AW: Panasonic Lumix G1 - Die erste Kamera mit Micro Four Thirds ohne Spiegel
Ich denke über den Sinn und Unsinn von LV kann man sich vorzüglich streiten.
Es kommt immer auf den Anwendungszweck an. Und es kommt sicher auch darauf an, wie man (bisher) das Fotografieren betreibt. Vielen Kameranutzern ist der Blick durch einen Sucher völlig unbekannt. Wir kennen alle die lustigen Geschichten, in denen jemand mit einer DSLR fotografieren möchte und fragt, ob das Display kaputt sein, weil es schwarz ist und man nichts sieht. Andere können sich nicht vorstellen, ihr Bild anders, als durch einen Sucher zu komponieren. Die G1 positioniert sich zwischen diesen Käuferschichten, wie vorher die FZ-Reihe, und bietet deshlab auch beides an. Das ist ja auch o.k. Ich weiss nur nicht, warum ich mir einreden lassen müsse, ich wäre vorsinnflutlich, nur weil ich meine, es nicht in dem Maße zu brauchen, dass ich dafür auf andere Annehmlichkeiten meiner jetzigen Kamera verzichten möchte.
Ich weiß nicht mit welchen DSLR Usern Du unterwegs bist, lab61,
Das steht in meinem Profil.
aber zu einer Zeit als noch kein Hersteller ausser Olympus LiveView hatte und Olympus diesen auch noch in der E-330 mit PhasenAF und Klappdisplay hatte, haben so ziemlich alle C/N User mit denen ich unterwegs war einen argen Groll geschoben weil ihre tolle Firma gerade das Feature nicht hatte.
Ich kenne die Stimmungen von UTs und Stammtischen da ganz anders.
Sie haben keinen Groll geschoben, sondern bestenfalls gesagt:
"Wäre ganz nett, wenn wir das auch hin und wieder mal nutzen könnten." Aber der Blick durch einen der seinerzeitigen LV-Sucher hat die meisten auch sagen lassen:
"Dann doch lieber ohne den Schnickschnack und dafür ein vernünftiges Sucherbild."
Der größte Teil der DSLR-Gemeinde ist nicht generell gegen LiveView eingestellt und hat etwas gegen derartige Neuerungen. Aber es herrscht die Meinung vor, dass es bisher nicht gelungen ist, es in der Form zu lösen, dass es wirklich alltagstauglich ist und mit der Betrachtungsqualität eines optischen Suchers mithalten kann.
Wie gesagt: Ich kann mich nicht erinnern, wann mal jemand von den Leuten, mit denen ich mich auf UTs treffe, das LV in seiner Kamera benutzt hat. Vielleicht ein- oder zweimal. Und dabei ist egal gewesen, was wir fotografiert haben. Ob Architektur, Landschaft, bei tag oder bei Nacht, Tiere im Zoo/Tierpark/Wildpark, im Aquarium, in Ruinen, beim People-Shooting.
Das mag daran liegen, wie es derzeit in den meisten DSLRs gelöst ist.
Aber es hat auch noch keinen wegen des LiveViews wieder zu einer Bridge gewechselt. Und ich vermute, dass auch nur wenige dieser Anwender den Wechsel zur G1 machen werden. Als Zweitkamera werdne sie sicher einige beschaffen. Aber nicht als Ablösung ihres bisherigen Systems.
Man muss aber auch dazu sagen: LiveView ohne Klapp-/Schwenkdisplay ist fürn Arsch. Eine 1D/5D/D90/D3 etc. mit LiveView ist ein schlechter Scherz. Ich bin der Meinung dass ein LV mit starrem Standarddisplay für rein gar nichts gut ist (obwohl ich gerade bei Nachtaufnahmen trotzdemnicht drauf verzichten wollen würde).
Er ist sicher nicht ganz so variabel, wie mit einem Schwenkdisplay. Aber unbrauchbar ist es deshalb ja nun auch nicht.
Das Interessante ist ja: Wie reproduzierbar sind Fotos wo man eigentlich LV und Klapp-/Schwenkdisplay bräuchte mit einer Kamera ohne die beiden Features? Und wie wichtig ist es solche Fotos zu reproduzieren. Ich musste hier z.B. mal Produktfotos von Papieren/Folien/Planen etc. machen. Also eine Geschichte wo ein 1D AF dankend die Flügel gestreckt hat (wohl gemerkt, 1D!!). Was aber kaum verwunderlich war, denn wo kein Kontrast ist kann der beste AF nichts finden. Und dann durch den Sucher auf eine quasi nicht vorhandene Oberfläche manuell scharf stellen?
Dan leg eben etwas ins Sucherbild, was einen Kontars bietet. Wo ist da das Problem. Eine dünne, beschriftete, oder mit einem Muster versehene (transparente) Folie. Und fertig.
