SO erst einmal vielen Dank für die vielen Kommentare, Anregungen und Fragen.
-Micro four thirds Kameras kenn ich mich bis jetzt überhaupt nicht aus. Ich kenne da nur Olympus. gibts da noch andere Hersteller bzw. was wäre ein Setup was erschwinglich ist?
-Mein hohes Ziel ist es beim trekking ein Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) von 10kg zu erreichen. Bei bisherigen Touren war es eher 13,5-14kg. Davon Kameraausrüstung ca. 4kg tutti:
Kamera, Objektive, Stativ, Powerbank, Schutzhülle, Akkus, Kabel usw.
Natürlich spare ich dafür nicht nur an der Fotoausrüstung. Ich möchte halt den besten Kompromiss zwischen Qualität der Fotos und entspannterem Reisen haben.
Viele Grüße
Daniel
Da ich hier wohl der mFT Vertreter bin, etwas mehr zu mFT.Ich kenne mich auch stärker mit Olympus aus.
Das wichtigste vorab: Das Seitenverhältnis des Sensors ist 4:3 und der Cropfaktor ist 2 statt 1,6 wie bei Canon APS-C. Der beste mFT Sensor (EM1ii) ist aktuell etwas besser als der beste Canon APS-C Sensor (80D für BaseISO Dynamic Range, 7Dii für Highiso Performance).
Wenn du einen schnellen, zuverlässigen C-AF brauchst, fallen bei Olympus meiner Meinung nach leider aktuell alle Cams außer der EM1ii raus, die liegt dafür mindestens auf Niveau der 7Dii (meine Erfahrung, habe Beide mit lichtstarken Optiken). Es gibt hier im Forum auch Gegenbeispiele die mit einer EM1 oder anderen EM gute Actionbilder zustande gebracht haben, mit meiner EM5ii hatte ich aber nicht das Gefühl, etwas in Händen zu halten, das mit auch nur einer 7D (mark i) mithalten kann im C-AF.
Bei Panasonic basiert Alles auf der DFD Technik (Depth from Defocus). Ist eine AI Technik die den Kontrast-AF deutlich besser machen soll. Da zumindest Panasonics Foto-Topmodell, die G9, mit der EM1ii mithalten können soll, funktioniert es wohl auch.
Panasonic hat dafür so kleine Kameras wie die GX80. Ältere Modelle wie die hier vorgeschlagene GM5 hat z.B. keinen Sensorstabi.
Prinzipiell sind die Objektive von Panasonic und Olympus kompatibel (mFT ist ein offener Standard, weshalb man teilweise auch Blackmagic und chinesische Hersteller sieht), aber soweit ich weiß profitieren z.B. Olympus Objektive nicht von der DFD Technik an Pana Kameras und fokussieren wohl langsamer.
Nahezu alle Kameras haben einen Sensorstabi. Panasonic baut in vielen Objektiven trotzdem einen optischen Stabi ein, und lässt dann beide Stabi Systeme zusammen arbeiten. Olympus verlässt sich im Wesentlichen auf den Sensorstabi und hat nur bei zwei Objektiven einen Sensorstabi, der dann aber auch zusammen mit dem Sensorstabi einer Olympus Kamera werkelt. Die Sync IS Systeme funktionieren soweit mir bekannt nicht zwischen den Herstellern.
Wesentlicher Vorteil ist eben, dass auch lichtstarke Festbrennweiten stabilisiert sind (z.B. das winzige Pana 20mm 1.7). Versuch das mal mit dem 50mm stm oder dem 24mm stm von Canon...
Mit ansatzweise ruhigen Händen sollte man mit jeder sensorstabilisierten, halbwegs aktuellen mFT Cam 1/2s oder mehr an Belichtungszeit hinbekommen. Im direkten Vergleich zum 24mm 2.8 stm sind das ~6Blenden Unterschied in der frei Hand möglichen Belichtung (1.7 vs 2.8 und 1/2s vs 1/40s)
In der Standardbrennweite würde ich am Objektiv kein Gewicht sparen, wenn es ein Zoom sein soll. Dazu ist das Oly 12-40 2.8 zu gut, robust und billig. gebraucht unter 500€ ist eigentlich ein üblicher Preis. Gewicht mit 382g für ein 2.8er zoom sehr okay. Mit dem Sensorstabi ist es auch gut bei wenig Licht zu gebrauchen und in Sachen dichtigkeit und Verarbeitungsqualität macht ihm kein Canon Kit Objektiv was vor.
Außerdem hat es soweit eine kurze Naheinstellgrenze dass es für Detailaufnahmen reicht. Ein 1:1 Macro ersetzt es natürlich nicht.
Für mehr 'Größen-Gewichts-welche Objektive gibt es überhaupt' würde ich mal auf der Seite etwas rumspielen:
https://camerasize.com/compact/#673.30,715.439,692.412,568.377,ha,t
Demnächst soll ein 12-200mm 3.5-6.3 noch von Olympus herauskommen.
Das Wifi in den aktuellen Olys ist auch ziemlich gut gemacht. Die Verbindung zum Handy erfolgt mit der App über das Scannen des QR Codes, den die Cam im Wifi Modus anzeigt. Wenn man vorher einige JPGs markiert, können auch direkt nur Diese aufs Handy importiert werden. Ein Transfer von jpgs in voller Auflösung ist möglich, aber eher langsam. Raws übertragen können sie wie quasi jede derzeitige Kamera nicht.
Das nette an Olympus ist halt, dass man die Cams gratis (gegen Kaution) leihen und ausprobieren kann:
https://wow.olympus.eu/de_DE/
Nicht jeder Händler hat jedes Testkit da, also bei Interesse einfach etwas durchklicken.
Für mich war es wie gesagt ne gute Entscheidung. Ich habe die Cam jetzt meistens am Kameraclip vorne am Rucksack baumeln und finde die rund 900g dort noch okay. mit der 7Dii und vergleichbar robustem Objektiv (17-40 f4L) hab ich das nicht gerne gemacht.
Aber mein Setup wollte eben auch nur ne bessere, leichtere 7Dii sein. Gegen die EF-S Kitobjektive fallen die Gewichtseinsparungen kleiner aus oder sind quasi nicht vorhanden wie beim 12-40 2.8. Dafür bekommt man ein deutlich leistungsstärkeres Paket.
Mit den lichtschwachen Objektiven bei mFT hat man dann wieder die Wahl ob es leichter werden soll oder ob man bei gleichem Gewicht mehr Brennweite oder mehr Lichtstärke haben will.
Ob das preislich für dich sinnvolle Optionen sind, oder du das Geld lieber in die nächsten Touren steckst, oder bei Zelt, Rucksack, Schlafsack für weniger Geld mehr Gewicht sparen kannst, wirst eher du selber wissen.