesentlich besser auskennst, als ich.
(Deswegen habe ICH mich da oben auch um den Konjunktiv gedrückt.
) Aber gerade wegen Deiner Erklärung und Deines Beispiels verstehe ich nicht, warum Du Linse/Objektiv da nicht gelten lassen möchtest.