Aber mit dem AF war es genauso: Erst wollte es keiner haben, die Firmen sind mit ihren Innovationen fast pleite gegangen daran und jetzt werden AF Module mit über 50 AF Messfeldern produziert.
Das lag sicher auch daran, dass die ersten AF-Module alles andere als gut funktionierten. Ebenso ist es ja jetzt auch mit dem EVF und dem LiveView. Wenn es in einer, dem optischen Sucher nahezu gleichwertigen Qualitäts-Level verfügbar sein wird, werden auch die DSLR-Nutzer dieses verstärkt annehmen.
mE muss man manche technische Errungenschaften annehmen und verwenden und sich nicht krampfhaft dagegen sträuben und ewig meinen dass es auch ohne geht.
Ich weiss nicht, warum ihr in meine Worte permanent eine kathegorische Ablehnung hinein interpretiert. Wie oft soll ich es noch sagen?: Ich halte es grundsätzlich für eine interessante Entwicklung. Aber derzeit IMHO noch auf einem Stand, auf dem ich es gegen mein derzeitiges System nicht eintauschen möchte. Und dies ist der Standpunkt vieler DSLR-Nutzer. Dass dies die Heerscharen von Kompaktnutzern anders sehen, ist mir klar. Für die ist es ja auch zweifelsfrei eine Verbesserung.
Aber wie gesagt: Alle LV die nach dem der E-330 gekommen sind, sind halbherzig und mE unbrauchbar.
Na also. Warum sollte ich mir dann sowas antun?
Ich hatte vor dem Kauf meiner K 10D auch die Olympus E-520 im Auge. Auch wegen des LiveView; weil ich dachte, nach der FZ30 sollte/müsste ich sowas auch weiterhin haben. Dafür hätte ich auch gewisse Voeteile von pentax verzichten müssen. Und die Preise bei den Olympus-Objektiven haben mic seinerzeit doch stark abgeschreckt. Also bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich auf das LV verzichten kann; da ich es auch in der FZ30 ohnehin nur seltenst genutzt habe.
Gut. Manches Mal habe ich es in der K 10D vielleicht schon vermisst. Aber nie auch nur annähernd so sehr, das mir auch nur im Ansatz der Gedanke aufgekommen wäre, dass ich womöglich eine falsche Entscheidung getroffen habe. Und seit ich die K 20D habe, habe ich den LV (mehr aus Jux) vielleicht zwei- oder dreimal eingeschaltet. Und glaub mir: Ich musste bisher auf kein Foto wegen eines nicht vorhandenen LV verzichten.
Der einzige, der hier den Leuten sagt, was sie wohl zu wollen haben, bist Du! Ausdauernd und uneigennützig wie eine Ordensschwester.
Zitate bitte!?!?!
Ach ja? O.K. Ich ziehe das Wort "mindestens" zurück. Zumindest vorerst mal.
Schauen wir einfach mal zusammen in die Datenblätter:
Die FZ50 ist 19mm breiter als die G1. Das wars dann aber auch schon.
Die Höhe ist bei beiden praktisch gleich. 86mm bei der FZ50 gegen 84mm bei der G1.
Die Tiefe und das Gewicht der G1 hängen vom verwendeten Objektiv ab.
Die FZ50 ist 142mm tief. Mit dem 14-45 ist die G1 zwar nur etwa 105mm tief.
Aber mit dem 45-200 ist sie wieder genau so tief, wie die FZ50.
Beim Gewicht verhält es sich ebenso.
Die FZ50 wiegt 668gr. (ohne Akku und Karte).
Das Leergewicht des Gehäuses der G1 wird mit 385gr. angegeben.
Zusammen mit dem 195gr. des 14-45 macht das 580gr. Noch knapp 90gr. weniger, als die FZ50.
Aber mit dem 45-200 (380gr.) steigt das Gewicht der G1 auf 765gr. an. Also etwa 100gr. mehr, als die FZ50.
Nun muss man aber auch bedenken, dass man beide Objektive mitnehmen muss, wenn man in etwa den gleichen Brennweitenbereich abdecken will, wie mit der FZ50. Und dann sieht die Rechnung wie folgt aus:
G1-Gehäuse:
Objektiv 14-45: 195gr.
Objektiv 45-200: 380gr.
Gesamtgewicht:
960 gr.
Und mehr Platz in der Tasche braucht diese Kombination dann auch.
Achso. Und da die Kamera beim Objektivwechsel ja geöffnet wird, kommt auch unweigerlich mal Staub rein. Vor allem in den richtigen Urlaubsregionen. Weshalb dann in die Fototasche für die G1 auch ein Blaseblag mit hinein gehört. Ferner die Front- und Rückendeckel der beiden Objektive.
Insgesamt kommt man dann auf schätzungsweise 400gr. Mehrgewicht gegenüber der FZ50. Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.
Auf Grundlage dieser Daten finde ich meine Aussage garnicht so unsinnig.