argus-c3 schrieb:
Aufgrund besserer Performance bei hohen ISO sowie besseren Freistellungsmöglichkeiten kann man ruhig bei den Canon-Optiken (und Nikon, Pentax, Minolta) eine Blendenstufe geringer nehmen als bei Oly, um den direkten Vergleich zu haben. Das Oly 14-54/2.8-3.5 würde rein von den Daten her bei Canon/Nikon etc. durch ein 28-110/4.0-4.5 ersetzt und da gibt es ein 24-105/4L welches sogar Bildstabilisator bietet, oder ein günstigeres 28-135 ebenfalls mit Bildstabi welches in etwa im Oly-Preisrahmen liegt. Auch bei Nikon gibt s 24-120 und diverse andere Optiken in dem Bereich.
Hallo Thomas,
einer der seltenen Fälle, wo ich Dir widersprechen muss, weil Deine Aussage weder rein von den genannten Daten noch von der Abbildunsggüte den von Dir gezogenen Schluss zulässt.
Einerseits wird hier von Vielen immer wieder betont (auch von Canon-Nutzern), dass hohe ISO-Werte ein nicht entscheidender Faktor sind - dies aber abhängig von den Nutzungsgewohnheiten. Daraus aber die von Dir formulierte Generalaussage machen zu wollen, ist meines Erachtens nicht zulässig. Andererseits ist es zweifelsfrei so, dass man reine ISO-Zahlen selbst im höheren Bereich nicht losgelöst von anderen Parametern betrachten kann.
Bleiben wir beispielsweise bei der aktuellen Olympus E-500. Diese ist bis mindestens inc. 400 ISO in der Praxis um keinen Deut schlechter in ihrem Rauschverhalten als jede Konkurrenzkamara. Selbst bei 800 ISO schlägt sie sich noch sehr gut im Umfeld - vor allem dann, wenn man mal ernsthaft einbezieht, was Rauschen im Ausdruck denn überhaupt für eine Bedeutung hat.
Bis 13x18 cm nämlich kaum eine.
Aber egal, gegenueber Canon hat sie sicher Nachteile für die Nutzer von 800 oder 1600 ISO, lässt sich jedoch auch in diesem Bereich wesentlich feinfühliger an die Erfordernisse anpassen, als viele Konkurrenten ( 1/3-Schritt-ISO-Verstellung, also nicht nur 800 und 1600, sondern 800, 1000, 1250 und 1600).
Zudem kommt hinzu, dass Nikon bekanntermassen bei seinen ISO-Angaben "etwas mogelt" im Vergleich zu Canon und Olympus. Die Kameras sind je nach Modell um etwa eine halbe Blendenstufe weniger empfindlich als die beiden Vorgenannten - Genaueres ist bspw. bei Phil Askey nachzulesen und war schon vor langer Zeit ein nicht abzustreitendes Erörterungsthema in allen Foren dieser Welt.
Abgesehen von den Freistellungsmerkmalen (mehr Freistellung als bei 4:3 wollen Viele gar nicht, das durch 4:3 geschaffene Mehr an Tiefenschärfe hat durchaus auch erhebliche Vorteile), so darf man unter keinen Umständen versuchen, Optiken wie bspw. das Canon 28-135 IS mit dem Olympus Zuiko 2,8-3,5/14-54 zu vergleichen. Viel zu unterschiedlich sind die Leistungen.
Das Oly Zuiko ist nicht nur ab Offenblende praktisch uneingeschränkt zu verwenden, es weist zudem wesentlich weniger optische Fehler auf als das Canon 28-135. Von der Verarbeitung und der Wetterabdichtung ganz zu schweigen. Das Canon brint eine wirklich vernuenftig verwertbare Leistung frühestens ab Blende 5,6, das Olympus zweifelsohne ab 2,8. ZWEI Bledenstufen Differenz und trotzdem in Bezug auf die Abbildungsleistung noch immer kein Patt. Heisst hier im Klartext bei ZWEI Stufen Leistungsunterschied dann schon 1600 ISO bei der Canon, wo bei der Oly noch 400 ISO möglich sind -unter der Voraussetzung, man will ähnliche Abbildunsgqualität.
