AW: Fujifilm X10
Natürlich spielt die Belichtung eine Rolle, aber ich muß mit der X10 extrem weit herunter, um den Lochfraß wirklich zu vermeiden. Wenn man das gleiche Motiv bei gleicher Belichtung mit verschiedenen Kameras fotografiert, zeigen andere Kameras z.T. auch ausgefressenes Weiß, aber eben nicht die überdimensionalen und genau begrenzten Scheiben.
Thomas C. hat ja gerade ein "schönes" Beispiel gepostet, wo ist da etwas überbelichtet?
Gruß,
Steffen
Zunächst einmal: dafür müsste man am besten das Histogramm anschauen.
Zweitens: Selbstverständlich ist das Bild bei den Stellen mit "Lochfrass" völlig überbelichtet! Das sieht man doch sogar ohne Histogramm.
Es sind Spiegelungen der Sonne, die völlig überlichtet sind.
ich meine, das sieht doch jeder, der mehr macht als nur Automatikaufnahmen, sondern in seinem Leben schon mal SELEKTIV Bildbestandteile angemessen hat, um die Belichtung optimal hinzubekommen - bspw. in der Analogära. Mir scheinen da einige Leute Defizite in dem bereich zu haben. Wenn der als wesentlicher Bestandteil des Motivs gewünschte teil des Bildes korrekt belichtet ist,
so können SELBSTVERSTÄNDLICH trotz alledem jede Menge anderer Bestandteile völlig unter- oder überbelichtet sein!
Hängt einfach davon ab, wo im nutzbaren Dynamikbereich man das Hauptmotiv per Belichtung positioniert und ob der verbleibende Dynamikbereich darüber noch für eine differenzierte Weißdarstellung reicht oder eben übersteuert/überbelichtet wird.
der Erste, der das sowohl meisterlich beherrschte als auch so nett war, es an andere Fotografen weiterzugeben war ein gewisser Ansel Adams, der zu Analogzeiten vor laaaaaanger Zeit sogar ein System konzipierte, um die nutzbare Dynamik optimal im Bild umzusetzen.
Das sind
Grundlagen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Zonensystem
ZUSÄTZLICH - und DAS ist
von der Überbelichtung unabhängig - kommt aber offenbar bei der X10 eine verschieden ausgeprägte Verstärkung der völlig überbelichteten Bildbestandteile in der Fläche zustande.
Dafür könnten m.E. zwei Faktoren verantwortlich sein:
Erstens direkte Übersteuerung der Nachbarkanäle auf sensorebene
(bspw. durch suboptimale Mikrolinsen, dürfte aber so gut wie ausgeschlossen sein)
Zweitens (halte ich für sehr viel wahrscheinlicher) : Überschiessende "Glättung" gleichmäßig gefärbter/gleich heller Bereiche mit zu steilem Kontrast im Randbereich - möglicherweise im Rahmen der Datenkompression innerhalb der Kamera bei der unmittelbaren Bearbeitung zum jpeg..
Bei Nikon und Canon gibt es Belichtungsprogramm-Optionen, die in solchen Fällen "auf die Lichter" (also knapper) belichten und die Fotos in den sehr dunklen Bereichen entweder stärker dunkel werden lassen oder die untren Grauwerte stärker komprimieren, um trotzdem noch zumindest ein wenig Struktur im "Fast-Schwarz" zu erhalten. Dadurch fressen die am/im/oberhalb des Dynamikbereichs liegenden Bildbestandteile dann auch nicht oder nur ganz wenig aus:
Hier, beim zweiten Fall, könnte eine Firmware-Änderung vermutlich Besserung schaffen.
Bei solchen Lichtern ist das ja nicht möglich - aber aus genau dem o.a. Grund gibt es in der Fotografie für flächige extrem helle Bereiche, die auszufressen drohen, Grauverlaufsfilter.
Eine Kamera kann nicht zaubern, sie hat eben ihre Dynamik-Limits..
Und es ist die Aufgabe des Fotografen, das
1) zu verstehen
2) bei der Bildgestaltung/Belichtung zu berücksichtigen.
Mit einer simplen Belichtungsreihe sollte das kein Problem sein, mit einer raw-Aufnahme ebenfalls milder ausfallen.
Optimal wäre natürlich eine raw-Belichtungsreihe mit entsprechender NAchbearbeitung.
Da aber die mitgelieferte raw-Entwicklung offenbar nicht besonders Anwenderfreundlich ist, schiessen momentan ja wohl alle nur jpegs...
Wer weiter mit der Automatik fotografieren will, kann ja manuell anschliessend leicht mit -1 oder -2 Blenden unterbelichten (dafür hat die Kamera ja den schönen manuellen override) . Dann sollte das Problem abgeschwächt oder sogar ganz verschwunden sein. Wenn die Lichter jedoch mehr als 2 Lichtwerte oberhalb der nutzbaren oberen Dynamikgrenze liegen, geht es natürlich dennoch in die Hose...
Gruß
MF