Mirko D. Walter schrieb:Nehmen wir mal folgenden Bildaufbau: Hintergrund hell, Vordergrund Model mit seitlichem Licht. Wenn ich jetzt das Gesicht des Models anmesse, erwarte ich, daß ihr Gesicht hell ist - was passiert meistens? Irgendeine Matsche - ihr Gesicht nicht hell sondern zu dunkel. Wenn ich anders messe (also z.B. ans Gesicht ran und dann noch mal), die Messung speichere und dann das Bild noch mal mache - meistens paßt es. Das dürfte ein Problem mit der fehlenden Spotmessung sein, die anderen esoterischen Messmethoden sind mir eigentlich breit, wenn ich einen Menschen vor mir habe (da zählt nur der Mensch). Das passiert öfter als man glaubt... ok, Abhilfe schafft z.B. ein Blitz oder Reflektor, der das Model auf "Hintergrundhelligkeit" aufwärmt - aber das kann ja keine Lösung sein, oder?
Mir ist schon klar, daß das ein bisschen kleinlich ist... aber... ich fänds ideal, wenn ich nicht fast jedes Bild durch die EBV zwecks "Belichtungskorrektur" schicken müßte. Nachschärfen und Farbe reicht doch schon (das würde bei der 1Ds ja noch etwas schlimmer werden was man so hört)
Anderes Beispiel: Aufnahme meines Gartens. Mit dieser Mehrfeldmessung oder wie das "ganze Bild durchmessen" (kann ich mir nie merken) heißt. Irgendwie gibt es nacher weder richtig helle noch richtig dunkle Bereiche - man möchte meinen es fehlt Kontrast (oder, anders ausgedrückt: die Belichtung hat sich nicht korrekt verhalten, müßte ggs. was länger belichten). Manuell läßt sich das nachträglich natürlich sehr einfach korrigieren.
Ich glaube ersten Fall läßt sich durch eine andere Messmethode lösen - zweiter Fall wohl eher nicht. Und ich denke mal, daß du angenommen hast, daß ich vor allem zweiten Fall meinte, oder?
Mal zum ersten Fall. Wenn Du präzise belichten willst, kommst Du um eine Spotmessung nicht herum oder Du gehst halt dichter an dein Motiv ran. Es sollte dir aber klar sein, dass auch ein angestrahltes, helles Motiv - so wie alle Motive - bei der Belichtungsmessung als mittleres grau interpretiert wird und daher auch mit dieser Helligkeit wiedergegeben wird. Wenn Du ein helles Motiv per Spotmessung misst und möchtest, dass es auch hell wiedergegeben wird, dann musst du manuell korrigieren. Das ist prinzipiell so und ändert sich auch nicht bei einer teuren Kamera.
Zum zweiten fall. ja, den meinte ich bei meinem ersten Beitrag. Auch das änderst Du nicht mit einer anderen Kamera. Ein Motiv mit geringen Kontrasten wird eben auch mit einem geringen Tonwertumfang wiedergegeben. Lediglich ein Objektiv, dass tendenziell flaue Bilder liefert nimmt da noch zusätzlichen Einfluss drauf und liefert noch geringeren Kontrast. Auch da mußt du manuell eingreifen und die Tonwerte korrigieren. Hat man übrigens selbst im Labor durch geeignete Auswahl der Papiere oder Belichtung des Films beeinflussen müssen.