Das neue Canon 24-105 kostet mal schlichtweg das Doppelte des Zuikos, ist nicht abgedichtet und hat eine Blende weniger Lichtstaerke als das Zuiko. Und diese macht sich -da beisst die Maus keinen Faden ab- bei Werten bis mindestens 400 ISO nicht durch eine höhere Nutzbarkeit gegenueber dem Oly bemerkbar, ganz im Gegenteil.
Der Vergleich lässt sich problemlos weiterziehen. Ein Nikon 80-400 mit einem Oly Zuiko 50-200 zu vergleichen ist schon waghalsig. Nicht nur ob der Preisdifferenz zum Nachteil des Nikons, sondern in allererster Linie ob der Abbildungsqualität. Gegenueber dem Zuiko 50-200 ist das Nikon bei Offenblende schlicht eine "Scherbe". Sorry, aber ich kenne es aus eigener Erfahrung und in der optischen Leistung liegen Welten zwischen beiden (Offenblende).
Fakt ist, dass sämtliche Olympus-Optiken bereits bei Offenblende eine nahezu 100%-ige Leistung bringen, was die von Dir genannten Vergleichsobjektive nicht tun (selbst mein Canon 2,8/24-70 L zeigt bei Offenblende mehr Einschränkungen als mein Zuiko 2,8-3,5/14-54).
Durch diese von vielen Seiten bestätigten Feststellungen bezueglich der grundsätzlichen Abbildunsgqualität der Zuikos weisen diese einen wesentlichen Vorteil auf, der die geringere High-ISO-Fähigkeit zu einem nicht unerheblichen Teil bei vielen Situationen auszugleichen in der Lage ist.
Hieberi rede ich noch nicht einmal von den neuen Super-High-Grade-Optiken von Olympus, die -wie das 2,0/35-100- ebenfalls bereits ab Offenblende eine excellente Leistung bringen und nochmals zusätzlich eine volle Blende Gewinn mitbringen.
Vergleiche ich ein Nikon oder ein Canon mit dieser Optik, muss ich zweifelsfrei in den Bereich der 2,8/70-200er gehen. Und dann bleibt trotzdem der Vorteil der grösseren Maximalöffnung bei dem Olympus.
Bedauerlicherweise hat Olympus im gehobenen oder oberen Segment ja momentan keine in Bezug auf High-ISO-Fähigkeit dem Konkurrenzumfeld angepasste Kamera. Nehme ich jetzt aber eine E-500 (die wesentlich mehr professionelle Features aufweist, als in diesem Preissegment üblich) und flansche daran ein 2,0/35-100, so ist die Kamera problemlos und gut bis 800 ISO nutzbar. Bei Blende 2,0 an der Optik (die auch in Bezug auf die von Dir erwähnte Freistellung keine Nachteile gegenueber dem Wettbewerb bringt - sofern man sie überhaupt will) kann ich an der Oly noch 800 ISO nutzen, währenddem ich bei den Zooms der Konkurrenten als grösste Lichtstaerke nur 2,8 habe und demzufolge in identischer Sitaution dort bereits auf 1600 ISO zugreifen muss (bei Nikon noch höher, da 1600 ISO dort nicht 1600 ISO bei Canon und Oly entsprechen).
Und dann ist das Rauschen nicht mehr so unterschiedlich zwischen den Konkurrenten, wie dargestellt, speziell Nikon und Olympus gleichen sich da absolut an.
Schlussendlcih eine Bitte: wenn Du unterschiedliche Optiken miteinander vergleichst, dann nimm in diesem Beispielen nicht Äpfel und Birnen als Beleg für Deine Aussagen her, sondern Vergleiche Äpfel mit Äpfeln.
Und dies würde hier heissen, dass man ein Oly 14-54 mit einem Canon 24-70 L vergleichen muss, da nur dann sich einigermassen identische Leistungen bezueglich der Abbildungsqualität gegenueberstehen. Mit einem gewaltigen (!) Preisvorteil für das Oly-Objektiv.
Viele Gruesse
Guenter