AW: Brandneu Olympus PEN
Auch wenn es sicher wieder untergehen wird hier mal der Versuch, ein paar Dinge zu erklären:
Zu den Punkten Blitz und EVF ist ja eigentlich schon alles richtige gesagt worden. Ein EVF hätte die Kamera deutlich größer (vor allem auch tiefer) gemacht oder mit seiner dürftigen Qualität niemanden zufriedengestellt.
Beim Blitz zählt auch das Größenargument. Vor allem weil er ja bei einer Systemkamera nur in großer Entfernung zum Objektivanschluß sinnvoll gewesen wäre, wegen zu erwartender Abschattungen. Der Vergleich zu Kompakten mit eingebautem Blitz und Miniaturobjektiven paßt daher überhaupt nicht und bei der G(H)1 muß der Blitz auch vom Sucherbuckel noch ausklappen.
Zum Display mal was (für die meisten sicherlich) Überraschendes: Manuelles Scharfstellen geht mit einem schlechter aufgelösten Display besser. Doch, tatsächlich. Es bringt nämlich wegen des dann notwendigen Resampling gar nichts, das Bild stärker als bis zu einer 1:1 Darstellung zu vergrößern (1 Sensorpixel = 1 Bildpixel). Bei einem 320 x 240er Display kann man ein 4032 x 3024 Pixel großes Bild 12,6-fach vergrößern um auf eine 1:1 Darstellung zu kommen (Olympus spricht hier von 14-fach). Auf einem VGA-Display (920.000 Pixel) jedoch eben nur um die Hälfte! Das höherauflösende Display nutzt also nur was beim Anzeigen der Bilder. Deswegen wird es ja gerne in Hosentaschendigis eingebaut, weil die eben immer häufiger auch als Immer-dabei-Fotoalbum genutzt werden.
Was war noch? Ach ja, der Preis. Die UVP von 800 Euro mit 14-42er ist geringer als die der E-620er mit Kit (850 €). Und das sind doch vergleichbare Kameras mit unterschiedlichen Stärken und Kompromissen. Ich glaube nicht, daß budgetbewußte Kompaktkamerakäufer hier die richtige Zielgruppe gewesen wären. Genausowenig wie professionelle Nachtschattenfotografen. Die dazwischenliegende Fotografenschicht ist doch groß und inhomogen genug, daß der sich der eine oder andere Käufer finden sollte. Diese werden nicht mit absurden Preisen verschreckt (eine Leica M 8.2 mit 3,8/24er – ungefähr vergleichbar mit dem Olympus 2,8/17 mm – kostet gut 6.500 Euro) und bekommen aber auch mehr geboten als mit einer LX3 für etwa 400 Euro.
Und für alle, denen der ein oder andere Kompromiß nicht gefällt, bleiben doch weite Räume für Alternativen offen. Günstige DSLRs, professionellere Kameras, billige Knipsen oder der große neblige Bereich, der sich Zukunft nennt.
In diesem Sinne noch viel Spaß bei Diskutieren! Viele Grüße,
Sebastian
PS: Völlig OT, aber die UVP eines N96 mit 16 GB liegt bei 899 Euro. Ein vertrags- und simlockfreies iPhone 3G ist, wo man es frei kaufen kann (in Italien, Belgien oder Tschechien) schon immer günstiger gewesen ;-)
Auch wenn es sicher wieder untergehen wird hier mal der Versuch, ein paar Dinge zu erklären:
Zu den Punkten Blitz und EVF ist ja eigentlich schon alles richtige gesagt worden. Ein EVF hätte die Kamera deutlich größer (vor allem auch tiefer) gemacht oder mit seiner dürftigen Qualität niemanden zufriedengestellt.
Beim Blitz zählt auch das Größenargument. Vor allem weil er ja bei einer Systemkamera nur in großer Entfernung zum Objektivanschluß sinnvoll gewesen wäre, wegen zu erwartender Abschattungen. Der Vergleich zu Kompakten mit eingebautem Blitz und Miniaturobjektiven paßt daher überhaupt nicht und bei der G(H)1 muß der Blitz auch vom Sucherbuckel noch ausklappen.
Zum Display mal was (für die meisten sicherlich) Überraschendes: Manuelles Scharfstellen geht mit einem schlechter aufgelösten Display besser. Doch, tatsächlich. Es bringt nämlich wegen des dann notwendigen Resampling gar nichts, das Bild stärker als bis zu einer 1:1 Darstellung zu vergrößern (1 Sensorpixel = 1 Bildpixel). Bei einem 320 x 240er Display kann man ein 4032 x 3024 Pixel großes Bild 12,6-fach vergrößern um auf eine 1:1 Darstellung zu kommen (Olympus spricht hier von 14-fach). Auf einem VGA-Display (920.000 Pixel) jedoch eben nur um die Hälfte! Das höherauflösende Display nutzt also nur was beim Anzeigen der Bilder. Deswegen wird es ja gerne in Hosentaschendigis eingebaut, weil die eben immer häufiger auch als Immer-dabei-Fotoalbum genutzt werden.
Was war noch? Ach ja, der Preis. Die UVP von 800 Euro mit 14-42er ist geringer als die der E-620er mit Kit (850 €). Und das sind doch vergleichbare Kameras mit unterschiedlichen Stärken und Kompromissen. Ich glaube nicht, daß budgetbewußte Kompaktkamerakäufer hier die richtige Zielgruppe gewesen wären. Genausowenig wie professionelle Nachtschattenfotografen. Die dazwischenliegende Fotografenschicht ist doch groß und inhomogen genug, daß der sich der eine oder andere Käufer finden sollte. Diese werden nicht mit absurden Preisen verschreckt (eine Leica M 8.2 mit 3,8/24er – ungefähr vergleichbar mit dem Olympus 2,8/17 mm – kostet gut 6.500 Euro) und bekommen aber auch mehr geboten als mit einer LX3 für etwa 400 Euro.
Und für alle, denen der ein oder andere Kompromiß nicht gefällt, bleiben doch weite Räume für Alternativen offen. Günstige DSLRs, professionellere Kameras, billige Knipsen oder der große neblige Bereich, der sich Zukunft nennt.
In diesem Sinne noch viel Spaß bei Diskutieren! Viele Grüße,
Sebastian
PS: Völlig OT, aber die UVP eines N96 mit 16 GB liegt bei 899 Euro. Ein vertrags- und simlockfreies iPhone 3G ist, wo man es frei kaufen kann (in Italien, Belgien oder Tschechien) schon immer günstiger gewesen ;-)
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