Vor allem, weil die Messung bei der Spotmessung immer nur in der Mitte, und nicht wo der Fokuspunkt liegt, gemacht wird.
Das ändert sich ja mit den kommenden Modellen, das war auch eine der Optionen, die ich letzten Herbst bei meinem Meeting mit den Produktplanern aus Tokio angeregt hatte.
Unabhängig davon braucht man dieses Feature aber gar nicht unbedingt, weil wir nun ja auch manuellen Modus (M) echtes WYSIWYG haben (auch was war ein Wunsch von mir, aber auch von anderen Leuten, deshalb wurde er recht früh berücksichtigt, inkl. Firmware-Upgrade für die X100S, X-E1 und X-Pro1), sodass wir mit dem Spot einfach nur einzelne Bereiche anmessen und in die gewünschte Zone schieben, während wir gleichzeitig das gesamte Bild im Live-View und dem Live-Histogramm im Blick haben.
Auch hier kann man mit der von mir beschriebenen Klick-Methode (nun halt Blendenklicks) recht genau ermitteln, ob eine DR-Erweiterung notwendig ist. Wenn ich etwa die Schattenseite eines Gesichts in Zone 5 habe, während die Lichtseite bereits im Live-View und im Histogramm ausfrisst, muss ich eingreifen. Ich ermittle dann den Dynamiküberhang und stelle die DR-Funktion entsprechend ein.
Und wenn für all das keine Zeit ist, weil wir ganz tolle "Street-Fotografen" sind und stets im entscheidenden Moment abdrücken müssen, stelle ich halt meine Misomatik ein, mit Auto-ISO und DR200%, dann kann ich die im entscheidenden Moment gemachte Aufnahme anschließend im RAW-Konverter (intern oder extern) belichten. Ist das Bild zu hell, mache ich es dunkler (weniger ISO = Belichtungsregler nach links = Pull-Entwicklung im eingebauten Konverter), ist es zu dunkel, mache ich es heller (mehr ISO = Belichtungsregler nach rechts = Push-Entwicklung im eingebauten Konverter).
Zumal man bei der Misomatik künftig auch noch eine Belichtungskorrektur mit dem Rad vornehmen kann, auch das ein Wunsch von mir und vielen anderen Usern. Sollte das automatische Metering (typischerweise Matrix oder Integral) also mal krass daneben liegen, kann man einfach eingreifen. Man sollte sich jedoch bewusst machen, dass man damit die BQ nicht wirklich verbessert, da bei Vorgabe von Blende und Verschlusszeit der ISO-Wert die einzige Belichtungsvariable ist, und diese Variable kann man vor oder nach der Aufnahme gleichermaßen ändern, das macht keinen sichtbaren Qualitätsunterschied.
Die Belichtungskorrektur bei der Misomatik ist also eigentlich nur dann nützlich, wenn die automatische Belichtung zu einer dermaßen extremen Überbelichtung führen würde, dass es bereits ins RAW gebrannt zu irreversiblen Schäden kommt. Praktisch eigentlich kaum denkbar, da wir ja sinnvollerweise mit DR200% oder DR400% operieren, um genau dieses ISO-ins-RAW-Brennen zu verhindern. Und bei Basis-ISO hilft uns die Korrektur sowieso nicht, denn da gibt es nichts mehr nach unten zu korrigieren, die Überbelichtung bleibt hier also bestehen, egal wie negativ wir das Korrekturrad einstellen. Weniger als Basis-ISO (200) geht halt einfach nicht, da muss ich dann doch entweder die Blende schließen oder die Verschlusszeit reduzieren. Und zwar manuell, da wir ja im manuellen Modus sind.